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MUTANTENWELT:
Alles was ihr wollt ist ficken Und wer sagt Euch wie es geht? Brüller!
by tommyblank, 20:05h
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Klammheimliche Freude Pappnasen runter! Deutschland's größte Halle wegen Bombendrohung geräumt. Tausende von uniformierten Karnevalisten standen wie Idioten in der Kälte. Ist ja keiner verletzt worden und man hat woanders humba-humba-tätetä gefeiert. Kann man Geronimo-mäßig ruhig sagen, daß man da gelacht hat Wieso ist der Rheinische Frohsinn eigentlich überhaupt nicht abgesagt? Ach so, würde die Wirtschaft ein Vermögen kosten. Lustig übrigens, daß der Leipziger an sich wieder Montags-Demos abhält und wöchentlich gegen den Krieg marschiert.
by tommyblank, 21:02h
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Die Lage ist ernst! Der Krieg zwischen Freaks und Hipstern eskaliert Am Kuhdamm ist es 5 Grad wärmer als im Rest von Berlin. Das kommt von dem ganzen Getunnel unter dem Pflaster und dem ganzen Licht. Meine Freunde stecken voll mit nützlichen Informationen. Man sollte viel mehr bei diesem Wetter zum Kuhdamm fahren um dort in Ruhe die bizarre 70s-Atmosphäre des Europa-Centers zu genießen. Da gibt es diese irre Uhr, die man als Teenager auf Stippvisite unbedingt sehen mußte. Außerdem gibt es einen tollen Waffenladen, wo man Merlin-Schwerter und Rambo-Messer kaufen kann, ein Kabarett, was schlechter als schlecht ist und einem die Bild-Zeitung in eine unwürdige Nummern-Revue verwandelt. Wir Freaks hängen öfters am Kuhdamm rum. Tragen so schwarze Sachen und ziehen uns diese massive Ödnis rein bevor sie womöglich renoviert wird oder die Hipster da bald ihre Treffs haben. Das geht selten gut aus. Wir Freaks mögen's nätürlich nicht wenn die Hipster da auch dauernd rumlungern weil wir sie für Weicheier und Schätzer halten, die uns Freaks ständig alles nachmachen. Kommen dauernd dahin, wo wir halt so unser Revier haben und machen nix als Ärger.
by tommyblank, 04:08h
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Borussendisko "Das sind nur die 90er, mein Freund und das ist nicht mal bös' gemeint..." ...But Alive In Berlin war mal wieder Transmediale. Das ist was für ganz Schlaue. Gestern diskutierten Ted Gaier und Dietrich Diederichsen "Global Player Strategies". Leider gab's nix über Mix-Media, Streaming und Crossover-Branding. Scheint irgendwie nicht mehr so wichtig zu sein. Klingt schon so total nach Neunziger. Was für das überhaupt für ein lächerliches Jahrzehnt, wenn man mal auf dem Sofa sitzt und bei einer Tasse Tee in Ruhe drüber nachdenkt. Ganz schlimm waren vor allem wahlweise das "neue Berlin", die "neue Mitte" und die "Berliner Republik". Was hat man da alles ertragen müßen! Deutscher Größenwahn vom feinsten. Jeder war ein globaler Player mit 'ner fetten Strategie und dem totalen Masterplan. Erinnert sich noch jemand an die "MicroLounge" im WMF und wie wahnsinnig wichtig gewisse Leute das genommen haben, was da aus alten "Wired"-Ausgaben rezitiert wurde? Jetzt isses Geld alle und alle gucken dumm in die Röhre, wobei mit einfällt, daß es in Hannover mal eine Disco gab, die ebenfalls "Röhre" hieß, was eigentlich viel zu selten Anlass alberner Wortspiele war. Die "Röhre" war irgendwann dicht und irgendein anderer Laden wird von der Hannover-Posse seitdem beständig als "ehemalige Röhre" bezeichnet, was auch wieder ganz lustig ist. Ich meine, eine "ehemalige Röhre", was war die denn vorher? Vielleicht eine Dose? Anyway. Es hat sich ausgestreamt und das schon seit gut zwei Jahren. Jetzt hat jedenfalls die Stadt Berlin ein echtes Problem mit all den arbeitslosen Hipster-Ärschen, die sich nun voll wertlos vorkommen und den ganzen Tag in ihren Milchkaffee weinen. Studium geschmissen und gemeint, daß man als Angestellter mit Internet-Gepopel ganz doll reich werden kann. Gerade noch hauptberuflich hip und jetzt schon altes Eisen. Verzweifelt wird versucht zu retten, was man noch irgendwie subventioniert kriegt und mit viel Mühe werden dann doch so "Events" wie die Transmediale angeschoben. Wozu eigentlich? Brauchte irgendwer noch die "Berlin Beta" als die Sponsoren abgesprungen sind? Vermisst irgendwer den gerade eingestellten "Flyer"? Ist es nicht eher super, daß der ganze Scheiß vorbei ist? All diese Veranstaltungen, wo man sich für 10$ Eintritt die Dias irgendwelcher Architektur-Studenten ansehen kann und dazu progressiv gemeinte Elektro-Trommeln anhören muß. Drüber geschrieben steht dann immer was mit virtuell, neue Räume erobern und so. Alles schön mono-minimal und irgendwie schon vor zehn Jahren nichts Neues gewesen. Hauptsache keine Aussage treffen oder kontrovers sein. Bloß nichts thematisieren oder nur auf der entferntesten Meta-Ebene. Problematisch dabei, daß die ganzen Würstchen, die zu "Events" gehen weder eine politisch angehauchte Vergangenheit haben oder sich je sonstwie am gesellschaftlichen Diskurs beteiligt haben. Intellektuelle Anregung also gleich null und wenn man fragt, hat man es wahrscheinlich nicht verstanden oder zumindest suggeriert das Schweinchen Schlau mit seiner Hornbrille. Man darf auch nicht fragen weil die ganzen Traumschlösser sich sonst in Luft auflösen. Das ist so Neunziger, daß es inzwischen nur noch Gelächter auslöst. Das ist alles so inhaltsleer und langweilig, Freunde. Formalismus pur, den Unterschied zwischen Kunst und Design nicht verstanden, ach, Kunst sowieso nicht verstanden. Geht ja eh nur um Rumstehen, Prosecco und was zu ficken finden. Ist ja nix anderes als noch so eine Mini-Gesellschaft, die unter sich bleiben will um schön geheimnisvoll und cool zu wirken. Ihr macht keine Kunst, Ihr macht Euch lächerlich! "Über Musik schreiben ist wie zu Architektur tanzen." (William S.Burroughs) Als Gegentrend zur totalen Sprachlosigkeit etablierten sich in den Neunzigern aber auch mal wieder die Bühnen für Kleinkünstler. All die irren "Pop-Literaten" haben Heerscharen von schwäbischen Nachwuchs-Autoren gen Prenzlauer Berg verschlagen, wo sie jetzt den ganzen Tag mit spitzem Bleistift im Cafe sitzen und auf den Durchbruch warten. Studenten-Lyrik und Social Slambeat in jeder Kneipe. Hat schon wieder was von Zupfgeigenhansel und "du, ich bin da jetzt aber emotional total betroffen". Unerträglich auch die Arroganz mit der eben diese Menschen auf den Rest von uns herabsehen. Die halten nämlich uns für Idioten, Leute! Die finden auch dauernd, daß irgendwas "nichts bringt". Meistens geht es dann um politische Sachen und kurz danach möchte man ihnen das Genick brechen. Als würden wir nicht derzeit in einer schwer politischen Zeit leben... Als wäre popelige Kleinkunst irgendwie weniger popelig weil man sie mit Hilfe eines Computers produziert oder auf der Bühne vom Kaffee Burger präsentiert... Fuck, werdet erwachsen, Ihr Idioten! Und bleibt mir weg mit Euren "Szene-Kneipen"! Ihr spielt Subkultur und der mangelt es genauso an Ideen wie den Websites, für die Ihr mal gearbeitet habt! Die versilberte Verlängerung Eurer Jugend ist vorbei. Game over! Kreuzberg-gegen-Krieg! Ich habe mir auch schon ein Poster in's Fenster gehängt um Bushie zu ärgern. War es nicht auch mal Sitte, daß man während anstehender Golfkriege weiße Bettlaken aus dem Fenster hängt? Was ist daraus geworden? Bringt es das auch nicht mehr? Vieleicht könnte man seine gesamte Garderobe an den Fensterrahmen nageln und dann gibt es noch weniger Krieg. Zumindest würden die Amis diese Bilder im Fernsehen sehen: ganz Deutschland hat seine Wäsche an's Fenster gehängt. Da würden die doch denken:"Those crazy motherfuckers! They really mean it, man!" Ziemlich prima übrigens, daß sich die Stadt Hamburg mit dem alten Autonomen-Slogan "Feuer und Flamme für Hamburg" um die Olympischen Spiele bewirbt! Oh, "Ramones" im Radio! Schön! Werd mal schnell bei Radio Eins anrufen und mir das Lied von Deutschland's Superstars wünschen. Die halbe Stadt wird mich hassen. So fies kann ich sein, ja, ja. Das würd' sich nicht mal Fantomas trauen!
by tommyblank, 12:43h
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Ficken! Ficken, ficken, ficken! Beinahe in den Top Ten! Platz 1 bei den Schweizer Freunden von jungen Mädchen Überhaupt empörend wieviel Kinderschänder-Gesuche hier landen! Hier, auch als Dr.Sommer für 14jährige ganz weit vorn! Ansonsten sucht die halbe Welt bei Google nach dem Jewish Astronaut und beschert mir laut "Referrers" unfassbare Besucherzahlen. Da sollte man mal wieder über Google Bomben nachdenken...
by tommyblank, 10:35h
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Referrers: Gesucht und gefunden Hach, immer wieder schön zu schauen, über welche Suchbegriffe diese Site gefunden wird. Allein drei Besucher verdanken wir dem ehrlich und mit Schweiß erkämpften Platz 11 in Sachen "ficken" beim Ösi-Google! Checked my referrers again which chronicles the visits of the last 24 hours. I'm No.11 if you try "fucking" within the Austrian Google! Beat that!
by tommyblank, 12:42h
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Größenwahn und Minderwertigkeitskomplexe Als Berliner hat man es gut. Man weiß um die Vorzüge der Metropole, die man als Wohnsitz auserkoren hat und denkt meist nicht weiter darüber nach. Leben ist eine erfüllende Sache, wenn man sich nicht von den essentiellen Dingen ablenken lässt und in Berlin lässt sich etwaigen Störenfrieden dabei leicht aus dem Wege gehen. Steht man in der U-Bahn und eine Ansammlung angetrunkener Schwaben oder froh gelaunter Rheinländer auf Betriebsausflug fragt nach dem Weg zum Bahnhof Zoo, tut man einfach so als würde man die Frage nicht verstehen und sagt etwas in der Art von "nix verstehen Deutsch". Die meisten germanischen Touristen auf Gruppenreise sehen sich dann in der Annahme bestätigt, daß Berlin halt ein Dschungel sei und man eventuell doch besser nicht am Kottbusser Tor umsteigen sollte. Der Westdeutsche hat sich im Laufe der Jahre ein festes Bild von dieser sonderbaren Stadt gemacht und man tut gut daran dieses stets zu untermauern. Hinweise darauf, daß der Berliner an sich dauernd Fassbrause und Berliner Weiße in sich reinschüttet, man Kreuzberg nur mit der Kettensäge betreten sollte und auf dem Kuhdamm einfach immer superviel los ist, stoßen beim Westdeutschen stets auf großes Interesse. So hat er sich das vorgestellt. Wenn diese Trampel sich am Ende ihres Aufenthalts in der großen, bösen Stadt noch schnell ein T-Shirt der beliebten Kette im Hard Rock Cafe zulegen können, kann man sicher sein, sie so schnell nicht wieder sehen zu müssen. Hard Rock Cafe-Shirt ist wie früher diese Plaketten an den Wanderstöcken. Gesehen, abgehakt und tschüß. So sind sie alle, diese Westdeutschen, die einem im fortgeschrittenen Alter gern zu Tränen rührende Geschichten auftischen wie das mit der Mauer war und dann kommt natürlich auch noch das mit Kennedy und wie dankbar man als Wessi für die Stationierung amerikanischer Mittelstreckenraketen sein sollte. Die Hauptstadt wird gnadenlos akzeptiert. Viel zu lange litt der Westdeutsche an seinem Minderwertigkeitskomplex, nur eine provisorische Hauptstadt zu haben. Und mal ehrlich, wer fuhr als Tourist schon groß nach Bonn? Das ist jetzt natürlich schon viel geiler, wo man auf den Reichstag klettern und in richtig echte Polizeisperren wegen irgendwelcher Staatsbesuche geraten kann. Da weht der Wind der großen weiten Welt und das kann man in Bad Godesberg nicht im gleichen Stil veranstalten. Das sieht der Wessi ein. Lediglich die Münchener haben plötzlich ein Problem. Sitzt man so friedlich im Kaffe Burger, umgeben von versoffenen amerikanischen Schriftstellern, einem iranisch-irischen Crash-Unternehmer, dessen lautstarken Freunden und einer schwer merkwürdigen Mischpoke aus Künstlern, russischen Rockstars, Spinnern und Verirrten. Das Bier ist preiswert, irgendwo raucht jemand Haschisch und auf der Bühne flackern die Seiten eines Comicalbums als Diashow mit krachiger Soundkulisse. Man feiert ein neues Jahr und alles ist gut, relaxt und niemand wollt etwas Böses ahnen. Geht die Tür auf und zwei schicke Münchener torkeln rein. Der Eintrittspreis erscheint ihnen zu billig und das abgerissene Interieur der Ossi-Kaschemme scheint ihnen zunächst suspekt. Kaum haben sie ein Bier, labern sie einen auch schon voll und sprechen dabei Werber-Deutsch mit Begriffen wie "stylish", "trendy" oder "angesagt". Und dann sind sie entsetzt, daß man gern in dieser Stadt lebt und München für langweilig hält. Schon quatschen sie sich einem an der Schulter fest und dann werden sie wieder ausgepackt, die touristischen Vorzüge der Kleinstadt mit U-Bahn. Als wäre jeder Münchener das Fremdenverkehrsamt. Man kann rund um München ganz toll skilaufen, wird gesagt. Aha! Als würde das irgend einen normalen Menschen interessieren. Die haben da so ein Image-Problem und klammern sich verzweifelt daran, daß München sich selbst bereits zur Weltstadt ausgerufen hat als die Mauer noch stand. Mit allerlei Budenzauber versucht man nun sich egomäßig neben dem alten Preußen-Koloß zu behaupten. Dinge wie der bayrische Filmpreis werden mit rotem Teppich zum Welt-Ereignis stilisiert, das Okotberfest wird zum Schaulaufen, die abgelegten Freundinnen von Boris Becker und eine Armee von Viva-Barbies gehen als Prominente durch. Sehr albern. Ich hab nichts gegen Bayern, aber ich würd nie nach München ziehen. Und sie kapieren tatsächlich nicht, warum man das doof und überflüssig findet. Sie wollen den roten Teppich und einen extra abgeteilten Tanzbereich für Wichtige mit Wimpel. Die Frage ist nur, was will man als Münchener dann überhaupt in Berlin? Wo man in München die Saubermann-Ästhetik feiert, gefällt sich der Berliner in seinem sumpfigen Eintopf aus Pleiteprojekten, Second Hand und Abrisshäusern. Aus den Galerien schwappt dabei eine langweilige Kunst, die jedes Lebenszeichen auf Leinwand schon deswegen als großes Ereignis zelebriert weil man dann auf einer Gästeliste stehen kann und Backstage-Bier saufen kann. Ohne DJ und Sektchen keine Party und keine Kunst. Dit is halt so. Und wer sich da alles so seit Jahren im subkulturellen Saft dreht, tut dies oftmals nur noch aus Karriere-Gründen. "Was soll ich mir denn da in meinem Lebenslauf unter Erfahrungspunkte aufschreiben," wird man dann gefragt. Kultur als Soundtrack zur Lebenseinstellung, wie dereinst im Hardcore-Milieu agitiert, funktioniert auch nur noch sehr bedingt und wer will schon den ganzen Tag Crustpunk hören oder Erik Drooker lobpreisen... Dafür ist man ja zum Glück erwachsen, aber ein wenig mehr politisches Fundament täte den all den Huren, Strichern, Funktionären und Groupies der Berliner Kultur-Landschaft mal wieder ganz gut im Gesicht. Die sind ja auch immer alle so blaß weil sie tagsüber schlafen müßen. Morgens mal ein paar Kniebeugen machen, die Interim abonnieren, dann klappt's auch mit dem Image. Mr.Empire an's Telefon! Gestern spielten auch Britta in der Volksbühne für 15€. Viele fanden das zu teuer und es roch schwer nach Lehrer-Party am Rosa-Luxemburg-Platz. Der Preis wurde damit gerechtfertigt, daß der Adelige Dirk von Tocotronic auf einem Kamm blasen sollte und auch sonst allerhand Gäste sowieso umsonst rein durften weil sie ebenfalls auf dem Plakat standen. Zusammen mit dem Rest der Gästeliste ist der Puff dann auch sicher schnell voll gewesen und niemand hat wirklich Geld verdient. Total unkommerziell an sich. Weil Blitzeis war, konnte man aber eh nur unter Einsatz seines Lebens das Lokal wechseln und so blieb man im Burger, wo es dann noch hieß, wir müßen am 18.1. alle ganz viel demonstrieren oder am 27.1. geht der Krieg los weil Bushie da seine Rede halten tut. Der Papst und Doris ihr Mann haben auch tolle Reden gehalten weil ja Neujahr war. Der Gerd hat ganz ernst geguckt. Demnächst gibt es bestimmt wieder große Veranstaltungen, wo der Gerd mit Marius Westermüller zusammen die totale Solidarität einfordert und jede Menge Spenden im Fernsehen gesammelt werden. Wird es um neue Fluten gehen? Flut hat's ja voll gebracht im letzten Jahr. Super Bilder und toll zum menscheln weil die Bundeswehr keine Zeit mehr für so was hat wenn der Bürger bis zum Hals im Schlamm steht. Da kommt die Solidarität von ganz allein auf und der Gerd kann sich freuen. Ganz lustig eigentlich auch, der Steuersong vom Gerd. Schon allein weil es den Gerd wohl geärgert hat. Das geht den Hafensängern der Deutschen Weltstadt-Kultur ja mittlerweile völlig ab. Nicht immer nur braver, rationaler Bürger sein und was von Vernunft faseln. Wolkenkuckucksheim steht in Flammen, Freunde. Das System braucht neuen Schmierstoff um die Illusion von seiner allgemein gültigen Gerechtigkeit weiter aufrecht zu halten. Es wird in diesem Jahr noch mehr Propaganda geben. Ich höre jetzt schon Menschen diese Sachen sagen, die sie morgens in der Zeitung gelesen haben. "Damit es nicht am Thema fehlt", wie es Abwärts formulierten. Der nicht ganz so nahe Osten wird einem aus der Sicht der Jungs von Focus erklärt. Fehlt nur noch, daß die Leute sich die Info-Graphiken ausschneiden und mit in die Kneipe schleppen...
by tommyblank, 20:15h
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Wenn Menschen zuviel fernsehen Damit bin ich gemeint heiát eine Sammlung mit Briefen an diverse Fernsehsender in Deutschland. Das Publikum von "Akte X" erscheint dabei noch konfuser und verschw”rungsgl„ubiger als man ohnehin schon angenommen hatte und das sch”ne Wort von der "Adelheid Streidel Experience" macht einmal mehr die Runde. Besagte "Frau in Weiá"(Bild) ging vor langen Jahren mit einem Messer auf Oscar Lafontaine los um auf die unterirdischen Menschenfabriken in Deutschland hinzuweisen. Gegen die Briefeschreiber, deren Erg�sse auszugsweise unter obigem Link zu finden sind, ist die Frau allerdings ein harmloser Fall! Wo fangen sich die Bewohner bloá diese Art von Realit„t ein?
by tommyblank, 13:04h
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Der neue Werner-Film Mein Brüderchen arbeitet ja am 3D-Auto für dieses dufte Machwerk und übersandte für die Nachwelt folgende Anekdote von der Familie Feldmann: " Brösel hat vor Kurzem seinen Bruder Andi mitgebracht, der dann wiederrum ein fachmännisches Auge auf meinen Wagen geworfen hat. 'So kannsu doch da den auspuff nich anbauen, da schmilzt dia doch total der Krümmer wech!' Ich habe ihm lieber nicht gesagt, das in so einem 3D-Auto eigentlich nicht mal en Motor drin ist." Ach ja, der Achterbahn-Verlag ist nach der großen Pleite von Lappan aus Oldenburg gekauft worden, wo man nun den Tom aus der taz ganz groß machen will. Und wo wie schon dabei sind, Marvel Deutschland alias Panini Klebebilder hat die dufte New Economy Bude Dino Comics aufgekauft.
by tommyblank, 13:21h
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Bewerben online Der Cursor gibt's uns ja voll! Ein unterhaltsames Real-Life-Dokudrama spielt sich mit dem bekannten und beliebten Stilpolizisten bei Brilli.ant ab. RTL2, dran bleiben!
by tommyblank, 02:28h
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Reiche Russen feiern Weihnacht Die "Berliner Zeitung" vermeldet, daß Väterchen Frost bei den wohlhabenden Russen in diesem Jahr endgültig ausgedient hat. Stattdessen heuert man ausgehungerte Studenten an, die in der Neujahrsnacht als "Harry Potter oder Spider-Man" verkleidet die Geschenke bringen. Na, warum nicht. In Berlin zieht am Heiligabend ja auch das Christkind mit dem, von Coca Cola Anfang des letzten Jahrhunderts erfundenen, Weihnachtsmann als Duo durch die Nacht.
by tommyblank, 11:51h
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Nicht alt werden - Song für Reimer Kopfüber in die Hölle ohne Rückfahrschein, weiter ohne Plan. zieh dir noch was rein, der Beat ist schon im Topf, Warme Masse, Lichter einer Großstadt ohne Zentrum, tauchen, treiben, gucken, konsumieren. Leute nicht mal halb so fertig wie man selbst, braungebrannt, verpickelt, vornehm blass. Zwei Frauen auf halb elf, wie wär's? Gib mir noch'n Bier und wünsch mir Glück. Ich versuch's! Tritt einer mal dem DJ in den Arsch, das kann der auch zuhause hör'n. Programmier ma lieber was zum brennen. Hat irgendwer noch Feuer? Staunen, starren, Caipirinha. Geht auch ohne, schütt Wodka rein und ab dafür! Komm her, vergiss die Braut, der Motor läuft, zurück auf's Eck, tiefer in die Nacht. Mann, der Sven war früher Punk und jetzt spielt er diesen Mist. Alter, irgendwer wird langsam alt Essen wenn die ander'n schlafen, schlafen wenn es eben geht. Geht noch was oder kann man jetzt schon selber gehen? Vier Uhr ist nicht zu spät! Wie wäre es mit Frühstück zwischendurch? Mir reichen Kippen, schöne Frau. Aber geh'n wir ruhig zu mir und ich mach dir was du willst. Was soll man sonst auch tun bis irgendwann das Licht ausgeht... Kratzen, beißen, ficken, schlafen. Der Hunger treibt's rein, der Teufel trinkt Weihwasser und erträgt sogar Chris de Burgh. Vieleicht kommt jetzt der große Knall, das letzte Beben und dann waren wir bei dir im Bett. Vieleicht auch nicht. Dann ist es um so besser und man kann sich weiter sehen. Haste nicht gesehen, war da was mit Zukunft? Keine Ahnung, ich war gerade auf dem Klo. *Vor langen Jahren entstand am Küchentisch der Bremer Gags'n'Gore-WG, deren Output inzwischen vom vierten oder fünften Sprachwissenschaftler für irgendwelchen Uni-Quatsch analysiert wird, ein famoser, als Parodie gemeinter "klingt wie von Marcus Wiebusch"-Song. Leider ist der Text irgendwann verloren gegangen bevor irgendwer damit öffentlich glänzen konnte. Obiger Text mag als weiterer Versuch in diese Richtung betrachtet werden oder halt auch nicht. Schließlich hat alles irgendwie zwei Seiten oder womöglich sogar noch mehr. Das ursprüngliche Arbeitsmaterial war die Notiz "sharing an uncertain future" auf der Rückseite eines Flyers, welcher bei einem Kettcar-Konzert in Berlin auslag, wo die Aufforderung erfolgte, daraus nun irgendwas zu machen. Man hätte vieleicht besser darüber schreiben sollen, daß Kettcar ihren Schlagzeuger neulich in Dortmund schlafend im Taxi vergessen haben und der arme Frank dann morgens mit den Worten "ich bin irgendwo in Dortmund und habe nur noch zwei Euro" anrufen mußte nachdem er die halbe Nacht am Taxi-Stand geruht hatte ohne daß der Fahrer ihn bemerkt hat. Kann man aber nicht bringen, finde ich. Ist ja irgendwie auch peinlich...
by tommyblank, 21:12h
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Gay vampires, take a bite! Viscera is the home of gay writers writing about gay vampires.
by tommyblank, 15:46h
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pornbomb pornbomb.org - any comments?
by tommyblank, 15:28h
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Deutsche Heizungen aus Japan
Undd abei wollte die Firma nur darauf hinweisen, daß es sich um Deutsche Qualitätsarbeit handelt!
by tommyblank, 15:03h
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President Evil-Im Wendekreis des Silikons In den Staaten ist ja bekanntlich so einiges möglich und so dürfte auch das politische Engagement von Arnold Schwartzenegger nur in Europa für erhobene Augenbrauen sorgen. Aber wenn Arnie erst mal kanidiert, wird der Haider des Showbiz auch noch zum Präsidenten gewählt. Dafür würde man sogar die Verfassung umschreiben, schätze ich. Ich war ja auch mal in Amerika gewesen. Versteht sich ! Der USA-Aufenthalt gehört dazu um dabei und vor allem gut drauf zu sein. Man überprüft, was die Vorurteile mal wieder vorher wussten und kann dann am Stammtisch die Erfahrungen vergleichen. Das Brot ist die Hölle, Benzin ist saubillig, die meisten Amerikaner sind extrem fanatische Anhänger seltsamer Sekten aus dem 18. oder 19. Jahrhundert und die Spielzeugläden gleichen kleineren Waffenkammern.
Grimmig blickt die Armee der Plastik-Hooligans von den "Racks" herunter, wo sie, hübsch nach Krisenherden sortiert, auf ihre Käufer warten.
Inzwischen stellt Topps auch Sammelkarten zum Afghanistan-Konflikt her und ich warte gespannt auf die neue Irak-Serie. Ich spiele mit dem Gedanken einer Story über einen Spielzeug-Fabrikanten, der im 3. Reich Adolf-Sprechpuppen herstellt und Konkurrenz durch einen Produzenten von Plüsch-Adolfs bekommt. Viele Anspielungen über Verbindungen zwischen Disney und den Nazis. Till Schweiger könnte einen Nazi spielen... Mindestens genau so wenig angesagt waren zu dieser Zeit die Figuren der World Wrestling Federation. Razor Ramon war noch nicht so richtig im Geschäft und Hulk Hogan hatte die Show gen Hollywood verlassen nachdem der Undertaker seine jahrelange Serie als Gürtel-Gewinner durchbrochen hatte.
Am "Thanksgivingday" lag ich neulich desolat vor dem Fernseher und hatte die Tage zuvor nichts anderes getan als desolat in der Ecke zu liegen und alte Metal-Platten zu hören. Ich blätterte im "Previews", diesem dicken Katalog mit neuen, nutzlosen Dingen der amerikanischen Popkultur und sah die "Tonight"-Show von Jay Leno, der immer noch das Vorprogramm des großen Conan O'Brien bestreitet.
Schlimmer als Schwartzenegger sind eigentlich nur noch Chuck Norris und Hulk Hogan! Der Präsident der USA ist eh zu einer Klischeerolle im Hollywood-Kino geworden, zu einem eigenen Genre ! Eine ganze Reihe von Action-Filmen und die US-TV-Serie West Wing" hat daran mitgestrickt. Verschwörungs-Thriller waren dabei, heitere Komödien, "die wahre Geschichte" mit John Travolta und Oliver Stone hat mit "J.F.K." und "Nixon" gleich zwei sehr verschiedene Adaptionen des Themas beigesteuert. Und dann ist da natürlich noch "Wag The Dog" von Anfang '98. Die Buchvorlage, "American Hero"(Heyne) von Larry Beinhart, erreicht natürlich nicht die Leute, die den "Charakter-Darstellern" Dustin Hofmann und Robert de Niro ihre Aufrichtigkeit abnehmen wollen. "Wag the Dog" ist kein Film mit glaubhaften Charakteren, "story-driven" ist der Weg, ein Event-Produkt für den Moment, das Star-Karussell dreht sich und fertig ist das Medien-Interesse. Dies ist eine Aufmerksamkeitsgesellschaft und so clever auch dieser Film gemacht ist, nichts resultiert aus einem Hollywood-Produkt. Nichts, was z.B. mit dem Lesen des Buches zu verglecihen wäre, was mit guten Figuren und einem endlosen Anhang von Fakten aufwarten kann, die blass um die Nase machen, wo im Kino nur der Pathos durch den Saal weht. Die Verschwörungen werden langsam schal.
Aschefahl verblassen die "Roswell"-Story und der Mord an John F.Kennedy zu einem Teil der 90er-Kultur, einzusortieren bei "Revival der imaginären 60s". Nichts ist so spektakulär wie die Phantasie, daß alles irgendwie anders gewesen sein könnte. Die Phantasie hat über die Realität gesiegt. Das Leben ist interessanter, wenn wir es uns nur vorstellen. Leute in der Aufmerksamkeitsgesellschaft benehmen sich "wie in den Filmen". Semantische Katastrophe, popmodernes Chaos, der Film im Kopf wird digitalisiert. Dicke Wrestler werden "King of the Ring" im weißen Haus.
by tommyblank, 15:34h
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Ficken mit Big Jim "I like to fuck" "Alles was ihr wollt ist ficken." "We're only in it for the groupies." Einleitung : Zitate von drei verschiedenen Frauen-Bands ohne eine Nennung von Bandnamen weil a.) Szene-InsiderInnen können sich gut fühlen, wenn sie diese zuordnen können b.) der Autor gilt als libertärer Typ dessen Machismo nur aufgesetzt sein kann, wenn er so gewagt eröffnet wie hier schwarz auf weiß zu lesen
Sex ist die einzige Entschuldigung dafür, überhaupt einen Körper zu besitzen. Wo sich Leistung wieder lohnen soll, wird dieser wichtige Wirtschaftszweig aber völlig übersehen und Sex mal wieder tabuisiert. Im Zuge der "Aktion Saubere Stadt" darf bald auch nur noch zum Zwecke der Fortpflanzung gevögelt werden. Der Dorfmarshall freut sich über sein Mettwurst-Gesicht. Der Bundesgrenzschutz auf Patroullie gegen alle, die sich nach 22 Uhr noch draußen aufhalten. Alles nur weil der Marshall und andere potenzgestörte, fette, alte, weiße Männer keinen guten Sex haben oder nur nicht wissen wie das geht. Mädchen macht die Beine breit, Deutschland braucht wieder mal Soldaten. Mit stolzgeschwellter Brust werden sie in einem Krieg verrecken von dem niemand erfahren wird weil im anderen Programm die Olympiade oder "Akte X" läuft. Aber ist sie nicht glücklich, die Familie mit dem verzerrten Grinsen aus der Werbung und ihr kleiner Hund, der fröhliche Soldat, der so nützlich ist, wenn mal ein Damm bricht ? "And why should we stop with consumer products. Hell, we could create a whole new consumer. A few drops into the watertanks and-bingo-it's a whole new masterrace and we own the copyright. There's no stopping us. And let me add just one more thing. Those who oppose us, will walk kneedeep in the blood of their children." -the Spokesman of the multinational corporation EES (Everything Except Shoes) "Total versaute Girls warten auf deinen Anruf. Ruf an." welcome to no future, tv-zombie Was sie schon tausend mal in der Zeitung gelesen haben ohne dabei rot zu werden : Fortpflanzung kann hygienischer gelöst werden, kein "oingo boingo" in schlecht gelüfteten Räumen, strictly Reaganzglas. Gene aus biologisch einwandfreier Zucht, Zertifikat etc. natürlich inclusive. Sex muß sein und wer Sex hat, ist jung, dabei, gut drauf und beteiligt am Verständnis der Margarine-Reklame. Wenn der Kerl nicht kann, gibt's Pillen, die den Kollegen wieder straight auf Kurs bringen. News McNuggets, die morgen wieder out sind. Cybersex ist das neue Ding. Im Internet lauern überall Kinderpornos und extrem perverse Verbalvergewaltiger. Schließen sie das Kabel an ihre Nippel an und setzen sie die rosa Brille auf. Sex mit Agent Scully und Maulder, virtueller Dreier, fuck, ist das nicht, wovon wir alle träumen ? Welche Frau muß da noch einen Zuchtbullen aushalten, der langsam älter wird und sich von Bier ernährt ? Wohl nicht wegen dem Sex, der ist eher durchschnittlich. Da kommt die neue Generation von Dildotops gerade richtig. Der kleine Kerl passt in jede Handtasche und vereint alle Funktionen von Dildo, Laptop und Modem in gefälligem Design. Praktische X-Tensions und Gimmicks wie das Ganzkörper-Rumble Pack machen die eigene Phantasie überflüssig. Haben Roboter den besseren Sex ? Als gäbe es nichts langweiligeres wie wehleidige Meckerei, im gebildeten Zeitgeist auch "Kolumne" genannt. Was hatten wir als Jungs ? Big Jim ! Die Amis hatten längst schon GI Joe mit einer Auswahl coolster Uniformen verschiedener Weltkriegs-Armeen. GI Joe in Wehrmachts-Klamotten war immer noch der gute alte Joe, was in den Amis irgendwann die Ansicht weckte, daß unter jeder anderen Uniform irgendwo noch ein GI wohnt bzw. einer gefangen gehalten wird. Wir hatten jedenfalls diese Flasche mit der Plastik-Unterhose. Wer ist schon losgegangen und hat dem Mann was zum anziehen gekauft. Klamotten, so eine Scheiße, hab ich gesagt ! Was Big Jim brauchte war ein Räumpanzer, keine Baumfäller-Puppengarderobe. Big Jim war eine Flasche. Ich wiederhole das gern, um Nostalgiker vor den Kopf zu stoßen, die auf Flohmärkten versuchen, sich ihre Kindheit zurückzukaufen. Nichts gegen Dr. Steel, aber der Spielwarenhandel im Einzugsbereich meines Fahrrads führte den Kollegen nicht im Sortiment und Big Jim eignete sich allenfalls als Ergänzung zu Barbie's Teestube nebenan. Das war kein Spielzeug für echte Jungs. Big Jim war der Typ, der mit Barbie zum Tennis oder Schwimmen gehen mußte und bei Parties gelangweilt in der Ecke saß weil er mit seiner Frau da war. Die Tatsache, daß Barbie den armen Ken mit diesem Jim betrogen hat, spielte keine Rolle und schon früh verfestigte sich in mir die Überzeugung, daß Puppen eben was für Mädchen sein, wenn sie auch "Action Figuren" genannt werden. Dr. Steel hätte sich auf keine Teeparty nicht eingelassen und lieber allein in der Sandkiste kleine Stöcker mit dem berühmten Handkantenschlag zerlegt. Ich denke, Dr. Steel war das beste, was ein Junge in den Zeiten der freien Liebe besitzen konnte, mit Ausnahme eines "Red Ryder"-Luftgewehres natürlich (mit diesem kleinen Ding im Schaft, was die Zeit anzeigt!) Mit den Puppen waren einem die Mädchen sonst sozial voraus und auch die spätere Einführung von "Winnetou" und "Big Jeff als Old Shatterhand" wurde mangels Gegenspielern ein Flop. Mein "Winnetou", ein zorniger Big Jim mit langen Haaren, hatte sein Bein und die Silberbüchse schon sehr früh verloren nachdem ich die Packung aufgerissen hatte und Old Shatterhand war nur Big Jeff mit Filzanzug, aber zumindest hatte er noch sein Gewehr. Die Mädchen wollten "Winnetou" immer reparieren bzw. operieren und meine ersten Rollenspiele spielten im Feldlazarett, wo "Winnetou" von Barbie zu entwürdigenden Doktorspielen mißbraucht wurde. Irgendwann verlor mann das Interesse an den Puppen und trug Big Jim zum Flohmarkt. Es gab neue Dinge. Man fand heraus, daß Mädchen nicht der Feind sind. Vielmehr galt es sie zu beschützen, ihnen Jacken über Pfützen zu legen, potentiellen Gegenspielern auf die Glocke zu hauen und sich später, bei Suff und Gesang, mit diesen wieder zu verbrüdern. Mit 14 hatte man schon eine ziemlich ausgewogene Meinung über das Leben, die Gesellschaft, die Dinge an sich und das andere Geschlecht sowieso. Männer müßen zusammen halten und saufen. Prost, Jungs ! "All women are evil and all men are morons." -The late great Henry Rollins Man mußte es tun. Es. Der Pimmel, der bei Jungs, die auch gut in Sport und anderer Scheiße waren, bereits mit allerhand Flaum umwuchert war. Man tat es schon sehr früh. Ich möchte nicht wissen wie früh sie es heute tun. Es gab und gibt die "Bravo". Leistungsdruck. Der Junge mit der Brille weiß nicht, wovon geredet wird. Einige von den Mädchen tragen in der Teenie-Disco Lippenstift. Das sind "die Weiber", Mädchen, die muffelige Jungs, die in der Ecke saßen immer wieder auf die Tanzfläche zerren wollten. Man liest die "Bravo" sowieso. Steht auch alles über Fußball drin und welche Bands so cool sind, wer der Schurke im neuen "Batman" ist und wie es Hulk Hogan nach seiner Verletzung geht. Und Dr. Sommer ist eine Legende. "Ich bin eine Legende !" -Dr. Sommer Sex ist schon eine schmutzige Sache, wenn man es richtig macht, wie Woody Allen im Spätprogramm des öfteren wiederholt. Besonders junge Leute kennen heute kaum noch ein Tabu. Zu Zeiten, die wir nur aus dem Fernsehen kennen, war alles noch viel einfacher. Spruch aus dem Spätfilm mit James Cagney an der richtigen Stelle und Geigen lagen der Luft. Fast wie im Film, woran das Leben schließlich gemessen wird und deshalb gibt es guten Sex meist nur noch im Kino. Mit coolen Schlägereien und lustigen Autounfällen steht es ähnlich. Aber streichen wir die Marzipan-Ästhetik und die kuscheligen Vorstellungen. Manche sagen, Sex ist überbewertet, drei Minuten, danke und wie war ich, gute Nacht, ich glaub, es gibt noch Fußball,... Ich aber sage, der deutsche Mann isst zu viele Frühstückseier (Cholesterin, ohje !), sitzt zu oft in der Badewanne (gilt in Frauen-Zeitschriften als weibisch) und sollte noch mal draüber nachdenken. Ich mein, Fußball, klar. Natürlich gibt es nichts wichtigeres. Der neue Mann ist eben nicht mehr, was in den 80ern vermarktet wurde. Er ist eigentlich ein alter Mann. Aber jugendlich. Alt sind nur die jüngsten, weil, die sind "Old School", hö, hö ! Der Mann hat sich darunter ganz, ganz klein gemacht und hofft, daß niemand feststellt wie erbärmlich seine Ausreden sind. Es sind Männer, die anfangen mit dem ganzen "lass uns mal drüber reden" und "was ist denn jetzt mit uns", die dämliche Briefe schreiben und "nur Freunde sein" wollen, ganz ohne Verpflichtung und Nähe. Männer müßen klarmachen, abchecken, ausdealen, einen Krieg gewinnen, die Welt retten, schwere Gegenstände hochheben und wieder absetzen. Die Dauerfick-Gelegenheit zwecks Erhaltung der Leistungsfähigkeit muß deshalb rechtzeitig in's Trockene gebracht werden. Danach ist Zeit für alles andere. Die Modell-Eisenbahn z.B., den ambitionierten Roman, der nie geschrieben wird, die Fernsehsendung, die man unbedingt sehen muß, das Auto oder natürlich "die Band". "Baby, du mußt verstehen, die Straße ruft ! Der Gestank der LKWs, er fehlt mir, lass mich wieder da rausgehen und den Mond anheulen, dieses eine mal mit den Jungs die Six-Packs jagen, Tankwarte in Kleinstädten in Angst und Schrecken versetzen und den Abwasch später machen. Baby, du mußt das verstehen, die Jungs und ich haben dieses neue Wahnsinnsriff im Gepäck. Die Leute auf dem Festival in Rinteln werden völlig abgehen. Baby, bitte lass mich spielen gehen." Es gibt immer eine Ausrede um nicht mit der Frau zu sprechen oder Sex mit ihr haben zu müßen, vor allem in Zeiten von Fußball-Weltmeisterschaften, Bundesliga, weltweiten Fernseh-Übertragungen ewaiger Bürgerkriege, Zugunglücke oder Motorsport-Veranstaltungen (Jungs, die mit schnellen Autos im Kreis fahren und Kopf und Kragen riskieren) oder was sonst gerade läuft. Problematisch sind die Zeiten, in denen es nur wenig Sport im Fernsehen gibt. In dieser Zeit fährt man am besten mit der Frau in den Urlaub, vorzugsweise irgendwohin, wo sich Frauen zu vorgerückter Stunde bereitwillig einen Eimer Sangria über's T-Shirt schütten lassen (ey, Spaß, Mann !) Achtung, Signalstation. Sie will und du weißt nicht, ob du dich auf Sex noch konzentrieren kannst. Dies ist ein romantischer Moment. Tust ihr halt den Gafallen, wenn sie unbedingt will. Du weißt wie es geht. Mechaniker machen nur ihren Job und halten ihren Mund. Hi, hi, alles klar, hast du noch 'ne Lümmeltüte, meine sind noch im Automaten (ha, ha, da lacht das Korallenhirn !) Dann die blöde Sache mit der Packung. Ritsch-Ratsch. Man hofft, es klappt beim ersten mal, nein, nein, natürlich nie die Zähne nehmen. Runtergerollt und einmal testen. Grünes Licht. Die Boxencrew, echt gut drauf wieder mal. Vangelis, absolut das Größte zum ficken ! Oder "Pulp Fickschion"-Soundtrack, Alter, saugeil, was geht ab, alles klar, wir telefonieren und steck noch einen für mich rein, Sieg, Sieg, zwo-drei-vier, gsuffa ! Unten anfangen und sich langsam an den Schenkeln hocharbeiten. Langsam. Es gibt dabei nichts wichtigeres als die Zeitlupe. Nimm dir die Zeit. Denk nicht an den Spätfilm oder ob der Video-Recorder einwandfreie Dienste leistet. Benutze deine Zunge. Lass sie warten. Bearbeite ihre Schenkel von vorne und lecke dich nach hinten durch. Sie wird rutschen. Du kannst später in ihr schwimmen. Hebe deinen Kopf und sieh ihr in die Augen. Lecke dir die Lippen. Sag besser nichts, es kommt nur Unsinn dabei heraus Vertiefe dich wieder in ihrem Schoß und arbeite parallel mit den Händen Nimm dir besonders viel Zeit mit den Händen und arbeite dich adequat mit der Zunge zu den Brüsten hoch. Nicht quetschen oder wie Avocados auf ihren Reifegrad prüfen ! (Zunge und Hände können hierergänzend agieren) Nimm ihren Kopf in deine Hände. Frauen lieben nichts so sehr, als wenn du an dieser Stelle der Geschichte ihren Kopf in deine Hände nimmst. Ganz nah bei ihr sein, das ist wichtig. Vieleicht noch etwas zwinkern. Vermeide vor allem das Erzählen von Witzen oder vorwitzige Bemerkungen über Frisur und ähnliches. Sei geheimnisvoll. Oder du sagst, daß du sie liebst, wenn du es ehrlich meinst, aber wer ist das heutzutage noch ! Sage an dieser Stelle niemals, daß du "schon immer scharf auf sie warst". Ganz großes "Niemals" ! Ganz, ganz falsch Frauen sind hinterhältig und verschlagen. Vieleicht schätzen sie nichts so sehr wie eine gute Lüge, aber sie hassen die unbequem direkte Notgeilheit eines Mannes, der drauf und dran ist, ihren Orgasmus zu verschlafen. Was hatte sie getan um diesen Augenblick herbeizuzerren ? All den Anziehquatsch vor dem Spiegel, die Beine abrasiert, die teure Maske aus dem Bioladen. Ach und die Probe vom "neuer als neuen" Markenduft, den demnächst jede zweite Bürokauffrau zum Rendevouz anlegen wird. Niemand ist so schlecht im Bett wie die Gruppe der heterosexuellen Männer. Kinder will sowieso niemand, Sex zwecks Fortpflanzung ist völlig out ! Männliche Heteros sind neidisch auf ihre schwulen Artgenossen. Klingt auch ziemlich super, immer mit Männern abhängen, nicht nur über Fußball reden müßen, bessere Musik, interessantere Drogen und offensive Anmachen, was will man man noch ? Den ganz großen "One-Night-Stand" am Rande der Nacht. Yeah, right ! Du stehst im Regen in einer Baustelle und die Nacht war ziemlich augedehnt. Lange Küsse. Ein Zug donnert über die Brücke. Life's a bitch and we don't care. Let's fuck and boogie woogie, yeah, yeah. Vieleicht haben so viele Menschen schlechten Sex weil sie die falsche Musik hören. Phil Collins macht impotent und bei den "Toten Hosen" wäre ich mir langsam nicht mehr sicher. Nein, man sollte sexy music hören und das am besten den lieben langen Tag lang. Alles rutscht viel besser und immer schön durch Nase ein- und durch den Mund ausatmen, Männer ! Fickt wie die Karnickel und schützt euch vor den bösen Folgen dieser Zeit. Ihr wisst, Aids ist ein Fluch, der alle trifft, die unmoralisches Gedankengut pflegen und nur der Glaube an einen mythologischen Superhelden, der Blinde heilt, in dem er ihnen Sand in's Auge wirft, kann unsere verdammten Seelen retten. Kauft euren Kindern viele Platten von der Deutschrock-Gruppe "die ärzte" aus Berlin und räumt die Bude strumfrei, wenn die Kids die ersten Lover anschleppen.
by tommyblank, 19:47h
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Fleisch ist ein Stück Lebenskraft Während der englischen Nordseeblockade im ersten Weltkrieg wurden Dänemark und das deutsche Reich zwischen 1917 und 1918 von den Getreidelieferungen über den Seeweg abgeschnitten. Im Gegensatz zu den Deutschen stellte die dänische Regierung die Lebensmittel-Produktion auf vegetarische Ernährung um. Getreide und Gemüse waren zu knapp um an mastvieh verfüttert zu werden. Die Deutschen versuchten zur gleichen Zeit ein Minimum an Fleischversorgung als Propagandahilfe aufrecht zu halten. So waren die Schweine stets wohlgenährt während in den beiden Jahren extrem viele Menschen an Hunger starben. Dänemark hatte die fleischlose Zeit problemlos überstanden und spätere Untersuchungen ergaben sogar, dass die Sterblichkeitsrate zwischen Oktober 1917 und Oktober 1918 um 34% geringer war als in den 18 Jahren davor. Ein anderes Beispiel nach dem selben Muster spielte sich zwischen 1940 und 1945 in Norwegen ab. Auch dort war eine verblüffend niedrige Sterblichkeitsrate zu beobachten, wobei die Knappheit von Tabak und Alkohol auch nicht vergessen werden darf. In Norwegen hatte man aber auch genau beobachtet wie die Rate wieder auf den alten Stand zurückkehrte als die Rationalisierung wieder aufgehoben wurde. Ähnliche Beobachtungen hat man in Großbritannien und der Schweiz gemacht, wo auch Kindersterblichkeit, Karies und Blutarmut zurückgingen. Auf der Basis dieser Statistiken machte sich die Ernährungswissenschaft nach dem zweiten Weltkrieg an eine genaue Untersuchung der Auswirkungen von Fleisch und Tierprodukten auf den menschlichen Stoffwechsel. Als Versuchselement wird dabei heute noch gern die Gruppe der "Siebenten-Tags-Adventisten" angeführt, eine Glaubensgemeinschaft, deren 2,5 Millionen Mitglieder sich streng vegetarisch ernähren.
In den letzten jahren kamen Fleisch und andere tierische Produkte immer wieder ins Gerede. Schlechte Mastbedingungen, Stress Hormone, die Fleischmafia und andere Schlagworte versuchen uns den Appetit zu verderben. Fleisch und andere tierische Produkte enthalten kaum Ballaststoffe. Fleisch verrottet regelrecht im Magen-Darm-Trakt und die Verdauuung dauert doppelt so lange als bei Vegetariern. Der Verlust von Ballaststoffen führt zu erhöhtem Risiko von Magen- und Darmkrebs weil die krebserregenden Substanzen, die berühmten Karzinogene, länger mit der Darm-Schleimhaut in Berrührung kommen während du dein Schnitzel verdaust.
Kritischer ist Fleisch im allgemeinen ist allerdings die karzinogene Wirkung von tierischen Fetten, die in fast allem enthalten sind, was wir täglich essen.
Manche Darmbakterien wandeln dann gern mal eine harmlose Gallensäure in das stark krebserregende 20-Methylcholanthren. Vegetarierer produzieren dagegen sowieso viel weniger Gallensäuren.
Fleisch schädigt oder vergrößert aber auch Leber und Nieren. Das überschüssige Protein muß wieder zersetzt werden und das bedeutet Überstunden für die Leber und die Niere. Das bekannteste Gesundheitsrisiko ist die Cholesterin-Sache. Tierische Fette enthalten fast ausschließlich gesättigte Fettsäuren, die der Körper selbst produziert und deshalb lagert sich der Überschuß in den Blutgefäßen. Die Gefäße verdichten sich auf dauer und behindern den Transport von dringend benötigten Stoffen zur Versorgung des Gewebes. So kann es passieren, dass der Bluzuckerspiegel steigt um einen Durchbruch durch die verdickten Kapillarwände zu versuchen. Daraufhin steigen auch der Blutdruck und der Cholesterinspiegel um das Gröbste zu verhindern, ein Teufelskreis, der nicht zu unterschätzen ist. Fleisch und tierische Produkte sorgen für ein erhöhtes Risiko von Herz-, Kreislauf-Erkrankungen sowie Herzinfarkten. Entsprechende patienten werden sofort auf eine fleischlose Diät gesetzt. Und nicht zuletzt sind 47% aller Todesfälle bedingt durch Herz/Kreislauf-Probleme.
Politik und Ökologie Bald werden ungefähr acht Milliarden Menschen auf der Erde leben. 2, 4 Milliarden werden heute schon nicht satt. Fleisch ist ein Luxus und es ist ein Privileg, überhaupt genug zu essen zu haben. Würde man die gleiche Fläche Land zum Pflanzenanbau statt zur industriellen Mast verwenden, könnte man vierzehn mal soviel Nahrung produzieren. Um eine Einheit Nahrung in der Rinderzucht zu produzieren, müssen 80 andere Nahrungseinheiten verfüttert werden. In den USA werden 90% der Ernte von Gerste, Hafer, Mais, Sojabohnen und Hirse verfüttert. Man spricht dabei im Fachjargon von einer "Veredelung der Rohstoffe". Fleischanbau ist der profitabelste Weg um die dritte Welt auszubeuten. Vor allem Fast Food-Ketten bauen riesige Mastbetriebe in unterentwickelten Billiglohnländern um die Preise niedrig zu halten. Netterweise werden tierische Abfallprodukte wie Milchpulver später mit großer Geste wieder zurückexportiert. Brasilien gehört zu den größten Fleischproduzenten der Welt, die Bevölkerung kann sich aber allenfalls ein mal im Monat einen Sonntagsbraten leisten. Die meisten Tiere werden exportiert. In Deutschland kommen die meisten Produkte aus deutscher Mast, aber die Futtermittel stammen in der Regel aus den Monokulturen der Entwicklungsländer. In Südamerika muß der Regenwald dafür täglich einige Fußballfelder lassen, die für die Viehzucht gebraucht werden und immer mehr Land wird gerodet. Auch die Futtermittelproduktion laugt die Humusschicht aus und verwandelt immer mehr Weideland in öde Ackerflächen. Die Wasserverschwendung- und verschmutzung ist zudem enorm. Die Pflanzenproduktion zur Ernährung eines Menschen benötigt pro Tag 1200 Liter Wasser. Für die selbe Leistung wären in der Fleischproduktion 10000 Liter täglich nötig. Das schlechte Wasser verseucht zudem die Gülle und das Grundwasser mit Nitrat und Phosphat. In immer mehr Dörfern kann das Trinkwasser deshalb durch die hohe Überdüngung und Verschmutzung nicht mehr aus der Leitung getrunken werden. Ein besseres Beispiel für Monokultur und Trikont-Ausbeutung lässt sich kaum finden. Zur Fleischproduktion wird außerdem ein erhöhtes Maß an Energie aller Art gebraucht. Das Mästen verschwendet große Mengen Erdöl für den Kunstdünger. Für einen Morgen Mais werden 187 Liter Benzin und Kunstdünger benötigt. Nur in Dallas füttert man die Rinder direkt mit Öl. Ein schlauer Mensch hat ausgerechnet, wenn die ganze Welt den gleichen Ernährungsstatus wie die USA hätte, wäre unser Erdöl in acht Jahren alle. Pflanzenanbau basiert dagegen meist auf der sinnvollen Alternative Solarenergie. Die Moral von der Geschichte mit den Tieren Der Landwirt hat es heute nicht leicht. Einem echten Bauern braucht man nicht mit der Romantik von grunzenden Schweinen und schnatternden Gänsen kommen. Sowas gibt es nur in Bilderbüchern oder zu Hause bei wohlhabenden Ökos. Die Idylle vom beschaulichen Bauernhof ist nur für die Werbung gut. Und eine Mischwirtschaft mit allerlei Viehzeug durcheinander kann sich sowieso niemand leisten. Man beschränkt sich auf tausende von einer Sorte und die dürfen möglichst wenig Platz wegnehmen. Die Tiere dürfen sich nicht bewegen um den Masterfolg nicht zu schmälern und stehen in engen Gatetern auf einem Eisenrost. Der Hof im Knetgummi-Blockbuster "Chicken Run" ist ein Paradies dagegen! Mit Kraftfutter, was oft nicht artgerecht aber billig ist, werden die Tiere zur Schlachtbank hingeführt. Dabei können Kühe so ziemlich alles verarbeiten um Kalorien aus Faserstoffen und Zellulose zu gewinen. Deshalb wird an Kühe verfüttert, was gerade da ist: Sägespäne, Zeitungen, Federn, Stroh, Talg, Fett und manchmal auch Kunstoffkugeln, Hühnermist oder Aufbereitungen von Klärschlamm. Vereinzelt werden sogar Schlachtabfälle zurück verfüttert weil die Müllabfuhr eben auch nicht umsonst ist. Besonders schlim geht es in der Aufzucht von Kälbern zu. Kalbsfleisch muß weiß und zart sein, also von einem blutarmen, schlecht-ernährten Tier stammen. die Tiere werden dafür einseitig ernährt und dürfen sich keinesfalls bewegen um dem harten, dunkelen Muskelfleisch vorzubeugen. Die jungen Kälbern werden deshalb oft schon früh die Beine gebrochen. Um die entstehenden Krankheiten zu unterdrücken werden den Tieren Antibiotika und andere Medikamente gefütetrt. Die schlechten Mastbedingungen sind dabei immer eine Reaktion auf den Bedarf nach immer billigerem Fleisch. Sicher gibt es auch ehrliche Bauern und korrekte Hühnerställe, aber illegale Methoden sind in der Flesichproduktion eher die Regel als die Ausnahme. In enger Zusammenarbeit mit korrupten Tierärzten wird unkontrolliert gespritzt was der Schwarzmarkt hergibt. Gifte und andere Schadstoffe lassen sich überall finden. Wurst enthält Phosphat, welches verwendet wird um überschüssiges Wasser in der Wurstmasse zu binden. Das starke Gift Nitrit darf per gesetz nur in sehr geringer Menge in die Wurst. Das Konservieren in echter Salzlake ist trotzdem zu kostspielig und so greift man auf Nitrit-Pökelsalz zurück. Eier enthalten Schwermetalle und Reste von Anti-Pilzmitteln aus dem Tierfutter. Besonders beliebt sind: -Sexualhormone: Billig und extrem beliebt wegen der Wachstumssteigerungen von bis zu 30% bei Kälbern. So ein Bule bekommt mal eben den Wirkstoff von 15000 Anti-Baby-Pille unter die haut gejagt. Besonders gemeine Vertreter dieser Hormongruppe ist das synthetische DES (Diäthylstilböstrol), welches bis zu drei Monaten im Kreislauf bleibt. DES wurde in vielen Untersuchungen für die Verformung von Geschlechtsorganen und Krebs an selbigen identifiziert. Anfang der 70er gab es vermehrt Krebs bei Kinder, deren Mütter mit DES behandelt wurden. In Mailand wuchsen einigen hundert Schulkindern nach einer Rinderfleischmahlzeit Brüste, die erst nach einem halben Jahr verschwanden. Ursache war eine DES-Vergiftung bei allen Kindern. -Glucocorticoide: Herzmittel, die vor allem bei Schweinen verabriech werden um die stressempfindlichen Tiere vor einem Herztod vor dem Schlachten zu bewahren. Diese Hormone binden dazu Wasser, schwemmen das Tier künstlich auf und verbergen Infektionen bei der Prüfung vor dem Schlachtgang. Bei Menschen bewirken diese Stoffe Wachstumsstörungen bei Kindern, psychotische Reaktionen, Magengeschwüre, Schwächung des Immunsystems und einen Abbau der Knochengrundsubstanz. -Antibiotika: Die überzüchteten Tiere könnten ihre Haltung ohne Antibiotika nicht lange überleben und werden bis zur Schlachtung vollgepumpt damit. Dummerweise nimmt der Mensch die Stoffe mit dem Fleisch auf und macht seine eigenen Bakterien dagegen resistent. Ruhr, Typhus und Salmonellen sind nur die bekanntesten Folgen. -Psychopharmaka: Werden ebenfalls zur Stressminderung eingesetzt und regen nebenbei den Appetit an. Psychopharmaka werden oft direkt vor der Schlachtung gespritzt und können nicht mehr abgebaut werden. Der Mensch isst mit. -Aromen: Den Tieren wird im engen Konkurrenzkampf auch geschmacklich auf die Sprünge geholfen. Versetzt mit Aromen essen Masttiere einfach alles. Bestimmte Suchststoffe machen die Tiere wild auf das immer gleiche Kunstfutter. Ferkel werden früher von der Mutter entwöhnt und schneller geschlachtet. Ein Hersteller ist sich sicher, die Rechnung geht auf: "Eine langfristige Geruchsnote fördert die Lieferantentreue der Landwirte."
Die Veganer Veganer gibt es seit tausenden von Jahren, vor allem in Asien. Neben Fleisch und Fisch verzichtet die vegane Ernährung auch auf andere Tierprodukte wie Milch, Eier oder Honig. Dazu kommen eine Reihe von Stoffen aus tierischer Produktion wie Leder und Gelatine, ein Produkt aus Knochen. Gelatine ist auch in Fotopapieren und Filmen enthalten. Radiergummis und Gummibänder bestehen aus ausgelassenem Fett von Rindern und Schafen. Der moralische Verzicht auf allerlei Leckereien fällt dabei nicht schwer und die meisten Veganer pflegen ihren Lebensstil aus moralischen Gründen. Gerade in der Milchproduktion wird noch mehr auf Gewinnmaximierung gesetzt als in der Fleischproduktion. Damit eine Kuh ständig Milch gibt, muß sie einmal im Jahr befruchtet werden und ein Kalb zur Welt bringen. Die Milch ist eigentlich nur ein Abfallprodukt der Kälberproduktion. Übrigens ernährt sich auch kein anders Tier als Erwachsener noch von Milch und schon garnicht von artfremder. Bei Eiern sieht es noch düsterer aus. Auch hier fallen einfach zu viele Nachkommen an und 50% sind nutzlose Männchen, die nicht mal als Masthännchen taugen. Die meisten Küken werden deshalb direkt ertränkt oder durch den Fleischwolf gedreht. Man fragt sich nur ständig, was isst so ein Veganer dann überhaupt noch und wie kann sowas gesund sein? Die meisten Veganer beschäftigen sich sehr viel mit Ernährungsfragen und sind oft vorzügliche Köche. Sie ernähren sich vor allem von Obst, Gemüse, Getreide, Sojaprodukten und Hülsenfrüchten. Zum immer wieder propagandierten Kalziummangel kommt es dabei nicht, wenn man auf seine Ernährung achtet und vegan nicht Pommes und Toastbrot bedeuten. Die Vitamine A und B12 können von einer gesunden Darmflora auch selbst hergestellt werden. Der vegane Körper braucht zudem weniger Kalzium, da Kalzium beim Fleischesser durch die enorme Eiweiß- und Phosphor-Aufnahme ständig wieder abgebaut wird. B12 findet sich außerdem auch in Hefe- und Getreidekeimlingen. Man muß nur bereit sein, solche Sachen zu essen.
by tommyblank, 19:38h
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Generation Golfkrieg Es gibt Antworten auf Fragen, die niemand gestellt hat. Meist begleiten sie einen durch die halbe Nacht und erst im Morgengrauen entpuppt sich ihre wahre Natur. Der Hals kratzt, auf der Zunge prickelt noch immer der lange Kuss einer Unbekannten und die letzte Flasche Bier wird in der U-Bahn schal. Wenn der erste Vogel wieder singt werden die Gedanken schwerer, die Schritte langsamer. Dies war nicht die Welt unserer Vorfahren, dies war die Welt, die wir selbst gebaut hatten und fast schon die, die wir unseren Kindern vererben wollten. Die Freiräume sind befestigt. Woman still the nigger of the world, no dark future, only a dark Now! Trotzdem noch nicht lange her, daß Schwarze nicht wählen durften, Homosexuelle sich des Nachts par se strafbar machten. Zwischen dann und jetzt liegt eine Zeit des Widerstands begraben, Meilensteine der unsichtbaren Revolution und der Durst nach Veränderung bestehender Verhältnisse, die von einer Mehrheit immer noch als ungerecht empfunden wird. Aber die Aristokratie der Armut ist nicht mehr politisch begründet. Vertreter kritischer Gedanken verkaufen die Worte, kundenfreundlich eingeseift, am Stück. Die Schickeria kokettiert nicht mehr damit, nur eine Karikatur der offiziellen Variante zu sein, sondern meint die Scheiße plötzlich ernst. Punkrock und Prosecco! Pop ist eine ernste Sache geworden. Geld ist im Spiel, Groupies und Angestellte haben das Wort. Fuck Pop-Culture! Menschen haben Ideen, setzen sie um und die Szene-Arbeitslosen ab 30 wittern die eigene Karriere, verwechseln die Kontinuität des Undergrounds mit einem Sekundärmarkt für BWLer ohne Abschluß. Man hegt und pflegt den Mythos vom Golden Age der "Szene" rund um Berlin-Mitte und ist doch froh, daß es das Berlin-Tokyo nicht mehr gibt, weil, irgendwie haben einem die Leute doch eher Angst gemacht und eigentlich war man auch nie da gewesen. Unabhängige Kultur, die sich im Mainstream verfestigt hat ist trotzdem nicht unbedingt die deutsche Variante des weißen, staatstragenden 90er-College-Rocks, der in den USA zum offiziellen "Underground" geadelt wurde um dem Erfolg der neuen Nigger-Musik von Ice T & Co Vorschub zu leisten. Die Goldenen Zitronen, Jan Delay, Muff Potter und Ferris MC gehen ihre jeweils eigenen Wege um dieser Falle zu entgehen und die aktive Linke ist noch nicht so klein wie sie gern geredet wird. Das Netzwerk stimmt immer noch wie zu einer Zeit ohne Internet und Handy. In der Unterwelt geht die Zukunft weil Struktur und Inhalt weiter Open Source sind, weil es überall einen Zugang gibt und weil die Anti-Netzwerk-Schmarotzer nicht überlebensfähig sind. Die Generationsablöse ist trotzdem nicht vollendet, oben nicht und unten nicht. Die Fehler der Alten werden wiederholt und der Name des heiligen St. Punkrock wird in den Schmutz gezogen (z.B. von Bands wie den Ochmoneks oder den Narcotics, aber das ist eine andere Story!) Und genau darum solltest auch Du, alter Szene-Sack, do your duty, heute noch einen jungen Menschen zum Start einer eigenen Szene-Persönlichkeit ermutigen. Sag, hier ist ein Stift, Papier und drei Akkorde, mach einen Comic, ein Fanzine oder gründe eine Band. Erzähle von früher, warum die Herrschaft der bösen, alten, weißen Männer weiter angegriffen werden und daß man dabei einen Haufen Spaß haben kann.
by tommyblank, 19:30h
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Emobashing Muß mich nebenbei wohl auch dem allgemeinen Emo-Bashing anschließen um die nicht irgendwann der eigenen Roots beraubt zu werden. Irgendwann hieß Emo ja auch mal Veganer-Hemd und große Hose, also, lange nach Washington-Emo uind so. Jetzt ist der Punkbezug endgültig weg und die Bürgerkinder crowdsurfen schon auf den Freiräumen um die man nicht mehr kämpfen muß weil ein unkommerzieller Anspruch nicht mehr erhoben wird. In Berlin alles natürlich besonders krass weil alle sich im Dorf eine Hornbrille kaufen und gen Hauptstadt ziehen. If I can make it there, I can make it anywhere. In Berlin betreten sie sofort die offiziell ausgelegte Szene-Auslegeware und markieren den dicken Max (letztere Formulierung wird von mir sehr geschätzt und eigentlich viel zu selten benutzt, vor allem wenn wir dabei auch noch an den Strauß-Jungen denken mögen!) Es gilt, sich einen Namen zu machen und ein dufter Typ zu sein, die Nähe von Prominenten in größtmöglichster Distanz doch zu suchen um sich dann sofort davon zu distanzieren. No Networking. Fame. Fight Club. Wer kommt cooler rüber. Nach der ersten Caipi-Phase ist Kaffee Burger dann voll uncool weil da so viele Touristen sind, was natürlich überhaupt nicht stimmt und die selben Leute nur im Spiegel gelesen haben weil sie selbst auch eigentlich nie da waren und Russen irgendwie seltsam finden. Nach der Trainingsphase, man fragt Benjamin Von Stuckenborstel längst schon nicht mehr nach einem Autogramm, folgt die Pflicht, möglichst früh Stammgast in Kneipen werden, die vom Tagesspiegel als Geheimtipp empfohlen werden und angeblich nächste Woche wieder schließen, eine Band gründen, ein Bild malen, einen Track aufnehmen oder auflegen, an einem Projekt arbeiten, ein Buch über Menschen am Prenzlauer Berg schreiben, fürchterlich. Die Kür ist meist noch schlimmer und Teil einer komplizierten, sozialen Verstrickung alter Seilschaften, neuer Saufkumpanen und "Freunden von früher". Gemeinsam eröffnet man eine eigene Szene, kapselt sich irgendwo ab, verkauft billiges Bier an einem Tapetentisch mit Klemmlampe und taucht sogar im Kalender-Teil der Stadtmagazine auf. Das ist dann bei den jüngeren Kids wahrscheinlich Emo und bei den älteren Damen und Herrschaften ein Problem mit dem Alkohol. Besonders lustig die Ausgaben Deutscher Elektroniker und Deutschsprachiger Popmacher!
by tommyblank, 19:26h
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Ich herz New York im Juni, how about You? Empfehlenswert war 2002 der Besuch der amerikanischen Gedächtnisverlustbibliothek am Halleschen Tor in Berlin. Dort hatten Menschen etwas ausgestellt, sich selbst und zwar eingerahmt von irgendwie New York, noch vor dem populärsten Datum aller Zeiten. Unfassbare Bilder von Menschen, irgendwie aktiv dabei sich selbst in die Geschichte einzusortieren. "Ich war da!" Das ursprüngliche Grafitti. Dem Schmierfink fiel nichts besseres ein und so markierte er nur sein Revier. I was here. Right here, you see, with the twin-towers behind me. Mächtige Twin Towers sind da zu sehen, meistens unendlich schlecht fotografiert und die Menschen in unmöglicher "Freizeitkleidung". Sie waren da und sie scheuten sich nicht, es öffentlich zu machen, wenn es so einfach ist, einfach mal öffentlich gut drauf zu sein.
by tommyblank, 18:28h
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Ficken Jedi-Ritter mit elektrischen Schafen? Die Bild am Sonntag erklärte uns anlässlich Episode 2 den Jedi-Ritter und in England ist die Macht längst eingetragene Religion. Schrecklich! Seit 20 Jahren das selbe Interview mit George Lucas, der dabei immer dicker wird. Wie lange geht das noch? Kann er nicht endlich den letzten Film auch fertig haben und dann ist mal endlich Ruhe im Karton, oder was? Seit Episode1 weiß doch jeder wie die Story weiter und zu Ende geht. Und Janjo Fett gewinnt das Mutterschaftskreuz für die Klon-Kriege. Ich meine, damals als ich 12 und im Star Wars -Fanclub war, wurde vor Return of the Jedi schon über Boba Fett als Mutter von Luke und PartnerIn von Darth Vader gemunkelt. Damals machte ich meine ersten Fanzines mit Artikeln über die Wolkenstadt und den Waldmond. Schön war das! Ich zeigte die Hefte neulich schon mal in trauter Runde herum. Komischerweise gab es damals ja noch nichts von dem ganz harten Merchandising und vor allem nicht diese tausend Bücher über die Wolkenstadt und den Waldmond, wo man hätte abschreiben können. Da gab es nur diese drei schrecklichen Romane über Han Solo und den von Alan Dean Foster, der völlig abwegig, nur sehr peripher Star Wars-kompatibel und ingesamt "garnicht so schlecht" ist. Damals hatte ich auch eine Stehlampe, die aussah wie einer der Roboter in diesem Jawa-Müllmobil. Alle im Fan-Club waren sehr neidisch! Es gab auch ewig nicht genug Figuren als man klein war. Der Bremen-Norder Spielwaren-Handel litt zumindest unter einem Überangebot an Leias mit Schnee-Anzug, Leias mit Kleid für den Opernball in der Wolkenstadt und diesen Schwarzen Sheriffs aus der Wolkenstadt. Chewbaccas und R2s waren rar und höchstens in Oldenburg zu bekommen. Im Zusamenhang mit Star Wars benutzte ich erstmals das Wort Kult und fand nichts dabei. Zwanzig Jahre später darf man das nicht mehr sagen weil mit diesem Spruch auch Tütensuppen beworben werden. Kult ist trotzdem weiter erstmal, was nicht so leicht zu kriegen und nur im kleinen Kreise anerkannt ist. 1982 war die Welt eine andere. Es gab die Mauer, nur drei Programme im Fernsehen, die italienische Nationalmannschaft spielte den besten Fußball der Welt und machte die Modewelt mit lässig weiten Schlabber-Shirts vertraut. 2002 hat jemand in meinem Bekanntenkreis schon mal Dave Prowse, der Stimme von Darth Vader, auf dem Sofa gesessen und den Original-Film geguckt. Ich selbst hatte dereinst eine ähnliche Begegnung beim Filmfest Oldenburg, wo ich mit meinem Partner-In-Crime und Ex-Star Wars-Fan Club-Genossen Andreas Neuenkirchen dessen tolles Machwerk "Jurassic Punk" präsentieren durfte, welches von der Kritik als "sehr medienlastig" aufgefasst wurde und der Zeit weit voraus war. Dort war jedenfalls ein festliches Bankett und der Ehrengast war Frank Oz, der neben den Muppets auch "Upside Down I'am"-Yoda in Szene gesetzt hat. In einer Pinkelpause traf ich den alten Mann im Toilettenbereich als zwei Heranwachsende auf ihn zutraten. "Sie sind doch der Vater von Yoda", sagte einer der Beiden. "Geben sie uns ein Autogramm?" Der alte Mann tat wie geheißen und fragte ob wie schon mal einen seiner anderen Filme gesehen hätten. Die Kids wussten nicht wovon er sprach. Andere Filme? Ach, Star Wars, da kann man immer schön was erzählen drüber..... Wo alles doch so schrecklich ist, sollte man sich ablenken. Man könnte sich Popkultur ansehen, Andy Warhol insgesamt, anno 2002 so ungefähr das kulturelle Equivalent zu einer Star Wars-DVD!
by tommyblank, 18:26h
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World of the living dead Beileid, Viva2, das habt ihr doch wohl nicht verdient, aber Dieter Gorny, Mensch gewordene Brühwurst mit bedenklich abgelaufenem Haltbarkeitsdatum, hat aber wohl nicht ganz unrecht, wenn er meint, mit Grimme-Preisen sei man noch lange nicht kommerziell erfolgreich. Schluß also mit ZwoBot und den Puppen sowie all dem anderen Independent-Vollprogramm, was niemand richtig gesehen hat, aber es war doch eigentlich ganz schön als Identitäts-Grundlage. Man machte den Fernseher an und sah lauter alte Bekannte. Sogar Tomte's Thes durfte dort klugschwätzen und man kam sich richtig cool vor, Teil einer Sache, psst geheim, wir bauen gerade voll das Ding, voll die Szene, Risensache, ich schöre dir. Am liebsten liest man über die, die man eh schon kennt und wo sie wieder wem in seine Suppe gespuckt haben. Traditionell stand sowas früher mal im ZAP, dann kam das Internet und irgendwann schon Viva2. Wer braucht da noch ein Fanzine, wenn die Goldenen Zitronen in der Glotze laufen? Nun ja, jetzt haben sich die Gemüter etwas beruhigt und Deutschland's Club der nicht ganz so kommerziell erfolgreichen Musiker sowie deren Fanmob hat aufgehört das Internet mit Boykottaufrufen voll zu weinen weil jetzt Phil Collins läuft, wo gerade noch die Nische war. Ihr Seppels seid doch alle selbst schuld, hättet ihr mal vernünftig kommerziell interessante Musik gemacht, würde Charlotte Roche jetzt nicht in der Beliebigkeit des Muttersenders Viva ertrinken. Hättets mal alle auf den fetten Gorny gehört, der für die Musik ja nur das Beste will: diese verkaufen nämlich und zwar in großer Stückzahl, so ward es versprochen als die Mayorlabels ihren eigenen TV-Sender gründeten weil MTV ja noch nicht genug war und der Mainstream noch breiter geklopft werden konnte. Jetzt haben wir den Salat in Form von Linkin Park, nachgemachten Eminems und ausrangierten Container-Existenzen, die inzwischen nur noch auf 40.Geburtstagen von FDP-Vorsitzenden geladen werden um diesen etwas Glam zu verleihen. Und, haben sie Viva Plus schon mal gesehen, also wirklich länger als zehn Minuten hingesehen? Wissen sie jetzt, welche Qualen einer wie Harald Schmidt haben muß, wenn er sich morgens auf seine Gäste vorbereitet, die in einer nicht gerade gering zu nennenden Prozentzahl aus einem dieser Retortenkanäle entwichen sind. Warum eigentlich nicht stattdessen den Mann von Home Shopping-Kanal mal einladen, liebe Schmidt-Redaktion? Am besten den Mann mit dem Wundermesser und die Frau mit dem komischen Speck-Weg-Expander! Aber Viva Plus, auf den ersten Blick verwirrend für alle über 30, die nicht so sehr auf Multi-Tasking programmiert sind, also nicht unbedingt Fernsehen, Videospielen, Telefonieren und Essen gleichzeitig beherrschen. Kleine Laufbänder zeigen SMS-Nachrichten von irgendwelchen Saras, Janas und Nicos, die irgendwen ganz doll lieb habend grüßen und alle ihre Freunde auch und das ganze Viva Plus Team sowieso weil noch Platz war bei den 160 Zeichen.
Wahrscheinlich gibt es die Janas und Nicos nicht mal und es handelt sich nur um bezahlte Studenten oder Praktikanten der Redaktion, die da den Betrieb simulieren. Kennt man ja von so New Economy-Firmen aus den ach wie efolgreichen Chaträumen, die lediglich von Angestellten bevölkert werden! Ein zweites Laufband blendet Mini-Infos, CD-Veröffentlichungen und Film-Starttermine ein, die man gefälligst kaufen soll, schließlich bezahlt auch irgendwer für die ganze Scheiße oder denkt ihr, sowas ist umsonst!? Dieser Bereich wird wahrscheinlich von einer "Online-Redaktion" (Lacher!) betreut. Online weil virtuell und damit billiger, effizienter, ausgesourcet und vor allem entbehlich, wenn irgendwann die Rechnungen bezahlt werden müßen! Die News McNuggets können jedenfalls getrost gestrichen werden um mehr Platz für die Möpse der Moderatorinnen zu schaffen und die ganze Idee einer "ich will im Fernsehen meinen Namen geschrieben sehen"-Community ist ziemlich lächerlich. Wer will in zwei Jahren noch diese ganzen "Hallo, ich auch"-SMS-Nachrichten im Fernsehen lesen. Ist aber 'ne neue Technologie, muß also frontal und brutalstmöglich gevideofeatured werden, was uns zum Kern des ausgeweideten Pudels bringt, den Menschen, die zwischen den Videoclips mit Handkameras die Weltgeschichte unsicher machen. Die semantische Katastrophe einer "Welt im Britney Spears-Fieber" hat inzwischen neue Instant-Mutanten produziert, die einem Angriff der Werbefiguren auf die Realität gleichkommt. Und wer gerade noch gespottet hat, bemüht sich jetzt um die besten Plätze im Zirkus der endgültig Rückverdummten. Zombie-Elsen, die Werbung für Instant-Produkte machen weil man dann werbewirksam dämlich rüberkommt! Dummheit ist Street, Ghetto und voll phat Credibility. Wer dumm ist, dem gehören die Herzen der Gesellschaft. Schaut her, ich bin noch blöder als ihr alle, aber doch zumindest Kanzler, har-har-har. Kennen sie noch den Millionen-Manni? Sagt ihnen der Titel "impotenter Euro-Fritz" noch irgendwas? Wie lange reicht das Kurzzeitgedächtnis für die Verarbeitung all der Bildzeitungs-Charakters? Geklaute oder gewonnene Millionen, Männer, die von Euro-Talern ihrer Manneskraft beraubt wurden, Frauen von der Casting-Couch für lose Luder, sie bekommen einen Namen auf dem Boulevard und schon hat man sie wieder vergessen. Wie nennt man diese Sorte Wesen, die nur als Image in den Medien existieren? Avatare? Glückwunsch, künstliches Leben zu schaffen ist also dann doch einfacher als man denkt. Wo zum Geier haben sie denn diese Elsen her, die selbst Ariane Sommer in den dukelsten Schatten stellen? Junge Menschen mit Handkameras sind über die leicht brennbaren Städte der Welt verteilt um dort vor Ort zu sein, wenn irgendwo der neue Trend in Flammen steht. Das sieht in der Praxis so aus, daß die Handkameras dauernd die Möpse der entsprechenden Barbiepuppe, eine nackte Wand oder irgendwie den Himmel zeigen während im Hintergrund irgendein "Star" seinen Promotext runterbetet. Da sag noch einer, die Apokalypse hätte nicht stattgefunden. Die deutsche Nachkriegs-Parole Internationalismus statt Patriotismus, sowohl in der BRD als auch in der DDR ausgegeben, entpuppt sich als Turbo-Amerikanisierung und der Deutsche wäre sowieso lieber ein Yankee weil die Welt über'n Teich so hübsch einfach in gut und böse abgesteckt ist wie der Deutsche es von jeher schätzt. Und wer sich nicht zwangskolonialisieren lässt, steckt mindestens als Sympathisant mit Terroristen unter einer Decke. Dadurch ist es langweilig geworden seit Dr.Fu Man Chu vom Erdboden verschluckt zu sein scheint. Unsere Boys machen ja nun wirklich nicht viel her. So fühlt sich das Leben in der Popmoderne dann also tatsächlich an. Man hat heutzutage soviel Spaß als Kulturpessimist, es ist kaum zu fassen. Nur die populäre Form und nur der populäre Inhalt werden überhaupt akzeptiert eventuell zu Gehör getragen zu werden um dabei kaum überhaupt noch solches bei irgendwem zu finden. Alles ist in gleichem Maße wichtig und alles ist in gleichem Maße schrecklich, lieb oder lecker. Ist das Fernsehen nach dem 11.September überhaupt noch dasselbe? Ist das überhaupt noch unser Uli Kiffer Wickert oder inzwischen längst 3D-Animation? Wählt Arschkrampen und macht Container Alex zum Präsidenten. Der Mensch hat seine Schuldigkeit getan und verabschiedet sich aus der Geschichte. Smithers, hetzen Sie ihnen die mutierten Killer-Barbies auf den Hals! Das Finale von Day of the Dead, dem dritten Teil in Romero's Zombie-Trilogie. Die lebenden Toten haben die Welt erobert und auch die Insel mit den letzten Versprengten aufgegessen. Unsere Helden nehmen den Hubschrauber und fliegen in den Sonnenuntergang, wohlwissend, dass der Sprit nicht reichen wird und sie nirgends mehr landen können. Die Zombies sind jetzt allein und haben nichts zu essen mehr. Auf der Erde geht das Licht aus.
by tommyblank, 18:21h
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Übersetzung:
"Von Stefan Ernsting hervorragend übersetzt." (Bayrischer Rundfunk))
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