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Berlin: Wrangelkiez plötzlich total hip!

Wo der "Spiegel" dereinst seinen legendären Mehrteiler über das verwahrloste Kreuzberg ansiedelte, tummeln sich jetzt die Hipniks. Die unmittelbare Nähe zu Arbeitsplätzen wie Jamba, MTV und Universal hat hier ein neues Bermudadreieck entstehen lassen. Neben der Bull Bar und "diesem neuen Laden" sei vor allem die bulgarische Sofia (Wrangelstr. 93) erwähnt, die Montags mit Wrangela-Merkel-Abenden und sonst mit Bierabos begeistern kann und auch schon den "Hundemassagesalon Alexander Röhring", einen Abend für Hundebesitzer, veranstaltet hat. Kühle Drinks und kläffende Köter en masse, das neue Ding in Sachen Events, ganz klar! In der Nachbarschaft mit Spannung erwartet: Die Fête de la Soupe 2005: Das 2. Berliner Suppenfestival!!! Da kocht die Hood!

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Abwasch vom Wochenende

Dieses Handyfoto zeigt die Bambis von Stereo Total bei ihrem ausgesprochen netten Auftritt im Georg von Rauch-Haus vergangenen Samstag, wo außer der famosen Support-Band "Surrounded by Idiots" nur eine handvoll ergrauter Hausbesetzer und zwei Thekenmiezen plus fünf Leute mehr da waren. Da war Sommerfest, aber es hatte sich nicht so richtig rum gesprochen. Françoise und der andere Herr Göring gegen den hoffnungsvollen Punk von "SBI" aus "Berlin", die wieder mal auf mehr als desolate Soundverhältnisse trafen und immer noch keine Website haben. (Wat mächt Ihr denn da den ganzen Tach?) War denn doch noch ganz heiter. After-Show-Party im "Franken" fiel mangels Beteiligung und Regen mal wieder ins Wasser.

Teures Foto von Anna Rahaa

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Berlin: Wild West Rock'n Strandmarkt

Unsere amerikanischen Freunde vom abgelebten "White Trash" haben sich was Neues ausgedacht. Eröffnungswochende ist prima gelaufen. Ist nur eine Frage der Zeit bis die ganzen Arschgeier hier ebenfalls auftauchen und ihre bescheuerten Freunde mit anschleppen bis irgendwann dann auch wieder fünftklassige Prominente mit Kontaktgrinsen aufkreuzen und sich ganz authentisch fotografieren lassen.

So wie neulich diese Tara Reid, die eigentlich voll die dufte Club-Reportage in der dreckigsten Hauptstadt der Welt machen sollte und dann in den recht freizügigen Kit-Kat-Club geführt wurde, woraufhin das "American Pie"-Girl fluchtartig die Stadt verließ. Besser so und danke an die Kit-Kats, die den anderen Clubs damit die peinliche TV-Crew dazu erspart haben. Eigentlich sollte man solchen Leuten sowieso gleich was aufs Maul schlagen, wenn sie aufkreuzen. Brille zertreten, Kamera in die Spree werfen und mit dem großen Bruder drohen...

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Die Bremer mal wieder, tss....

Herr Lehmann - Die Kneipe? Wie beknackt ist das denn? Bei Hillu seiner Tomte-Blogwurst gefunden, wo der Sven Regener gerade Trompete spielt.

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Batman Elektronik

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Der große Space Park Schwindel

Bremen hat immer wieder versucht mit abenteuerlichen Projekten irgendeine größere Rolle in der Tourismus-Branche zu spielen. Bisheriger Höhepunkt war diese Klitsche, der Space Park, eine Ruine mit Geschichte. Die örtlichen Special Forces der ruhmreichen taz haben die Chronik eines mehrfachen Scheiterns hinreichend dokumentiert. Wie ging das alles bitte nochmals los? Zitieren wir mal: "In den Jahren 1994 bis 1996 wurde unter 'Space Park' ein touristisches Besucherzentrum (ohne Einkaufspark) verstanden. Zu den Attraktionen des Space Park sollte ein Space Camp (Astronautentraining) und ein Kuppelkino gehören. Im Dezember 1994 war als Eröffnungstermin 'Anfang 1998' geplant. Die Freizeit-Marketingfachleute von Wenzel&Partner prognostizierten 1,3 Millionen Besucher pro Jahr, das Space Camp sollte 20.000 pro Jahr haben. Geplante Investitionssumme: 122 Millionen Mark, Kosten für die öffentliche Hand: circa 100 Millionen Mark (nach einer Schätzung des Ressorts aus dem Juni 1995). Neue Arbeitsplätze: Space Park-Tourismus 980, Einzelhandel 126, Gastronomie 500, zusammen 1606. Das Projekt soll nur verwirklicht werden, wenn sich private Investoren und Betreiber finden." Naja, die Rechnung ging dann nicht so richtig auf. Jedenfalls gab es vor dem Bau des Space Parks schon diese Geschichten hinter vorgehaltener Hand. Das Gelände war ökologisch übelst belastet und man brauchte einen Dummen, hieß es aus dem Umfeld eines Senatoren, der es zu wissen hatte. Man suchte einen privaten Investor, machte allerhand Gezeter und irgendwann stand dieser merkwürdige Bau da an der Weser rum. Bremen hatte eine Menge Geld versenkt und alle wussten das. Warum aber hatte sich die doofe kleine Hansestadt bloß auf diesen Deal eingelassen?

Der Space Park eröffnete und hielt für die selbe Attraktion sofort zwei Rekorde: den der größten Indoor-Achterbahn und den der kleinsten Achterbahn aller Zeiten. Kurz darauf war zappenduster und heute ist davon nur noch ein düsteres Multiplex-Kino an der Weser geblieben. Das Autohaus wollte nicht einziehen, Saturn Hansa wollte nicht und überhaupt wollte am Anfang ja auch niemand ein Einkaufszentrum bauen oder wie war das zu verstehen gewesen? The shit hit the fan! Niemand hat den Space Park als Konzept je ernst genommen, aber trotzdem haben sie ihn gebaut. Und dann haben sie das Teil ganz schnell wieder dicht gemacht. Und es gibt irgendwie überhaupt keine Fotos von diesem tollen Techno-Park im Netz... Irgendwie alles komisch, oder? Aber wenn man mal einen Architekten von Flugzeug-Hangars vorbeischickt, der sich mit sowas auskennt, wird die ganze Geschichte verständlicher. Der Bau, die Statik, die entsprechenden Elemente, die einen späteren Umbau zum Kinderspiel machen.... Das Ding sah für mich irgendwie nie nach einem prima Entertainment-Park aus.

Der Space Park Bremen ist eine schlecht getarnte Halle für den Bau von Flugzeugen und man sollte sich nicht wundern, wenn die örtliche Flugzeugbauschwerindustrie die Ruine bald für einen Groschen übernimmt. Könnte man sicher schön Kriegsgerät drin schrauben und Bremen hätte wieder 40 Arbeitsplätze mehr. Das wäre doch für alle Beteiligten sicher das Beste!

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Achtung! Gehwegunterstreifen im Graefekiez greifen an!

Wichtigster Aufreger der Woche ist natürlich diese Story in der Berliner Zeitung. "Vergangenes Jahr war die Welt noch in Ordnung für die Gastwirte im Kreuzberger Graefekiez. Mit dem Tiefbauamt handelten sie einen Kompromiss aus, der ihnen ermöglichte, auch auf den so genannten Gehwegunterstreifen, das ist der Teil des Bürgersteigs zwischen Bordsteinkante und Fußgängerweg, gegen Gebühr Tische und Stühle aufzustellen. Platz ist genug, denn die Gehwege sind in der Dieffenbachstraße 7,50 bis 7,70 Meter breit. Doch im April lief die Genehmigung aus, die immer nur für ein Jahr gewährt wird. Jetzt hat das Ordnungsamt vom Tiefbauamt die Aufsicht über die Tische und Stühle auf dem Bürgersteig übernommen - und plötzlich dürfen die Wirte dort keine Gäste mehr bedienen.
Ihr Antrag wurde vom Ordnungsamt abgelehnt mit für die Gastronomen fadenscheinigen Begründungen. Aus verkehrspolizeilicher Sicht bestünden erhebliche Bedenken, steht in dem Schreiben des Ordnungsamtes an die Interessengemeinschaft Graefekiez, der die Cafés Rizz, Exx, Dildile, Labmet, das Powwow, das Principe di Napoli und das Restaurant Zitrone angehören.
Autofahrer könnten nicht mehr ungehindert ein- und aussteigen, außerdem könnten die Fahrzeuge beschädigt werden durch unvorsichtiges Verrücken von Tischen und Stühlen, argumentiert das Amt. Doch nicht nur die Autos, auch die Fußgänger sieht die Behörde in Gefahr. Diese könnten 'durch kreuzendes Bedienungspersonal und durch Gäste, welche die Toiletten aufsuchen, bezahlen oder bestellen wollen' behindert werden."

Was für ein Quatsch! Die ganze Nachbarschaft stemmt die Fäuste in die Hüften, solidarisiert sich mit dem "kreuzenden Bedienungspersonal", welches vom Amtschimmel übelst angerempelt wurde. Man plant demnächst ein Sit-In auf der Kreuzung Graefestr/Dieffenbachstraße.

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Station Park, Berlin

Jetzt kann man auch im Görlitzer Park mondän essen und "Kulturgastronomie" erleben. So nennt man das wohl, wenn man auch mal ein paar Fördergelder für die Kneipe abziehen will und dafür auch mal ein Bild an die Wand zu hängen bereit ist. Aber leckeres Paulaner Helles hats da...

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Zapatista Coffee Point Berlin

Caffe Rebelde Zapatista - one of the finest mexican coffees on the market is grown completely organic - all money spent by businesses buying this coffee will go directly into the autonomous indigenous communities producing it.

Try it in a "Bush Free Zone" at The Coop, Rochstr. 3 (Alexanderplatz). Have a look at their Exilart and all that too...

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Dekadenz 2005, ick hör dir trapsen!

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Kein Catfood mehr!

Und wieder wurde ein Berliner Traditionslokal zu Grabe gesoffen. Gestern wurden im Catfood auf der Körtestraße, dem besten Sushiladen der Welt, nach zehn Jahren Völlerei die letzten Reisröllchen kredenzt. Der Fischladen des erfolgreichen Kreuzberger Geschäftsmannes Rod Gonzales hielt sich bis zum bitteren Ende in der Kategorie "nicht weitersagen" so dermaßen gut, daß die Geschäfte in jüngster Zeit wohl nicht mehr so dolle liefen. Eigentlich will Chefin Susi aber auch nur eine Pause einlegen und dann irgendwann was Neues eröffnen. Als die gute Frau mit dieser Nachricht letzte Woche an die Öffentlichkeit ging, war das Entsetzen in Kreuzberg groß. Und so rotteten sich auch bereits um 19 Uhr die alten Stammgäste vor dem Catfood zusammen um die "All-you-can-eat"-Henkersmahlzeit nicht zu verpassen. Wehmütig schwelgten alte Rocker in Erinnerungen und stopften pfundweise Fischröllchen in sich hinein. Tipps für alternative Sushidealer machten die Runde. Auch Herr Gonzales wird in Zukunft woanders anrufen müßen, wenn er sich nicht von der Playstation lösen kann und trotzdem Hunger hat. War jedenfalls immer lustig bei Euch. Machts gut und danke für den Fisch!

Rod Army!

Der Online-Kalender der Die Ärzte ist auch ganz lustig!

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Berlin

Ein sehr schöner Text! Punkrock, Neunziger und so: "Das waren keine Hippies, wie sie bei uns in den Bergen waren, die sich herrichteten um so auszusehen wie sie eben aussahen, nein, das waren Leute die schmutzige Kleider hatten, weil sie keine Waschmaschinen besassen und nur einmal alle heilige Zeiten die ganze dreckige Wäsche packten und zum Waschen brachten. Das Leben klebte denen regelrecht an der Haut, und die Wohnungen waren nicht geschmackvoll eingerichtet, sondern hatten sich im Laufe der Zeit geformt, zu dem was sie geworden waren, eine wilde Ansammlung von ungebrauchten Gebrauchsgegenständen die sich weiterformten mit der Zeit, ohne dass dem jemand wirkliche Aufmerksamkeit schenkte, wie ein Wald meinetwegen, der halt auch bloss eine Symbiose von wachsen und absterben ist."

Beim Spreeblick gefunden.

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Der Pate vom Graefekiez

Nun berichtet bereits die taz über den feinen Herrn Georgios Calios, der eine Kneipe in der Straße betreibt, die nicht erfolgloser sein könnte. Eine gespenstische Leere herrscht bei "George's", aber in der Matilda gegenüber, wo sich auch unsere Mitarbeiter nach Feierabend gern mal gepflegt unter den Zapfhahn legen, herrscht ständig Hochbetrieb. Seit über einem Jahr ruft Herr Calios deshalb fast täglich die Polizei. Neulich hatte dazu noch jemand Buttersäure in die Klos gekippt und seitdem kochen die Emotionen über. Nun ist die Story öffentlich. Mal sehen, was jetzt passiert.

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Cafe Hawelka, Wien, spätes 20. Jahrhundert

Kein Künstler oder Autor, der sich eine Weile in Wien aufhielt, kam am Cafe Hawelka vorbei. Von Hundertwasser bis zu Robert Musil und Blixa Bargeld rieben sie sich die Ärsche auf den abgewetzten Stühlen des düsteren Kaffeehauses mit der verqualmten Atmosphäre einer versunkenen Zeit. Zwischen den engen Tischreihen regierten seit 1939 Josefine und Leopold Hawelka, die sich einen Dreck um jeden Zeitgeist scherten. Das Hawelka in der Dorotheergasse blieb lange unbemerkt, aber je mehr alte Kaffeehäuser den Fast Food-Ketten Platz machten, desto legendärer wurde sein Ruf. Wo auch immer Starbucks regierte und blitzsaubere Studentinnen mit Kontaktgrinsen überteuerte Zuckershakes (inklusive einer winzigen Kaffeebeimischung ohne Koffein!) kredenzten, sehnte man sich nach dem greisen Lepold Hawelka mit seiner verschlissenen Fliege, der jeden Gast persönlich begrüßte. Mit gebücktem Gang wedelte er mit dem Handtuch und deutete auf irgendeinen Tisch, den er für angemessen hielt. Wer sich gegen die Platzierung wehrte und eigenmächtig den Tisch wechselte, durfte im Zweifelsfalle damit rechnen, nicht bedient zu werden. Später hockte der altersschwache Mann nur noch an einem Tischchen in der Ecke und nickte den Gästen zu während seine Frau Josefine das Kommando führte. Wer lange genug sitzen blieb, kam am späten Abend sogar noch in den Genuß ihrer berühmten Buchteln. Bis tief in die Nacht konnte man im Hawelka einkehren, die Zeitung lesen und vor sich hin sinnieren. Ohne das muffige Kaffehaus in der Innenstadt wäre das Wiener Kulturleben in den letzten fünfzig Jahren anders verlaufen. Hier wurde man in Ruhe gelassen und kam trotzdem ins Gespräch, wenn irgendwann auch die Touristen kamen und nach zuckerhaltigem Capuchella-Tutti Frutti mit Haselnuss-Vanille-Splittern "to go" verlangten. Solche Menschen waren im Hawelka schlichtweg falsch und verstanden nicht, warum das Hawelka eben etwas ganz besonderes war. Aber damit scheint es nun vorbei. Josefine Hawelka ist vergangene Woche im Alter von 92 Jahren an Herzversagen gestorben und Wien trauert um eine Frau von legendärem Ruf, die nicht zu ersetzen sein wird. Auch Stammgäste, die sich nur alle Jubeljahre sehen ließen, verspürten einen Stich im Herzen. Das Cafe wird von einem Enkel der Hawelkas übernommen, der daraus hoffentlich keine Amüsierbude (inklusive Merchandising und Cappuchella mit Schirmchen) macht.

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Heißes Pflaster Graefekiez

Hier war wieder was los heute! Alter Schwede, schon das zweite mal Fernsehen diese Woche. Vor lauter Catering-Karossen kommt man nicht mal mit dem Fahrrad durch! Sämtliche Fernsehbullen treffen sich dauernd in der "Zitrone" Ecke Dieffenbach, weitersagen! Geht da mal alle immer schön hin und seid lauter als deren Samba-Soundtrack bis die sich was Neues suchen! Und nachdem letzte Woche die "Fat Lady" den Kneipenzug gen Ankerklause erschlossen hat, jetzt auch noch hektisches Gehämmer schräg gegenüber im ehemaligen Treff für substituierte Junkies. Und da drüben ist ein Fahrrad falsch geparkt. Ich muß weg!

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GRAEFEKIEZ BEI NACHT - DAS GESPENST DER TRENDISIERUNG GEHT UM IN KREUZBERG

Es ist 4:30 am frühen Sonntagmorgen und Karaokemonster hat es diesmal eindeutig zu weit getrieben. Polizei, Nachbarn und Musikliebhaber begehrten Einlass zu jener Party in der Dieffenbachstraße, die den gesamten Greafekiez um den wohl verdienten Schönheitsschlaf brachte. Wo es laut ist, lässt man sich gern nieder, vor allem, wenn man nebenan wohnt und sowieso nicht schlafen kann wenn eine handvoll volltrunkener Friseusen "Eternal Flame" von den Bangles durch die leicht sommerliche Nacht krakeelten. "Du willst sischer wasch von die Ramones, eh?!", fragte Karaokemonster mit seinem unverkennbar französisch klingenden Ami-Deutsch. "Nein, ich will meine Ruhe oder zumindest heute nacht noch ficken," brüllte ich während alte 68Innen die Superstar-Hymne "We have a dream"( oder so...) anstimmten. "Das ist von Dieter Bohlen! Dafür schmort ihr in der Hölle," schrie ein anderer Nachbar, aber die Chorleiterin steckte ihm nur die Zunge heraus.

"Das ist bestimmt weil die Gegend jetzt so trendy ist," gab ich zu bedenken. "Da drehen die Leute alle durch und müßen auf sich aufmerksam machen." "Stimmt," sagte der Nachbar und zauberte zwei Zigaretten aus dem Schlafanzug. "Früher hätte es das nicht gegeben." "Da gab es auch Lost in Translation noch nicht und alle haben meinen Freund Hanno ausgelacht, wenn er Karaokeparties machen wollte. Jetzt braucht man ohne so'ne Maschine keine Party zu machen." "Wir machen auch Karaoke beim Polizeifest," meinte einer der Bullen, der auch nicht sonderlich begeistert von den Darbietungen war. "Könnt ihr die Bude nicht einfach räumen lassen," fragte ich. "Die Polizei ist auch nicht mehr das, was sie mal war." "Nee, geht nicht," meinte der Herr Polizist und murmelte noch etwas von einflußreichen Persönlichkeiten, die irgendwo besoffen in der Ecke lägen. Der Nachbar schwenkte die Sonntagsausgabe des Tagesspiegels, die ein, vom Lärm angelockter, Verkäufer im Treppenhaus vercheckt hatte. "Und dann das, schon wieder so ein Kiez-Ranking und wir sind nicht mal aufgeführt. Eine Schande ist das." Und tatsächlich, ganz Kreuzberg war im neuen Sozialindex der 298 Berliner Kieze in den Kiezen Mehringplatz (Platz 293), Moritzplatz 296), Mariannenplatz (297), Wiener Straße (290), Zossener Straße (271), Südstern (275) und Viktoriapark (264) zusammengelegt. Die gleiche Zeitung ergötzte sich auch über den Niedergang an der Ecke Schlesiche Straße, wo neulich "Bourne Identity II" im San Remo abgedreht wurde und das Gesindel von MTV und Universal seine Zelte aufgeschlagen hat. Da konnte man jetzt nicht mehr hingehen, ganz klar. "Gehört die Schlesische noch zum Mariannenplatz oder eher in den Bereich Wiener Straße?" "Ist doch egal," sagte ich, wohlwissend, daß der Graefekiez demnächst Objekt eines ähnlichen Artikels sein würde. Dann würde es sicher um die aufgerockte Graefestraße gehen, die inzwischen eine ansehnliche Zahl von Nachtlokalen beherbergte. Auch der erste Gastronomenkrieg war auf vollen Touren. Georgie, der erst kürzlich seine Lounge vis a vis der allseits beliebten "Mathilda Bar" eröffnete, überzog die Konkurrenz täglich ab 22 Uhr mit nachbarschaftlichen Anrufen um das Publikum abzuziehen. Georgie gehörte schon allein deswegen boykottiert und man konnte sich ja immer noch jederzeit in die Minbar zurückziehen, wenn man es spät nachts von der Mathilda nicht mehr bis zur Ankerklause schaffte.

Überhaupt sollte man nach 22 Uhr auch nicht mehr auf der Straße rumbrüllen, wenn man die 30 überschritten hat. Und man sollte auch keine Karaokeparties bei offenem Fenster machen, aber wahrscheinlich stand demnächst in der Sonntagsausgabe der "New York Times" zu lesen, daß der Graefekiez "famous for great karaoke and incredible bars" wäre. Kurz danach die nächste Invasion frustrierter Exilanten , die der kulturellen Leiche New York entkommen wollen. Dann baut Microsoft am Eck ein Hochhaus, Walt Disney übernimmt die Boutique und MTV dreht eine authentisch reale Reality-Show mit den Jungs, die den ganzen Tag vor dem Getränkemarkt rumlungern. In is out and being out means being in.

Es genügt in Berlin ja nicht zur richtigen Zeit im richtigen Teil der Stadt zu wohnen, nein, auf die Ecke kommt es an. Trendbewußten Mitmenschen sei deswegen alle vier Monate ein aufwendiger Umzug empfohlen um Schritt zu halten. Eröffnet wegen mir noch drei "coffee to Go"-Imbisse, aber bitte, bitte hört auf mit diesem Karaoke-Geplärre. Bitte.

Being Bill Murray. Der Fernseher zuckt noch. Ein Spätfilm oder ist das schon ein Frühfilm? Van Damme gibt allen was auf die Glocke. Richtig so! Irgendwo waren doch noch diese Ohrenstöpsel, die ich auf Konzerten immer verlacht hatte....

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Intertank

Das Intertank zu Kreuzberg hat eine der merkwürdigsten Websites aller Zeiten, aber trotzdem lässt sich dort Samstags gepflegt Fußball schauen und im Anschluß quizzen, quizzen, quizzen. Die Superhirne vom Team HAL treffen sich weiter ab 18 Uhr am Katzentisch hinter dem Kicker und diese armselige Ansammlung von Nichtswissern und Herausrufern ist immer dankbar für die Unterstützung anderer neunmalkluger Besserwisser und Klugscheißer.

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Vereinsmeierei mit den üblichen Regeln

Die Amerikaner bezeichnen sich gegenseitig nur noch als "Anti-Patriots". Die kleine Russin geht nach Hause. Die Engländerin nimmt noch einen Schluck. Der Skandinavier lädt noch irgendwas aus dem Netz. Jimi Hendrix läuft in Bildschirmgröße durch den MediaPlayer. Mit Blogamp kann die ganze Welt sehen, was wir hören. Der Engländer und die Deutsche wechseln das Lokal. Reden wir über Filme.

Adaption. Asymmetrie wird symmetrisch gemacht. Ein großer Bruch im Kino der Selbstreferenz, Königsklasse der Popmoderne. Eine Lungenzelle hasst eine Hirnzelle, how stupid is that? Wäre das nicht die Quintessenz gewesen? Und ähnelt nicht "The Three" dem Plot von "Fight Club"? Würde dann nicht auch die Widmung für David Fincher mehr Sinn machen? Sieht das nicht alles nach dem zweiten Teil einer Trilogie über Identitätskrisen aus? Treffen wir im dritten Teil den echten Malcovicz, der mit dem echten Nicholas Cage in einen Film geht, den sie wirklich zusammen gedreht haben?

Es wird heftig spekuliert. Die Musik ist bei Ramones gelandet. Im Keller wird mit Geschirr geklappert. Ich werfe meinen Anteil für Speis und Trank in den Blechnapf. Komisch, daß man nur noch tschechisches oder polnisches Bier trinkt, wo man Jahre nur die grünen Flaschen kannte. Wir schließen den Kellerclub. Es hat geschneit und man kann nur stehend Rad fahren, was irgendwie sportiv, aber auch doof aussieht. Da wartet man auf den Frühling und dann das.

Im Herzen Kreuzbergs hat sich eine neue Bar unterhalb des Betonmonsters am Verteilerkreisel eingenistet. Eine riesige Leuchtreklame weist den Weg, wenn diese auch noch vom Möbelladen stammt, der die Lokalität einstmals beherrschte. Mit etwas DDR-Tapete (muß!), einer Sorte polnischem Bier (sollte!) und Seventies-Postern der Altstadt von Prag (kann!) macht man hier auf Platte und wirbt sogar mit dem Begriff. Die Platte im Westen. Das Neunziger-Revival ist in vollem Gange. Westliche Spaßvögel recyclen den Ossie-Look der frühen Neunziger. "Als würden sie in München versuchen, eine typisch Berliner Kneipe zu eröffnen", findet meine Begleiterin. Die Stadtzeitung findets total kultig und hat gleich eine Kreuzberg-Coverstory draus gedreht. Wir sind wieder wer, endlich! Es gibt Erdnüsse und aus den Boxen dröhnen Backstreet Boys, Britney Spears und Whitney Houston. Ist irgendwie witzig gemeint und die homosexuelle Fraktion feiert die Musik frenetisch. Trotzdem nervt es kollossal, aber die Pokemon-Kids werden erwachsen und erinnern sich wehmütig an ihre Jugend.

Noch tanzen gehen. Immer die selbe Diskussion. Die Damen scharen mit den Füßen. Vorher hat man bei einem jungen Mann gemeiert, aber mangels Einigung wurden die Regeln alle zwei Runden verändert. in Regionen, wo das Spiel als Mäxchen oder Lügenmax bekannt ist, pflegt man aggressivere Sonderregeln. Schnell kommt es zum Eklat. Ohne Alkohol kann man eh nicht lustig sein und schon garnicht vernünftig meiern.

Es ist Sonntag und schon spät. Rien ne va plus. Höchstens noch woanders hin. Dann wenigstens den coolen Club. Raus und auf den Sattel. Club ist besser als Kneipe weil intimer und dafür chronisch überfüllt. Ein paar Dutzend Leiber drängt sich um die kleine Theke im vorderen Neu-Kölln. Eine Sängerin, die mit Gekreische zu schwerem Bassdrum-Gepolter ihr Geld verdient, hat sich mit ihrem Hofstaat im ganzen Saale breit gemacht. Der Mann, den alle nur noch Djäi nennen, hat sich eine dumme Schnittwunde zugefügt und blutet alles voll. Im Videospielzimmer stapeln sich die verschüchterten Studenten. Vor dem Klo sitzt der gestrandete Gitarrist einer US-Erfolgsband und versucht ein Mädchen mit "ich kenne übrigens Rancid"-Anekdoten abzuschleppen. Er singt ein paar Takte "White shirt, black hat, tüdelü" und findet dann, daß er selbst ein cooles T-Shirt trägt. "I herz Adidas" steht da drauf. Ein anderer Freak erläutert ihm wie man T-Shirts bleichen kann. Das sähe viel besser aus, findet er. Der DJ bleibt beim Jazz. Was für ein Tor aus 40 Metern Entfernung. Alter Schwede. Und dann der Schuß von Figo im Spiel gegen Manu. Tor des Jahres, ganz eindeutig. Fußball finden jetzt alle gut. Im Alter hat man sich sonst nichts zu erzählen.

Die Bedienung bekreischt jeden Bekannten, der hereinkommt. Sie hält es in ihrem Job hinter der Theke eher mit den repräsentativen Pflichten. Leben auf der Bühne. Bestellungen dauern etwas länger.

Die jungen Leute überwiegen und sie recken keck die Köpfe hervor. Der 1.Mai wird interessant werden. Die ewigen Diskussionen zwischen den beiden alten Lagern wird dann eventuell von einer breiten Masse weggespült, die sich von den Altkadern nicht repräsentiert fühlt. Eine schwierige Sache. Was will der 1.Mai und wer will bei der Linken überhaupt noch mitmachen... Die Demoleitung kam da auf eine gute Idee. Man lud ein paar Industrie-Eintagsfliegen mit Rockstar-Gebärden um während des Umzuges ein wenig Musik am Start zu haben. MIA heißt diese Band und man plant auch gleich vor Ort ein Video für MTV zu drehen. Eine tolle Idee! Hätte man nicht wenigstens Dieter Bohlen fragen können?

Im Club geht das Licht an. "Könnt ihr nicht endlich nach Hause gehen?" Können wir schon, wollen wir aber nicht. Es ist Montag, früher Morgen. Nichts hat noch offen. Verfluchte Provinz. Beim Engländer ist noch Licht. Er ist auf Speed und hat die ganze Nacht am Piano gesessen. Seine Nachbarn müßen ihn schrecklich hassen. Wir rauchen Joints und lassen das Wochenende Revue passieren.

Ich ziehe auf den Prenzlauer Berg, Berlins Studentendistrikt Nummer 1. Dort ist es zur Zeit am wenigsten hip, aber das Getue scheint noch schlimmer. Wenn man jung ist, bedeuten die großen Posen noch Kompetenz und Autorität. Später will man nur noch Rotwein und seine Ruhe.

Zurück am Tisch. 5er-Box Maria Callas für 4,99 geschossen. Schreibe einen Spot für einen Behinderten-Verband, der dann in 3D umgesetzt werden soll. Zehn Charaktere für "Stadt in Angst" warten auf die Wiederbelebung. Projekt "Another Country" ist angelaufen (September wird als Release gehandelt). Viel zu tun und immer noch kein echtes Tageslicht.

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Die Bahn und ihre Preise

Kartenfuchs ist die Mitfahrzentrale für Bahnreisende und anbetracht der neuen Mitfahrer- und Kleingruppen-Tarife der Deutschen Bahn sicher einen Blick wert.

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Berlin : Nightlife - Angesagtes Ausgehen

Nightlife Berlin reportiert seit Neuestem zuverlässig von den, zeitweise nur für Tage existierenden, Clubs der Hauptstadt.

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Bremen - Kohl- und Pinkelfahrten

Man hatte mich bereits vorgewarnt : Bremen ist eine Stadt mit seltsamen Leuten, die sich primär von Kaffee und Bier ernähren.

Bei ersten Forschungsgängen stieß ich auf seltsame Riten, die von keiner anderen Sorte haarloser Affen praktiziert werden. So ziehen z.B. des öfteren kleine Gruppen durch die Gegend und betreiben etwas, was sie "Kohlfahrten" nennen und ich bekam sehr schnell eine Einladung an einer solchen teilzunehmen. Wie gesagt, sie sind sehr zahm, die Bremer. ..

Für eine Kohlfahrt benötigt man einen kleinen Wagen voll hochprozentiger Getränke und bekommt ein Glas um den Hals gehängt. Dann zieht man an einem Fluß entlang durch die Kälte und tritt dabei einen sechsseitigen Würfel vor sich her. Bei jeder 6 wird das Getränke-Ritual vollzogen und weitergewürfelt. In der Regel geht der Würfel dabei sehr schnell in der Uferbepflanzung verloren und das Getränke-Ritual wird dahingehend abgeändert, daß dafür keine 6 mehr nötig ist und an jeder Ecke angehalten und getrunken wird. Nach der natürlichen Auslese müßen einige der haarlosen Affen dann mit dem Wagen gezogen werden bis das eigentliche Ziel erreicht ist, eine Gaststätte, die möglichst weit weg zu liegen hat. Dort wird nun eine Fülle von seltsamen Speisen in großer Menge verschlungen um eine Grundlage für den zweiten Teil des Getränke-Rituals zu schaffen, welches sitzend vollzogen wird. Bei den haarlosen Affen muß natürlich einer der König sein und so gibt es einen Fressorden für die Person die am längsten oder am meisten isst. Viele fettige Würste zu essen gilt dabei als erstrebenswert. Kohlfahrten scheinen dem Gedächtnis des Bundeskanzlers zu dienen, aber es mag sein, daß noch andere Gründe dahinter stecken.

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Warten auf die Zukunft - Vera Kant, Groningen

Das Vera Kant in Groningen ist einer jener legendären Orte, deren Ruf daraus besteht, daß die Leute sich erzählen, was für tolle Typen dort schon vor einer handvoll Leute gespielt haben, die später dann so richtig berühmt geworden sind. Auch die Christkinder von U2 haben den Keller. So ca.1980 muß das gewesen sein und Bono hatte furchtbar Zahnschmerzen. Natürlich haben auch "Nirvana" dort gastiert und Tausende von Typen wollen im Nachhinein dort gewesen sein, aber auch an jenem Sonntagabend zu "Bleach"-Zeiten, war das Vera nicht gerade übermäßig voll. Aber "Nirvana" sind das erreichbarste Stück Geschichte und mit Herrn Cobain irgendwann in einem Raum gewesen zu sein, kommt hinterher einer Papstaudienz gleich. Erinnert sich eigentlich noch jemand an diesen Kurt Cobain aus Seattle ? Ein Typ von so vielen, die in einem kleinen Underground-Club in den Niederlanden, über die Bühne geflogen sind, die dort gekackt, gefuttert, geknackt haben. Bis zu "Nirvana" (oder waren es "Green Day", "The Toten Hosen" und "The Sex PIstols"...) war alles eitel Sonnenschein auf der europäischen Tourkarte. Eine rechtschaffene Band konnte sich ein Gefährt mieten und durch die Lande gondeln, wohl wissend, daß man abends von anderen rechtschaffenen Mitgliedern eines ominösen Netzwerkes aufgenommen und bewirtet wurde. Lokale Veranstalter kümmerten sich um die unkommerzielle Form der Organisation und weit in die 90er hinein tourte dann bald alles, was die Märker für einen VW-Bus zusammenbekam. Sowas konnte nicht lange gutgehen. Bald gab es dann Grunge vom Laufsteg und den "Heroin-Look" später selbst bei "Hertie". Jeder verzogene Hosenscheißer ließ sich plötzlich von Mami den Army-Rucksack packen und ging auf die Hardcore-Walz. NOFX wurden eine der meistkopiertesten Band der Dekade, militante Veganermönche machten von sich reden und das goldene Zeitalter einer unabhängigen Gesellschaft mit eigener Moral ward ausgerufen. Man organisierte den eigenen Konsum im politisch privaten Alltag bis "Underground" als Stilrichtung endgültig salonfähig wurde. Die letztmögliche Form einer Boheme verabschiedete sich aus der Geschichte und es bleiben nur die Plakate an den Wänden. (Bei Punkern zur Zeit hoch im Kurs natürlich die Motive der neuen Benetton-Kampagne mit den japanischen Nietenkaisern und ihren mannshohen Irokesen-Schnitten.) Filmposter haben echte Gemälde als beliebtester Wandschmuck ersetzt. Konzertplakate sind etwas anderes, haben mehr was von Fotoalben oder einer Ahnengalerie.

Es war und ist eine interessante Zeit und wenn es das "Vera Kant" auch schon einige Tage länger gibt, so waren die letzten 15 Jahre wahrscheinlich die auffälligsten und musikhistorisch die wichtigsten sowieso. Für alle mit dem Autokennzeichen "HB" schon allein weil jede halbwegs gute Band an Bremen, Hauptstadt von Schunkel-Pogo, vorbeisegelt und der Trip über die Grenze für den ernsthaft interessierten Musikfreund éin zwingendes Muß ist. Das Programmheft, siebdrucktechnisch ebenso schön gestaltet wie die Plakate, liegt im ganzen Norden aus. Wir sind ja jetzt auch ein Europa sowieso. Schnell ist man mal wieder in Groningen, schiebt sich die traditionellen Pommes am Marktplatz rein und trifft Leute, die vom Ruhrgebiet hochgefahren sind, um "Melt Banana", "U.S.Maple", Ken Ishii oder sonstwas zu sehen, wovon der Bürger keine Ahnung hat. Die Siebdruck-Plakate zu den Konzerten im "Vera Kant" sind Relikte einer guten Zeit, den mobilen 90ern und längst für sich Legende. Keine Band, die im Vera gastiert hat, die nicht morgens versucht die Poster vom Vorabend von den Wänden zu knibbeln. Ein Vera-Plakat von der eigenen Band ist die ultimative Trophäe für alle, die ihr Herz den rauchenden Verstärkern verschrieben haben.

Hergestellt in der hauseigenen Siebdruckwerkstatt, fassen die Poster den Geist einer verqueren Zeit, die sich bei allem bedient und nur wenig eigenständiges produziert hat. Die Tiefe liegt in der Ironie der vewendeten Symbole, die ohne Grundkenntnisse der allgemeinen Popkultur nur schwer zu deuten sind, ein komplizerter Drahtseilakt zwischen Kunst und Werbung. Die Poster des holländischen Kunst-Kombinats erinnern dabei natürlich an Frank Kozik, den König der Diebe, wenn sie auch nicht ganz so zuckerbunt sind. Aber von Kozik zu klauen ist eh bedeutungslos und die Holländer sind an vielen Stellen besser, vielfältiger und origineller. Wo Kozik niemals einen Hehl daraus macht, daß man bei ihm nichts anderes betrachtet als ein wertloses Stück Reklame, stehen die Vera-Poster für ein Stück authentische Geschichte, für die Mühe und die Sorgfalt, die man der eigenen Kultur mal entgegengebracht hat.

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ID - Stefan Ernsting - I have two books out, I work on cool movies and I've been blogging for 7998 days.

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FILMS I WORKED ON


Chew the Fat (2008)

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The Science of Horror (2008)


The Red Elvis (2007)

BÜCHER

DER PHANTASTISCHE REBELL ALEXANDER MORITZ FREY oder Hitler schießt dramatisch in die Luft
(Atrium Verlag, Februar 2007)

Info & Pressestimmen (PDF)

Vorabdruck bei Perlentaucher

A.M. Frey auf MySpace!

DER ROTE ELVIS oder Das kuriose Leben eines US-Rockstars in der DDR
(Aufbau Verlag/Gustav Kiepenheuer)

Der rote Elvis

Taschenbuch (7,95 € / 14,80 Sfr /3-7466-2261-1)

(Hardcover, 314 Seiten, 34 Abbildungen, 22,50 €)

Info & Pressestimmen (PDF)

English Info

Übersetzung:
David Wojnarowicz
Closes to the Knives

(Mox und Maritz Verlag)

"Von Stefan Ernsting hervorragend übersetzt." (Bayrischer Rundfunk))

Leseprobe

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