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MUTANTENWELT:

Trabb, Trabb, Trabbi - Trabbi, Trabbi, Trabb!

Wir präsentieren voller Stolz den Original DDR Trabant-Werbespot (Windows Media, 332 kB). Die Qualität ist etwas mickrig, aber egal!

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Welcome to no future

Ich war mit Biscuit am Ostkreuz unterwegs. Wir suchten das ehemals besetzte Haus in der Pfarrstraße, was die Nazis so lange als Hauptquartier halten konnten. Überall liefen Mütter mit Kinderwagen herum und der Wahlkampf 2005 war in vollem Gange. „Wir haben das Terrain gesichert,“ sagte Biscuit säuerlich. „Wer hat denn sonst dafür gesorgt, dass die Ecke urbar gemacht wird? Und jetzt haben wir genau die Scheiße, die wir nicht wollten.“ Je wir weiter wir nach Friedrichshain vordrangen, desto mehr begann er auf die McDonaldisierung der Welt zu schimpfen. Die Verbitterung war echt. Biscuit war auf der Straße oft genug verletzt worden und hatte wirklich an die Sache der Guten geglaubt. Er hatte wirklich geglaubt, man würde die DDR den Punkern überlassen. Heute war er schlauer. So ist das mit dem Alter. Biscuit war weniger frustriert über die Masse von gesichtslosen Cocktailbars als über die Tatsache, dass von den politischen Inhalten, für die er sich die Nase und sonst was hatte brechen lassen, nicht mehr viel übrig war. FDP-Kanidaten mit Kontaktgrinsen verteilten Flyer und kleine Mädchen mit kurzen T-Shirts und reichlich Blech im Gesicht trugen die Mode der vorletzten Saison zur Schau, die sogenannten Arschgeweihe, tätowierte Muster direkt über dem Arsch. Geht so schwer wieder ab. Vielleicht hatte John Lennon mit „den jungen Leuten“ ja doch irgendwie recht. „Musste was machen. Dat System hat doch versagt, mein Gott, was soll aus Deutschland werden? Die Welt braucht Superhelden!“ Ja, ja, Bier ausgetrunken und Richtung Flughafen, aber irgendwie hat er ja Recht.

Aber wen interessiert schon Deutschland? Dieser jämmerliche Haufen in der Mitte von Europa? Lesen die keine Zeitung? Was haben die überhaupt für ein Problem? Zu viele Nazis gewählt, zu viele Kriege angefangen und was noch? Können sich auf keine ordentliche Regierung einigen und sind immer mit sich selbst beschäftigt. „Wieviel Wahrheit kann der Bürger vertragen,“ fragt sich das öffentliche rechtliche Fernsehen und ruft mal in Washington an. „Hallo, was denken die denn im Ausland so über uns, wegen der Kanzlerei und so, die Machtfrage, sie wissen, die Deutschen, die stellen sich immer so umständlich an...“

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Die Partei verkauft Schleichwerbung im ZDF

"Die PARTEI (gegründet von der Redaktion des Satiremagazins TITANIC) macht Ihnen ein seriöses Angebot: Hier bieten Sie nach Wunsch auf 25 Sekunden TV - Werbezeit im ZDF im Wert von knapp 10.000,- € oder auf 90 Sekunden product placement. Und zwar am 14.9. gegen 17.55 Uhr.

Diese 25 Sekunden liegen innerhalb eines Wahlwerbespots der PARTEI (Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative). Wenn Sie für Waffen, Tabakwaren, Branntwein etc. werben möchten, platzieren wir Ihr Produkt gut sichtbar und werbewirksam über die ganze Spotlänge von 90 Sekunden. Wenn Sie für sonstige Produkte oder Dienstleistungen werben oder einfach nur eine TV-Liebesbotschaft oder dergleichen übermitteln wollen, schicken Sie uns einen 25 Sekunden langen Spot (jugendfrei) auf VHS oder mini-dv oder sonstigem gängigen Video-Format (PAL 4:3). Wir schneiden das dann in unseren Werbespot hinein, sonstige Nachbearbeitung ist nicht möglich."

Guckste bei ebay...

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Menschen mit zuviel Zeit

Klaro, Aufreger des Tages, gibt einfach keine wichtigeren Dinge: Schon 593 Kommentare bei freakshow.blindcow.org und alles wegen so einer Universal-Kinderband namens TOKIO HOTEL! Woohoo! Was wäre Hartz IV-Deutschland nur ohne DSL? Würden uns all die virtuellen Attentionseekers dann in der Kneipe anquatschen? popkulturjunkie hat auch voll die Fan-Invasion

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Die Bahn hat sich Gedanken zum Papstbesuch gemacht

Und was wäre zur Zeit wohl sinnvoller als zusätzlich Pressetexte in Latein anzubieten. Falls irgendwelche italienischen Gespenster mal Zug fahren wollen und über Internetz verfügen, ist denen damit sicher geholfen.

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Studenten brauen Open-Source-Bier

"Sie stellten das Rezept ihres Guarana-Biers unter der Creative Commons Lizenz ins Netz." Tolle Wurst! Kann jemand Dänisch? DA kennt man Schweden und Norweger, aber keinen einzigen Dänen, wenn man mal einen braucht....

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BAYERN IST PAPST

Papa Ratzi

...aber noch nicht Meister und auch noch nicht im Pokalfinale! Go, Bielefeld!

Danke fürs Bild an Werner!

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Dürfen die das?

!

Achtung, hier spricht die Polizei. Trotz des zweifelsfrei schönen Wetters gilt das sinnlose Rumlungern auf der Straße weiterhin als verdächtig! Mit präventiven Verhaftungen sollte auch in dieser Saison gerechnet werden. Und am 1. Mai besuchen Sie bitte das Kreuzberger Myfest. Einfach "Farbe bekennen für Arbeit, Bildung und kulturelle Vielfalt mit der "Kiez Kasse Kreuzberg". Dann klappts auch mit den Nachbarn...

(c) von dem Bild ist vom cursor

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Mein Demonstrant, dein Demonstrant

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Bomben für den Kaiser, Raketen für den Führer, Fusion Tanks für den Kanzler

"Ich kann nicht soviel essen wie ich kotzen will", ließ Max Liebermann die Nachwelt wissen. In seinem Haus rechts vom Brandenburger Tor, in dem er bis zu seinem Tode 1935 wohnte, residiert heute die Max Liebermann Stiftung der Bankgesellschaft Berlin. Am gestrigen Abend versammelte sich in diesem Haus eine illustere Runde im Rahmen der monatlichen Torgespräche, die von der Stiftung Brandenburger Tor veranstaltet werden. Eine Stunde Podiumsgerede und hinterher lecker Wein. Keine Einlasskontrolle, aber dafür darf man nicht rauchen. Hier findet statt, was man gern als "Begegnung" beschreibt. Dauernd wollen die Spitzen der Gesellschaft und in indische Tücher gewickelte Damen mittleren Alters "Begegnungen schaffen", vor allem, wenn gerade mal wieder ein paar Ausländer erschlagen wurden oder die Jugend sich besonders aufmüpfig gibt und Lehrer abknallt. In Berlin ist neuerdings auch ein Ort geplant, wo sich reiche Menschen einfach mal so mit armen Menschen an einen Tisch setzen können. Unklar ist, was dem Team Arme Schweine dafür gezahlt wird und ob man an diesem Ort zumindest rauchen darf, wenn man sich schon von neureichen Arschgeigen anfassen lassen muss.

Die Torgespräche der Begegnungsstätte Max Liebermann Haus laufen unter dem Motto "Sonden in die Zukunft". Irgendwas soll da in der Zukunft technisch gehen und vielleicht hat die Science Fiction ja eine Antwort auf die Frage, ob man eher in chemische oder in biologische Waffen investieren sollte. Auch die Sache mit der Gentechnik und was man damit alles machen könnte reizt die Finanziers dieser reizenden Veranstaltungsreihe. Man "verfügte im Jahr 2003 über ein Vermögen i.H. v. 30 Mio Euro" endet der dritte Satz der Selbstdarstellung dieser Stiftung, deren Vorsitzender des Kuratoriums, Prof. Dr. Roman "Ruck durch Deutschland" Herzog, mal Bundespräsident war. Prof. Dr. Eckard Minx von der freundlichen Waffenschmiede DaimlerChrysler gab den offiziellen Grußaugust und Moderator war und ist Dr. Karlheinz Steinmüller von der Z_Punkt GmbH (Büro für Zukunftsgestaltung), aktiv im EDFC, dem Ersten Deutschen Fantasy Club e.V. Die Z_Punkt GmbH ist u. a. zuständig für die Trenddatenbank . "Für 12 Monate können Sie zu einem Preis von 18.000 € (Deutsch) bzw. 24.000 € (Deutsch/Englisch) online auf alle Trends und Charts zugreifen." Klingt super, oder? Ruhig auch mal bei Steinmüllers ein wenig umsehen und in der Forschungsabteilung auf "Zukunftsgruppe" clicken! Klasse! Geil beknackt auch seine wahnsinnig schlecht geschriebene Kurzgeschichte "Das Internetz in den Händen der Arbeiterklasse". Ein echter Experte, der den Gästen der Torgespräche das Universum erklärt und damit wahrscheinlich den teuersten Science Fiction Fan Club aller Zeiten unterhält. Wie dünn können Bretter sein? Mann, Mann, Mann...

"Um dem Publikum die oft komplizierten Sachverhalte der Wissenschaft zu erschließen, (...) werden Wissenschaftler und Science Fiction-Autoren zu den aktuellen Themen wie Bio- oder Computertechnologie, wie Hirnforschung oder virtuelle Geschichtswissenschaften befragt", verspricht die Ankündigung. Für diese absolute Scheißidee gibt es also 30 Mio EU, großartig! Die feinen Herren lesen also gern Science Fiction und irgendwie haben sie diesen Quatsch tatsächlich finanziert gekriegt. Die Achtziger verschlafen, vom Internet überrascht worden, in die falschen Aktien investiert und jetzt plötzlich über Science Fiction reden wollen weil die Wirtschaft eine neue Wunderwaffe braucht, das sind mir die richtigen! "Büro für Zukunftsgestaltung" klingt schwer nach ökonomischer Quacksalberei. Mit dem Ende der New Economy stehen Berufsvisionäre wie Matze Horx, Michael Konitzer oder diese Hansel aus dem Odenwald mit ihren esoterisch fundierten Manager-Seminaren natürlich doof da. Science Fiction ist da für einige zum Rettungsboot geworden. Schnell hatte man den alten Phil K. Dick neu entdeckt und Romane aus der Post-Cyberpunk-Ära des Genres rausgekramt, in denen echte Wissenschaftler über Nano Nano und Genetik phantasierten. Am Ende bekommt man für die 30 Mio sowas wie das gestrige Torgespräch mit dem Titel "Unendliche Weiten - von der Faszination eines multikulturellen Weltalls".

Moderator Steinmüller hatte sich schon lange auf diesen Abend gefreut. Unter dem Deckmantel, über multikulturelle Zusammenhänge sprechen zu wollen, konnte er den ganzen Abend über sein Lieblingsthema reden: Perry Rhodan, die auflagenstärkste Science Fiction-Serie aller Zeiten. Dafür hatte er sich den sympathischen Autoren Frank Böhmert eingeladen, der u. a. auch drei Taschenbücher mit dem "Rhodan"-Label geschrieben hat. Dazu gesellte sich der geschätzte Kollege Dr. Dierk Spreen, u. a. Redakteur der "Ästhetik & Kommunikation", der in Sachen Massenkultur einiges auf der Pfanne hat. Dr. Spreen hat auch die "Perry Rhodan Studies" begründet und 2003 das schöne Buch "Spurensuche im All" (Archiv der Jugendkulturen, 20 EU) publiziert. Darin gibt es sehr viele schlaue Ansätze und es findet eine Auseinandersetzung mit Deutschlands mangelhafter Unterhaltungstheorie statt, aber davon wollte Dr. Karlheinz Steinmüller nichts wissen. Viel mehr freute er sich wie ein Schuljunge, einen echten Perry Rhodan Autoren anfassen zu können. Seine Moderation unterbrach immer dann, wenn es in die Tiefe ging und stets wusste sich Steinmüller als Fan der Serie zu outen, der sich keck ein wenig unwissend gab. Irgendwann erinnerte er sich sogar wieder an sein Oberthema und fand es ganz erstaunlich, dass es in einer Science Fiction Serie verschiedene Völker von Außerirdischen gab und diese irgendwie die Völkervielfalt auf der Erde mit all ihren Problemen spiegelte. Zu solch trivialen Einsichten gesellte sich der Hinweis auf einen Text des Kollegen Gregor Sedlag, der sich mit dem "Perry-Rhodan-Kosmos als Reflex der politischen Geschichte der BRD" beschäftigt, aber auch das war Steinmüller zu schwierig. Stattdessen wollte er am liebsten angelesene Anekdoten über die Väter der Serie verbreiten oder über die "neue galaktische Zeitrechnung" im "Perryversum" reden. Dr. Spreen konterte mit Ausführungen über die Rakete, Wernher von Braun, den Verein für Raumschiffahrt, die konstruktive Moderne - wie das alles begann mit der Science Fiction, wo es herkam und wo es hingehen sollte. Barsch wurde er von Steinmüller unterbrochen, der immer mehr den Eindruck erweckte, zu jenen Stammlesern zu gehören, die seit über dreißig Jahren mit "Perry Rhodan" alt geworden sind. Jetzt soll daraus irgendwie Multikulti-Soziologie werden und dann kann man darüber prima endlose Vorträge halten. Junge und Technik. "Immerhin eine Art Ritterschlag für die Perry Rhodan Studies", kommentierte Kollege Sedlag am Ausgang des Spektakels.

Die Deutschen haben die Science Fiction schon immer geliebt. Jules Verne und H. G. Wells fanden in deutschen Übersetzungen bereits großen Anklang, aber vor allem Kurd Laßwitz hatte mit seinem 1897 erschienen Roman Auf zwei Planeten für den frühen Erfolg der phantastischen Literatur in Deutschland gesorgt, die dort eine spezielle Entwicklung nahm. Mit der vergessenen Groschenheftserie "Der Luftpirat und sein lenkbares Luftschiff" erschien zwischen 1908 und 1912 in Berlin auch die erste SF-Serie der Welt, die 1914 als "Der Fliegerteufel" neu aufgelegt wurde. Die harmlosen Abenteuer des maskierten Luftpiraten Kapitän Mors fielen später dem ”Schmutz- und Schundkampf” zum Opfer und wurden 1915 mit 151 anderen Heftserien verboten.

Captain Mors!

Die Phantastik hatte sich im Kaiserreich zu einem Tummelplatz für revanchistische Autoren entwickelt, die den Kaiser einen fiktiven Weltkrieg nach dem anderen gewinnen ließen. Den Deutschen kam dabei stets die Rolle des auserwählten Volkes mit offensichtlichen Führungsqualitäten zu. Die Entwicklung der deutschen Phantastik hin zum ”technischen Zukunftsroman” war vor allem militärisch geprägt. Zwischen 1871 und 1914 hatten sich die Briten gegen Invasionen in 21 verschiedenen Zukunftsromanen aus Deutschland zur Wehr zu setzen. Neue Kriegsinstrumente beflügelten die Phantasie. Der rasante Fortschritt der Technik und das Ende des 1. Weltkrieges sorgten für immer neue Wellen revanchistischer Literatur mit utopischem Fundament, die Irrationalität und Machtphantasien weiter Vorschub leisteten. Eine große Zahl von Autoren versuchte sich an alternativen Entwicklungen der Geschichte und einem neuen Weltkrieg in fiktiver Form. Natürlich gewannen in diesen Romanen wieder stets die Deutschen und rächten sich für die “Schmach von Versailles”. Diese Art von Romanen erfreute sich in der Weimarer Republik wachsender Beliebtheit und zeichnete ein interessantes Bild der Wunschvorstellungen dieser Zeit.

”Im Dritten Reich sollte das realisiert werden, woraus die Science Fiction noch immer ihr Kapital schlägt”, hielt der Autor Manfred Nagl fest ("Science Fiction in Deutschland", Tübingen, 1972, S. 164).

Die Perry Rhodan Studies sind ein Schritt in die richtige Richtung, aber eine ausführliche Auseinandersetzung mit der deutschen Massenkultur des 20. Jahrhunderts steht noch aus. Siegfried Kracauer hat sich in seinem Buch "Von Caligari bis Hitler" bereits mit den deutschen Frühwerken des phantastischen Films beschäftigt, aber die Trivialromane fanden bisher kaum Beachtung. Lediglich das vergriffene Buch "Der alte Traum vom neuen Reich - Völkische Utopien und Nationalsozialismus" (Althenäum Verlag, Frankfurt, 1988) vom hervorragenden Jost Hermand hat sich wissenschaftlich mit der Materie beschäftigt, wenn man von den lobenswerten Beiträgen der deutschen Science Fiction Szene absieht. Ein interessantes Buch aus den USA wäre noch "Fantasy and Politics - Visions of the future in the Weimar Republic" von Peter S. Fisher (Wisconsin, 1991) und H. J. Galle bereitet ein neues Buch zu diesem Thema vor.

Nächsten Monat im Turmgespräch irgendwas mit Hirnforschung. Irgendwie so ähnlich wie damals im Verein für Raumschiffahrt, wo sich Science Fiction Fans, Wissenschaftler und Journalisten so lange gegenseitig was zusammen phantasiert haben bis die V2 endlich fertig war. Heute befruchtet man sich bei Begegnungen mit anschließendem Umtrunk in Sachen Nano Nano und Genetik. Man könnte auch mal über die grünen Fusion Tanks aus dem Videospiel Civivlisation reden, die ganze Landstriche entvölkern ohne die Umwelt zu belasten. Über die unterirdischen Sklavenfabriken möchte man im Think Tank am Brandenburger Tor jedenfalls nicht so gern nachdenken. Das klänge wohl doch zu sehr wie ein schlechter Science Fiction Roman.

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Witzischkeit kennt keine Grenzen

Ali ist der Beste in der Schule, besser als alle deutschen Kinder. Seine Lehrerin sagt: "Ali, du bist fleißig und intelligent, so wie es nur die Deutschen sein können, deshalb ernenne ich dich hiermit zu einem Deutschen. Ab sofort heißt du nicht mehr Ali, sondern Klaus!" Ali überbringt seiner Mutter die frohe Nachricht, daß er nicht mehr Türke sei, sondern Deutscher. Die Mutter ist verärgert und schlägt ihn mit dem Kochlöffel auf den Kopf. Am Abend kommt der Vater von der Arbeit und verhaut Ali den Hintern. "Junge, du bist als Türke geboren, und du bleibst Türke!" Am nächsten Tag fragt die Lehrerin: "na, Klaus, wie war dein erster Tag als Deutscher?" Er schüttelt den Kopf und antwortet: "Kaum ist man Deutscher-und prompt hat man nicht als Ärger mit diesen Türken."

->geklaut aus Osman Engins lustigem Buch "Der Deutschling" (rororo)

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Electro Cash

"It's not easy having a good time." (Dr. Frank-N-Furter)

Anfang der Neunziger zogen Rockbands nach Seattle. Heute ziehen junge Damen mit Laptops nach Berlin und machen schwer auf Sündenpfuhl. Der Zeitgeist ringt nach Luft und die aufgeblähte Leere aus Dekonstruktion, Reanimation und Codierung hat sich verflüchtigt. Was gestern noch ganz toll klang, erweist sich als die kleine Betrügerei, die man dahinter längst vermutet hatte. Es muffelt schwer nach billigem Aufguß und gepanschten Trends. Irgendwo wird mit Prosecco angestoßen. Eine neue Location, die den anderen gleicht wie ein Kellerloch dem anderen. Noch mehr Medienberichte über Kneipen mit Wasserpfeifen auf der Speisekarte oder austauschbare "Stars", die im "90 Grad" auf der Tanzfläche rumjuxen. Gogos zucken auf dem Tresen der Elektropopper und die Ballermänner klatschen Beifall. Projekt Kunst in Discos, Discokunst und das Füllen von Räumen mit Belanglosigkeiten erster Güte. Wozu überhaupt noch Kunst, wenn es nichts zu sagen gibt?

Die Fans recken ihre Foto-Handies und verschicken ihre Instant-Abenteuer gleich per MMS an Mutti. "Schon geil, daß nun jeder sein öffentliches Tagebuch führen kann", befindet Thees Uhlmann. "Ist aber auch eine komische Form von Konsumverhalten", sage ich und dann setzt der Tinnitus ein. White Noise Crisis. Infinite realities. Wie lange kann man high sein ohne den Verstand zu verlieren? Jetzt wo die Studenten nicht mehr demonstrieren...
Gestern "Jeans Team" im Kreuzberger Festsaal, der neuen "In-Location" hinter dem Harley Davidson-Laden auf der Skalitzer. An Neujahr noch akzeptabel hip und neu, Mitte Februar ein Fall für MTV. Die Spätlese schöpft den Rahm ab. Transmediale, Intermediale, Medienzone, roter Teppich und am Ende nur Elektrobier. Die Kunst ist längst woanders und es ist kein Geheimnis, daß man sich in der kalten Jahreszeit im roten Wedding trifft, wo eine Reihe von Gallerien Platz für Menschen geschaffen hat, die immer einen Schritt voraus sein wollen.
Auf der Flucht. Im "Rio" rumstehen. Die Dinge nüchtern betrachten, die exklusive Einladung zur organisierten Rumsteherei ablehnen, nicht repräsentieren wollen, lieber über die Arbeit zu reden, die man machen will, die Hubschrauber-Bilder von Lutz mal ernst nehmen und das Buch von Heinrich Dubel dazu nochmal aus dem Regal ziehen. Ist nicht die Technik längst die neue Kunst? Was sieht man in Hubschraubern? Wofür steht der Black Hawk an der Medienfront?

Die Band spielt einen heißen Apocalypso, der in den Walkürenritt übergeht. Die vier Hubschrauber der Apocalypse am Horizont verheißen nichts Gutes!
Phantomzone an Erde 2, wir holen euch da raus!

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Phantomzone Parallelgesellschaft

Die Jungs vor dem Gemüseladen hielten immer wieder ein schnell hergestelltes Pappschild mit der Aufschrift "Ghettotürken, bitte nicht füttern" in die Kamera. Die Leute vom Fernsehen waren genervt. Die Jungs wollten sich einfach nicht anpassen. "Wart ihr auch schon bei integrierten Türken", frage ich und bohre den Dolch noch tiefer. "Ihr solltet unbedingt noch die beiden Damen vom Feinkostladen Weinblatt im Graefekiez oder den Laden für geröstete Nüsse da drüben abfilmen." Das Fernsehteam vom Nachrichtensender n-tv findet mich nicht witzig und langsam ist ihnen die Sache auch nicht mehr geheuer. Da wollte man mal wieder den Kottbusser Damm mit Kopftüchern und türkischen Schildern an den Geschäften abfilmen, zurück ins Studio, voice-over und irgendwas über "Stadtteile, die scheinbar zu Istanbul gehören" geredet, die Terrorzelle Neu-Kölln noch ein wenig größer geredet, fertig. Stattdessen Punker und Jungtürken mit Goldkettchen, die ständig ins Bild rennen und Faxen machen. Journalisten aus der Provinz testen die soziale Klimalage in Kreuzberg. Eigentlich wollen sie aber nur die immer gleichen Bilder einfangen, die den Menschen in Gütersloh, Passau und anderen Provinzen das Gruseln lehren sollen.

Deutschland hat mal wieder das nationalistische Kriegsbeilchen ausgehoben. Wegen ein paar mörderisch religiösen Fanatikern in Holland kriechen aus dem Schoß der Leitkultur mal wieder die einschlägig bekannten Modelle von treudeutschen Arschgeigen, deren hoffnungsloser Dummheit auch mit einer gehörigen Tracht Prügel nicht mehr beizukommen ist. Helmut Schmidt "bedauert", Ausländer ins Land gelassen zu haben und verabschiedet sich damit endgültig in die Senilität. Auch im Magazin der Süddeutschen Zeitung wirft Rainer Stadler einen "nüchternen Blick auf die gängigsten Vorurteile." Als würde man einen Überblick über gängige Features von Digitalkameras besprechen. Alles ganz sachlich und immer betunlichst eine Haltung vermeidend. Heinz Rudolf Kunze, der mit Abstand widerlichste Vertreter uralter Männer, die ihren Schrott mal wieder per Quote einklagen dürfen, kann dazu ein Lied singen.
Germany, zero points. Kulturell über das Ende längst hinaus und immer noch nichts dazugelernt. Im Fernsehen die "100 peinlichsten Hits auf Deutsch" mit einem Englisch radebrechenden Reinhard May (oder Mey oder so ähnlich...), dem da auch zu viele Ausländer im Radio singen und dann immer diese Vaterlandsverräter, die in Englisch singen. Stattdessen soll in Moscheen auf Deutsch gebetet und die Stuttgarter Zeitung will gleich jedem Bürger ohne ausreichende Deutschkenntnisse die Aufenthaltsgenehmigung entziehen. Deutschland einig Maschendrahtzaun. Multikulti ist zu einer Subkultur für schlechte Musiker aus aller Herren Länder verkommen und dient nur noch als Hochzeitsmarkt für verblödete Sozialpädagoginnen aus gutem Hause, die ein wenig Exotik in ihr Leben bringen wollen und beim Tanzen ekstatisch ihre Arme in der Luft ausschütteln. Bildungsbürger stürzen sich kopfüber in den schunkelnden Chor der deutschtümelnden Hosenscheißer, die Religion und Nation weiterhin in einen Topf werfen und zu einer unguten Suppe verrühren. Ein gesunder Anti-Amerikanismus gehört auch dazu und Weltmeister im Einkaufen von Heimkino-Anlagen sind die Deutschen sowieso. Man isoliert sich wieder von den Nachbarn und sucht nach einfacheren Lösungen. Zum Glück ist die CDU mit internen Grabenkämpfen und juristischen Nachspielen beschäftigt. Sonst würde uns vermutlich längst eine neue Unterschriftenkampagne drohen.
Gerade die Schwäche der Opposition öffnet aber die Flanke für Kanidaten vom Schlage Roland Schill und die Kameradschaften der NPD. Neulich sah ich Reiner Calmund vor Frau Christiansen über die rechtsradikale Unterwanderung von Sportvereinen in Sachsen referieren. Den Vertretern von Politik und Medien fiel dazu ebenso wenig ein wie man nach den sächsischen Wahlerfolgen der NPD hektisch aus dem Fernsehstudio floh und das Schlachtfeld Fernsehen kampflos den Nazis überließ. Lieber ereifert sich das Bildungsbürgertum über die Dschungelshow "Ich bin ein Star, holt mich hier raus" oder die Rechtschreibreform.
"Daran erkenne ich meine Deutschen, eine bestimmte Sorte von ihnen. Wenn sie in der Tinte sitzen, in die sich selber hineinbegeben haben, dann fangen sie arrogant-erhaben zu faseln an, statt sachlich und unbarmherzig mit sich selbst. – das hätte nichts mit Masochismus zu tun – die neue Situation anzupacken.” (Der Exil-Schriftsteller Alexander Moritz Frey in einem Leserbrief an die Zürcher Zeitung "Tat" vom 17. Januar 1946)
Sie leben in ihrer Parallelgesellschaft und fürchten die Veränderung, diese Deutschen, diese bestimmte Sorte von ihnen. In Berlin trifft man glücklicherweise eher selten. Vielleicht leben sie auch längst in einem anderen Land.
Ich gehe Kippen holen und grüße den chinesischen Imbissbesitzer. Die türkische Bäckerin erkundigt sich nach meiner Erkältung. Onkel Mo aus dem Libanon sitzt auf den Stufen vor seinem Laden und lächelt. Die Italiener streiten sich lautstark, füllen mir dann aber doch eine Flasche Roten ab. Ich treffe den palästinensischen Popstar an der Ecke und wir halten einen Schwatz. Ein Amerikaner mit schwarzer Hautfarbe kommt zu Besuch. Er macht sich gleich über den Rotwein und die Brötchen her. "Gestern traf ich einen Typen mit einem KukluxKlan-Shirt an der Schönhauser Allee", berichtet er. "Ich mußte so lachen, daß der Kerl sofort geflüchtet ist."

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omodern

Schweden ganz extrem! Da steht sogar ein Pferd aufm Flur!

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Die Herrscher vom Graefekiez

Die Jungs sind zu siebt und gemeinsam sind sie die Herrscher der Graefestraße. Man könnte ihnen Namen geben und sich ihre Biographien dazu ausdenken oder sie nach der wahren Geschichte fragen, aber wer will sich die wirklich anhören. Gemeinsam umherrschen die Jungs und ihr kläffender Hund ein kleines Trödellager in der 19. Es ist sehr berlinerisch, wenn man das Wort "Hausnummer" weglässt. Angesagte Läden oder besetzte Häuser heißen nur 23, 14, 103 oder es kommt was verniedlicht Doofes wie "Lychie" dabei raus, was wieder so nach Jugendzentrum riecht und dat willste ja nicht, wa? Nur ist die 19 alles andere als einer von diesen Szeneläden, die in der erweiterten Kampfzone aus dem Boden schießen. (Gerade erst eröffneten ein paar scheue Jungunternehmer die "Fat Lady" und schon rennen ihnen die Teenies wieder die Bude rein!) Die19 ist einer von diesen Läden, wo niemand etwas kauft oder kaufen würde. Die Preise lassen außerdem rätseln, ob diese Gestalten überhaupt was verkaufen. Schon morgens früh kläfft ihr Köter jeden Spatz an und die Jungs haben sich bereits rund um das Blumenbeet auf der Straße niedergelassen um gemächlich die Bild-Zeitung zu rezensieren und zu befinden, dem Ollie Kahn würde es die Presse aber auch wirklich nicht leicht machen. Kanne Bier am Hals natürlich sowieso. Dazu kläfft der Hund und gelegentlich taucht eine langhaarige Frau mit Nickelbrille und Lederweste auf, die sich rührend um das Blumenbeet kümmert. Wenn sie besonders gut drauf ist, verteilt sie zusätzlich Zimmerpflanzen auf dem Gehsteig, die als kümmerliches Dschungelgrün die sieben Taugenichtse einrahmen. Gelegentlich kommen andere Trödler mit LKWs vorbei und dann wird betriebsam umgeladen und dabei fachmännisch dummes Zeug geredet. Vier Mann, vier Ecken, ha, ha. Kannste immer wieder bringen! Etwas weiter die Straße rauf haben die Jungs noch ein weiteres Lager, wo gelegentlich einer von ihnen allein die Tür bewachen muß. Sehr undurchsichtig! Die örtliche Bürgerwehr wird sie regelmäßig mit Bild-Dokumenten auf dem laufenden halten!

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Benimm Dich besser bei Ebay!

Hier sind die neuen Verhaltensregeln für Ebay-Junkies!

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Das Heer der Arbeitslosen

Das Arbeitslosenheer

Schöne "Wallpaper" aus dem Hause Titanic

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Ein bischen Spaß muß sein

Erkältungszeit ist ganz klar Fernsehzeit. Hirn auf Durchzug und ab dafür. Im Container in Köln sitzt eine neue Generation von "Bewohnern", die bis zu ein Jahr im TV-Knast sitzen wollen um einen Marktwert als dufte Type zu erlangen. Später will man dann wahrscheinlich was im Show-Biz machen oder man wird hauptberuflich Luder und steht weiter als Deko im Fernsehen rum. Wer Glück hat, darf einen Fußballer heiraten, aber auch damit kann man fast so unglücklich werden wie Prinzessin Diana. Ein beliebtes Format der Neuzeit sind wackere Beamten-Duos, die bei der Hausdurchsuchung ein Kamerateam mitbringen. Bullerei, Ordnungsamt, GEZ und Co bei der Arbeit als Unterhaltungsidee, phantastisch. Auch Tapezierkommandos, Müllmänner und Handwerker sind jetzt tauglich für Infotainment-Formate. Alles ist so herrlich volksnah und jeder Idiot kann sich mit irgendwem im Fernsehen identifizieren.

Man sollte als Lehnstuhlintellektueller wirklich öfter den Fernseher anmachen oder man verpasst kulturelle Highlights wie "das Frühlingsfest der Volksmusik". Da sitzt man mit dem Finger am Videorekorder um "das Todesspiel" mit Wolfgang Menge für den Medienkonsum der Zukunft zu sichern und landet in der Nachspielzeit einer furchterregenden Ansammlung von fröhlichen Mutanten, die zum Vollplayback so tun als hätten sie total gute Laune. Deutschland gibt mal wieder keine Ruhe. Warum sollen die Volksmusikanten aber auch nicht überziehen dürfen? Vollfratze Gottschalck darf mit seiner pompösen Langweilersendung auch so lange quatschen wie er will. Mein norwegischer Kumpel Rune guckt mit Vorliebe "Wetten dass...?" Er versteht zwar kein Wort, aber das braucht man scheinbar auch nicht. Rune sitzt dann endlos am Samstag vor der Glotze, lacht den ewig schleimigen Egomaniac Gottschalck aus und kann sich spät nachts bei Parties an nichts mehr erinnern. TV ist eine Droge, ganz klar. Volksmusikprinz Florian Silberstein will mit seiner Show kein Ende finden. Der Jungmoderator hat auch einiges aufgefahren, was man sonst so nicht zu sehen oder hören bekommt. Da balzen Roberto Blanco und Captain Jack um die Wette, Karl Moik berichtet telefonisch von seinen Herzinfarkten, Nana Mouskouri singt "I get a kick out of you" und Johannes Heesters lebt immer noch. Fehlt nur noch Crash Kid Daniel Küblböck im Duett mit den Kessler Zwillingen.

Und dann hat man nach über einer Stunde Verspätung sogar das Wort zum Sonntag durchlebt. Man hat die Pastorin aus Erlangen beim Gang über den Friedhof begleitet und aufgeamtet weil sie wenigstens nichts über den neuen Film von Mel Gibson von sich gegeben hat. Man wähnte sich sicher, aber dann kam Herr Silberstein nochmal mit einer lustigen Nummer zurück, die unbedingt noch rein mußte. Ein lustiger Handwerker war in der Sendung verlost worden und nun mußte geguckt werden, was aus der "Saalaktion" denn nun geworden ist. Dann son billiger Einspielfilm mit einem Anstreicher und danach endlich "das Millionenspiel". Dieter Hallervorden gibt sehr gut den eiskalten Killer, aber vor allem Dieter-Thomas Heck als rückgratloser Moderator überzeugt bis zum Anschlag. Erschreckend, daß sich Heck eigentlich nur selbst spielte. Ein guter Tag um mit dem Rauchen aufzuhören.

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Need a hand?

In case nobody wraps arm around you every once in a while Look a this! Fühlte sich natürlich gleich wieder so ein Spaßvogel animiert....

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Toiletten-Geist

Guck, ein Geist, der mit Männern redet, die nicht wissen, was sich gehört.

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Historisches Blutvergießen

Zwei Tage Sortieren der Vergangenheit. Alle paar Jahre dieses Ritual bevor man ein letztes mal die Tür hinter sich schließt um ein neues Nest zu beziehen. Die Wohnung hat jetzt eine andere, eine junge Frau, die in Berlins authentisch coolstem Club das Kommando hat und das festgewohnte Flair meiner Behausung sofort zu schätzen wusste als es darum ging, wer sich ihrer annehmen sollte.

Raus aus der Kreuzberger Boheme-Simulation und in die Traufe. Prenzlauer Berg. Mauerpark. WG. Ein Haus mit echten Einschußlöchern von den Russen, bröselndem Putz und wüsten Tags im Treppenhaus. Eine Wohnung mit Ofenheizung, aber dafür ohne richtige Klingel. Dit is unsa Bärlin, wa?! Darum war es ja eigentlich nur gegangen. Möglichst billig und der Rest kommt dann von selbst.

Tito sagte, es geht in diesem Jahr nur noch um Überleben und damit hat er wie immer mehr Recht als er denkt. Er ist ein kluges Kind und merkt es kaum. Schafft sich tot und freut sich wie ein kleines Kind wenn mal die Sonne scheint. Obwohl es ihm finanziell immer viel schlechter ging als mir, war es immer Tito, der den Sonnenschein ins Haus brachte. So war es seinerzeit vor gut zehn Jahren und festnetzgünstig hat sich da nicht viel verändert. Sehen was bleibt, wenn man weiß, wo man selbst bleiben kann.

Fotos und Flyer sortieren. Was wird in der Zukunft sentimentalen Wert haben und was ist nur noch Ballast. Wie immer ist die wichtige Privat-Schublade zuerst dran und wie bei jedem Umzug vermischen sich die Momente im Schnelldurchlauf. Vor über drei Jahren die letzte Runde. Damals war es schnell gegangen. Immerhin zog ich raus aus diesem düsteren Loch in der Prinzenstraße und hatte im Anschluß mehr Platz als je zuvor. Kurz nach dem Umzug in die Hauptstadt gab es noch nichts zum wegwerfen und nicht genug Zeit war vergangen um zu entscheiden, woran man sich klammern wollte.

  1. Was für ein Jahr in meinem Leben. Aus der Zeit in der Prinzenstraße ist nicht viel erhalten. Wenn ich mal mein Buch schreibe, "Wie werde ich ein berühmter Schmarotzer ohne Furcht und Tadel", wird diese Zeit kaum bebildert werden können. Obwohl es natürlich ein geil bescheuertes Bild von Freund cursor gibt, wo sich dieser, kurz vor der Morgen-Toilette, mit meinem Klingelschild ablichtete, welches weiterhin einen gewissen "Alfredo" als Bewohner verzeichnete. Aus irgendeinem Grund hatte ich nie meinen Namen an die Tür geklebt. Alfredo hatte die Wohnung von seinem Herrn Vater gezahlt bekommen, aber eines Tages mußte er dringend fliehen. Die Nachbarn dachten sich die tollsten Gangster-Stories aus und ich fand, daß das Alfredo-Schild die Wohnung ungemein aufgewertet hat.

Ansonsten ging alles sehr schnell. Stürzten die Computer ab oder würden alle halbwegs aufgeweckten Köpfe stattdessen einen gutbezahlten Job bekommen.

Die erste Euphorie über die Dummheit der Wirtschaft wich schnell der Ernüchterung.

Der neue Job. Die Sache mit dem Internet. Die erste Entlassung als Nadja auf ihre Kompetenzen hinwies und nicht länger nur fürs Jasagen bezahlt werden wollte. Sie war wie Tito, zu gutmütig und zu abgefuckt in gleichem Maße.

  1. Die hellsten Hirne meiner Generation zurück auf der Straße und nicht mehr nur noch hungrig nach dem Leben. Man rechnete seinen Monatssold wieder in Konservendosen aus. Erinnerte mich an Ollie, der mit mir gemeinsam den zweiten Job meines Lebens bestritt und sein Gehalt per Taschenrechner direkt in Hansa-Dosen umrechnete.

Wir bekamen 25 Reichsmark die Stunde um eine Wohnung blutüberströmte Wohnung zu renovieren, die gerade von der Kripo abgenohmen worden war.

Grohner Düne Bremen-Nord. Neue Heimat. Wohnsarg 23 im 12.Stock. Ein türkischstämmiger Miitbürger hatte seine Frau mit einer Axt in sieben Teile gehackt weil sie "zu westliche" Vorhänge an die Fenster gehängt hatte. Danach hat er die blutigen Überreste in die Küche geschleift um den weißen Berber-Teppich nicht endgültig zu ruinieren. So stand es im Protokoll und der Kripo-Mann wollte schnell wieder weg.

Der Gestank mitten im Sommer war bestialisch. Das Blut war bis an die Decke gespritzt und der Teppich lag immer noch Wohnzimmer. Irgendwo ein Rest von Kinderspielzeug, ein paar Tassen und was das Entrümpelungs-Kommando sonst so verloren hatte. Der greise Schwarzarbeiter, der mit Ollie und mir für den Job eingeteilt war, übernahm sofort das Kommando und veranschlagte intern das Doppelte der tatsächlichen Arbeitszeit für die ganze Schweinerei. Ollie ging zu Aldi und machte die Badewanne voll mit Hansa. Zusammen schleppten wir den schweren Teppich runter und damit war der wirklich beschissene Teil beendet. Der Gestank legte sich nach dem ersten Anstrich. Am zweiten Tag brachte Ollie seinen Ghetto-Blaster und wir hatten prima Spaß mit Hansa, Slime und den Dead Kennedys. Wir guckten runter in die Ghetto-Burg und lernten, was man unter einer Arbeiter-Zigarette tatsächlich zu verstehen hatte.

Ich war 16 und das böse Leben wurde gerade erst so richtig lustig. Wir hatten unsere Spachtel und kratzten die blutige Tapete samt Kripo-Sticker von der Wand. Wir machten unseren Job. Abends am Utkiek hatte man was zu erzählen und auch der alte Alfred von der SPD zollte für die Geschichte mit Freibier Tribut.

  1. Ein Funkloch in meinem Leben. Eine langjährige Beziehung ging zu Ende und eine neue Liebe war in Sicht. Man ging auf Parties von der Firma De:Bug und irgendwelche Männlein erzählten in Lounges was von Streaming und wie die Welt sein sollte. Sven und Christine waren plötzlich Berlins angesagteste DJs für Drum & Bass. The beat was still family.

Eine unwirkliche Zwischenzeit. Beim Aussortieren bleibt jenseits der Fotos kaum noch etwas über. Wie war das gewesen am Anfang des Jahrtausends? Welche Fragmente wollte man behalten?

Das politisierte Private hatte endgültig gewonnen und die Brut hatte ihre Saat verteilt. Man sah sich am Rande und man wusste wo man herkam. Bist du nicht, hast du nicht, ach, verrückt, lass uns einen trinken.

So war es und so ist es, aber die kulturellen Splitter wiederholen sich oder bieten wenig Neues. Irgendwer kokettiert weiter irgendwo mit dem Kunstmarkt und man hatte gut getrunken.

Was bleibt übrig in der alltäglichen Matrix.

Schrecklich. Die Matrix. Diese simple Metapher und der dazugehörige Medienschaum ohne Hirn und Verstand. Das bischen Todschlag und was soll das Geheule wegen der Gewalt. Gregor schickt mir die Erklärung und warum.

Na gut, wegen mir, aber dafür dann ins Kino gehen...

Und es geht um das Gefühl. Um das Geld geht es auf alle Fälle nicht und die Spezial-Effekte erwartet man doch sowieso. Der Motor stottert, aber der Verkehr ist wieder gut.

Kosten reduzieren. Das neue Erfolgskonzept ist eine Kneipe mit einem großen Angebot an Billigbier. Dem Punk gehts wieder gut und oben auf dem Sims steht der Mann mit dem Schwert. Er sieht hinunter in die ausgestorbene Einkaufsstraße und nichts ist wie es scheint.

Nur das Katana bleibt. Zeugnisse von alten Selbstbildnissen. Die Abi-Zeitung und die Charakter-Bögen vom Geisterverein fallen mir wieder in die Hände. Ein Plakat der "Brotherhood of the Black Hat" unter dem legendären Eickhoff-Management. Meine erste Band. Alter Schwede, those were the days. Dieser verflucht unschuldig geile Spaß, den man hatte. Ein Plakat anlässlich des alkoholtechnischen Rumble in the Jungle zwischen Eickhoff und "Evil Dad", die ersten "Violent Fun"-Newsletter. Andreas, fucking underground! Bei jedem Umzug lache ich mich wieder tot und halte die Dinger in Ehren. Die ersten Show von A.S.E. als Hanno sich die Hose angezündet hat und Tobi ihnen den Strom abgedreht hat. Dann der ganze Kram in Sachen Gags & Gore und so. Dieses Foto von Lars auf der Nummer#1 und die alberne Geschichte dazu.

Diese Sachen, die man wichtig fand. Die Politaffären, die Presse-Mappen, all das Zeug. Feuer und Flamme war man gewesen und hatte sich ein Bewußtsein geschaffen, was grinsen läßt. Das Programm zum "Flut"-Festival, wo Green Day im Vorprogramm der Party Diktatoren spielen mußten und Panel irgendwas mit Comics machte während Friedemann und Fabsi ihre Bingo-Nummer durchzogen. Dr.Bohm und Herr Voss. High Moon-Parties. Jungle Action, Hubert Kenkel, APPD. Das letzte Konzert in der Buchtstraße: Bobby Conn, 1998. Eines Tages werden sie unsere Leichen aufbahren und mit Dreck bewerfen, aber, verflucht, wir hatten unseren Spaß.

Danach kam lange nichts und nur diese diffuse Suppe aus E-Mail und kapitalistischen Visionen für den Underground.

Jetzt erklärt Maxim wie man beim Arbeitsamt möglichst viel rausschlagen kann. Heroic Blodshedding. Effenberg liest das Tagebuch von Adolf Hitler und Deutschland schreit nach einer Type von seinem Kaliber. Einer, der mal sagt, was eigentlich alle denken, wenn sie überhaupt denken. Wer bleibt im Gedächtnis... Möllemann als neuer Tabu-Bruch und Dieter Bohlen als letzter Linker in den Medien. Good-Bye Dieter Hildebrandt und all die anderen alten Männer und Frauen.

Jetzt sind wir allein.

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MUTANTENWELT:

Der Tod spielt Balalaika

Die alte Besatzung feierte Abschied. Veteranen unter sich. Campingstühle, Flaschenbier und die Abgase einer Umleitung, die jeden zweiten LKW auf dem Weg nach Wahrschau durch die Straße schickte. Das wars gewesen, wir gehen von Bord. Prost und auf die alten Zeiten.

Nach dem Krieg ist vor dem Krieg und Aktien sind Kriegsanleihen. Wohin sollte es gehen, wieviel cosmopolitan war noch drin?

Treibgut eines gesunkenen Schiffs. Ging so, geht so, lecker und nicht wirklich.

Sicher kannst Du Dich mal melden, aber ich wüsste nicht wieso. Natürlich geht es weiter und wir werden wieder Bier trinken, wenn man mit den Jungs mal in der Nähe ist. Muss ja.

"Und Du weisst, wo du uns findest. Am Bahnhof oder so. Deine Suche ist vorbei. Wieso weiter fliehen? Was für ein Team. Und alles was, Du brauchst, für alles, was Du hast."

(...But Alive, "Durchschauen was muss")

Erinnerte an das Gequatsche über Yoko Ono und den großen Break. Wir hockten in der Abendsonne und die Straßen waren erobert. Selbstsicher gingen alle in die Welt um ihre Schlachten selbst zu schlagen. Man war zusammen gewesen, hatte es getan und war meistens gerade noch entkommen. Aber Schluß war eben Schluß Geblieben war die gute Zeit und das Gefühl nicht einfach nur gestrandet zu sein.

Die Stadt war eine andere und hatte eigene Gesetze, aber was war noch ein Jahr gegen den Plan der großen Alten aus dem Cthulhu-Universum. Man war weil man war und es reichte wenn man blieb. Alkohol und Zigaretten, Spaghetti und Fußball in der Kneipe. Es war so offensichtlich und doch irgendwie speziell. Die Barrieren wurden abgebaut und alte Zirkel aufgelöst. Es ging ja, wenn man wollte.

Die Konsumenten wollten nicht mehr an den vorfabrizierten Schauspielen teilhaben. Ausgestiegen bevor es losging. Eintritt zahlen und sich trotzdem nicht die Bands ansehen.

Die Aristokratie war wieder da und immer noch verarmt. Warten auf das große Ding und jeden Cent in die nächste Flasche investieren.

Über allem die Stimme des baumlangen Hamburgers mit der speziellen Gabe für Worte. Spöttisch zog sein Gesang durch die Trinkeranstalt. Ich mußte lächeln und man redete auf mich ein. Innerlich klebte ich am Text, der von der Kneipe auf die Straße plätscherte. Ach, hör nur, sie spielen die alten Lieder. Teil des Plans. Sekunden voller Licht. Ich liebe euch alle, ihr könnt mich mal.

Das Theater ging weiter und das Publikum hatte sich kaum verändert. Sie waren für uns da und bereiteten den Boden für die Legenden von der Front. "Ab 1000 Fans begannen die Schafe", sagte man in Hamburg.

Da waren die traurigen Groupies, die alle und jeden hatten, aber trotzdem allein nach Hause gingen. Sie teilten sich den Tresen mit Ex-Mitgliedern von Bands, die als authentisch galten weil sie sich vor mindestens fünf Jahren aufgelöst hatten. Die alte Zeit mit all dem Licht hatte sie kalt gelassen und ihre Gläser füllten sich mit Krokodilstränen. Schräg über die Kreuzung war noch Licht beim Musik-TV und auf der anderen Seite des Flußes leuchtete die riesige Neo-Reklame der bösen Plattenindustrie. Man reckte die Fäuste und schimpfte auf R & B mit Jogginganzug, die Sache mit den Superstars und alle wussten irgendwas. Irgendeine Tippse hatte was zu prahlen und die Hofberichterstattung pickte mühsam die Krumen auf, die am Tresen abfielen. Die Kanda-Fraktion macht demnächst so'n Ding.

Jede Nennung eines Namens war schon eine Story wert und man spielte das Spiel, warf die Bälle rum und rezitierte, was alle längst schon wussten. "Als ich noch bei Reuters war", meinte ein Girl und ergoss sich in wenig interessanten Details aus dem Alltag nachrichtendienstlicher Bockwurst-Produktion. Geschichten vom Flughafen. Wäre Goebbels nicht vom Tageblatt abgelehnt worden, wäre der Welt einiges erspart geblieben.

Eine Type mit verwegener Frisur erzählte erneut wie das mit dem großen Mayor-Deal gewesen war. Der andere Musiker hat für seine Band viel Werbung gemacht und es sagte ihm trotzdem niemand extra 'guten Tag'. So war das. Für Tennis interessierte sich auch niemand mehr.

Fast schon vierzig und immer noch allein. Weiblich, ledig, Kind und 2.Liga Abstiegsplatz am Eingang. Hier pfeift der Wind, aber das erste Lächeln kann entscheidend für die Zukunft sein.

Schafe blickten auf. Mußte verkaufen, hieß es. Die Ordnung und die Erhaltung des Prinzips von gut und böse kam auf den Tisch. Nicht neu, schon dagewesen und morgen kommt der Weihnachtsmann. Die Narzißten machten Front. Aber wer versteht das?

Hatten alle schon so schnell vergessen wie es wirklich war?

Draußen im Sommer und am Rande von Wahnsinn und Glück. Gab es dabei ein Ergebnis und brauchte man ein Publikum? Die Würde war nicht willenlos und festhalten war scheiße.

Aber jenseits der beknackten Analogien lag das Land der Wahrheit und einer Realität, für die es sich zu kämpfen lohnte.

"Der Gedanke, daß man gern woanders sein möchte, irritiert lediglich. Wir sind hier und jetzt."

(John Cage)

Verwenden, was so musste. Der Sommer der einzelnen Teile. Man wusste, wo man stand.

Die Geschichte kam jetzt sofort auf den Tisch und bedurfte eines Kommentars.

Manche zweifelten an der eigenen Gesinnung, wussten nicht, "ob sie überhaupt links sind", verwechselten Benimm-Unterricht mit der Suche nach der Lösung. Da deeskalierte zusammen, was zusammen gehörte. Der Stammtisch kam in Fahrt und die Geschichte wurde einmal mehr mißbraucht um lauter zu sein als die anderen Kinder. Der Hitler ist ein Bush und Hussein der Joker. "Und wer noch lauter schreit, ist ein Faschist!"

Die Dinge rollten. Etwas musste. Anders sein. Nicht drin sein. Erwachsen werden. Pop und Propaganda ignorieren.

Mücken fielen von der Leuchtreklame. Insektenschwärme übernahmen und Heuschrecken machten sich über das Gras her. Stühle wurden gerückt. Früh ins Bett gehen, aufstehen, arbeiten, neuen Stoff für den Tresen sammeln. Eventuell ein neues Projekt. Interesse bekunden, sich übernehmen und nicht realisieren können. Scheitern als Chance. Jeder Soldat der Bundeswehr seine eigene Ich-AG.

Der Tod war dick geworden. Man erkannte ihn nicht gleich als er unauffällig vor der Kneipe nach einem freiem Stuhl suchte. Er saß nicht auf seinem Pferd, aber der müde Dandy war echt. Das Theater des Lebens hatte Insolvenz angemeldet und der Tod war arbeitslos. Nichts ging mehr und der Dispo war schon drei mal durch. "Es war die Lachsschaumspeise", sagte er. "Kommen sie, wir müßen gehen."

Der Tod war ein Dandy auf einem Fahrrad. Wir standen in der Schlange für die Gästeliste. Ich-AG plus eins. Ich hatte Glück und mein Name war noch irgendwie dabei. Den Tod hatte man vergessen, aber er zahlte ohne große Worte.

Seine Begleiterin zog ihn am Arm und der Tod ging die Straße hinunter um ein anderes Lokal mit seiner Erscheinung zu erschrecken. Die Frau an seiner Seite war schon mal mit sowieso zusammen. Man kannte sich. Der Tod war einer von uns. Auch das noch.

Aufstehen, woanders hingehen, Alkohol und sich erklären.

"Ach nichts, ich hatte nur so ein Deja Vu."

"Bereit für den Sonnenaufgang?"

"Halbe Schachtel Kippen, zwo Bier auf halb zwölf und eine handvoll Münzen."

"Kick it!"

"Scheiße, kein Feuer."

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Wie man Scheiße zu Geld machen kann

Ganz, ganz schlimm! Aber das wird jawohl hoffentlich niemand kaufen!

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Das große 90er-Revival

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Wer knackt die Nuss?

Der 11.September hat ja doch noch einiges zu bieten. Es waren wohl doch kleine, pelzige Wesen vom Alpha Centauri mit Pyroeffekten, tollen Tricks und Global Hawk-Raketen!

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Werbung

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So sieht das aus...

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Verschwendet gefälligst Eure eigene Jugend!

"Intro" gelesen. Voll mit Kasperkram und Vogelfutter. Gequatsche in authentischem Münchener Möchtemal-Slang. Da darf sich sogar eine gewisse Anja darüber auslassen, daß es total unfair ist, wenn man 17-jährige Superstars auspfeift. Immerhin hat ihre Mitbewohnerin ja einen Job in dieser RTL-Komödie und schon allein wegen dieser Anbindung an die Intro-Clique soll man mit den "jungen Talenten" wohl Mitleid haben. Junge Frau, diese Menschen mögen bedauernswert sein, aber sie sind eben nur Darsteller und keine Künstler. Die sogenannten Superstars sind von Kunst und Kultur so weit entfernt wie ein nasses Toastbrot und deine dämliche Mitbewohnerin interessiert mich einen Scheiß. Kann man nicht wenigstens zu dieser Sorte von Casting-Culture und Kinder-Prostitution mal eine fundierte Meinung an den Tag legen?

Herrlich, diese Oberfläche, auf der man sich jetzt in Ruhe breit machen kann, nicht wahr? Hu und ha. Alles hat eine irgendwie ästhetische Sub-Dimension voll mit Styles und Skills.

Was man da für eine Scheiße lesen muß, vor allem im Zusammenhang mit der ehrenwerten Band Tocotronic, Primal Scream, Pavement oder irgendwie Grunge. Jeder noch so unwichtige, drittklassige Prominente (Melanie C!) wird irgendwie mit unter die Decke geholt und gemeinsam spinnt man dann an der eigenen Wichtigkeit. Erinnert an den unerträglichen Helmut Karasek und seine grauenhafte Kolumne im Sonntagsteil des "Tagesspiegels", wo sich dieser in endloser Folge an seinen Begegnungen mit irgendwelchen Celebrities abarbeitete. Karasek war dabei stets bemüht, die klitzekleinen Geschichtchen so rüberkommen zu lassen als wären sie nur ein kleiner Ausschnitt aus den gemeinsamen Abenteuern von, sagen wir, Helmut und Woody Allen. Das war natürlich Quatsch und man merkte es auch sofort.

Man überhöht sich aber gern selbst durch die Nähe zu Prominenten und wähnt sich dann bald selbst als solcher. Und es scheint zu funktionieren. Als Mann mit der Eintrittskarte nach hinten ist man als Geschichtenerzähler und Hafensänger allerorts gern gesehen. Dafür reicht es zu wissen, wo der Ärzte-Rod sein Restaurant hat oder in welcher Band die Frau gespielt hat, die den Eingang zur Künstlergarderobe zu bewachen hat.

Und so kann man dann seine eigene Version der wilden 90er verspinnen. Da ist die Rede davon, daß man 1994 wirklich "Teil einer Jugendbewegung" sein wollte, aber leider keine bereit war einem die Mitgliedschaft zu offerieren. Wie schade....

Dabei boten gerade die frühen 90er eine unfassbare Bandbreite subkultureller Cliquen, die an irgendwas nagten um bloß aus dieser Jugendkultur-Falle raus zu kommen und künstlerisch ernst genommen zu werden. Dem gegenüber stand aber ein unpolitischer Hedonismus, der noch heute auf die "Rrrriot-Grrrrls" zurückgreift um irgendwas über Geschlechterverhältnisse zu sagen.

Man hätte ja auch mal ein Buch lesen und aus den "Männerphantasien" zitieren können, aber den Schnullis, die sich nun langsam den letzten Rest des vergangenen Jahrhundert per Definitionsgewalt unter den Nagel reißen, ging es selten um die Inhalte. Die haben sie oft auch nur so halb verstanden. Wichtig war der Schein und die Nähe, das ungefährliche daneben stehen um später mit dem "dabei gewesen sein" angeben zu können.

Die RAF hat ihre Verkitschung schon erfahren und so ist das Beackern der eigenen Szene-Vergangenheit gefahrloser geworden weil man sich nicht mehr mit dem wirklich radikalen Sumpf beschäftigen muß.

Amüsant vor allem wie sich in diesem Zusammenhang ein merkwürdiges Bild der Achtziger bietet, wenn man den Bestseller "Verschwende Deine Jugend" noch hinzu zieht. Da wird der Mikrokosmos "Ratinger Hof" zur allgemein gültigen Blaupause und eine geschilderte Prügelei klingt für manchen Osterhasen gleich nach dauernd auf die Fresse.

Aber so war es natürlich nicht, liebe Spätlese. Es war alles ganz harmlos und unsere Klamotten sahen alles andere als cool aus. Zweifelsfrei waren Fehlfarben und DAF natürlich ganz, ganz groß, aber back then kam ihnen nur geringe Bedeutung zu. Darum gefällt mir der Comic "Die zweite Seite des Himmels" vom feinen Herrn Golschinski auch besser als das totgedroschene "Verschwende deine Jugend", was nun den Punk in die Museen bringt um diesen Teil der Geschichte endlich abgeschlossen zu haben. Nehmt doch lieber das zur Hand.

Nebenbei, die Musik war seinerzeit der Politik untergeordnet und das Fundament der Subkultur war ein politisches. Man ging auf Demos, besetzte Häuser und ließ sich von den Bullen verdreschen. Die 80er waren vor allem Wackersdorf, Grenada, Falkland, Nicaragua und Diskussionen wie man die Politik noch weiter tragen konnte, wenn das neue '68 vor der Tür steht und die Hosenscheißer mit der Institutionalisierung beginnen.

Es kam aber der Fall der Mauer und dieses Ding da mit den 90ern. Was war das denn?

Na, es hat die Entwicklung jedenfalls verlangsamt und vor allem in Berlin zu einem Golden Age der offenen Anarchie geführt, einer Zeit, die jetzt von Leuten betrauert wird, die Ende der 90er alles kaputt mythologisiert haben um sich selbst ins rechte Licht zu rücken.

Schrödingers Katze: wer sich in den Raum begibt, wird diesen verändern und niemals erfahren wie es vor seinem eigenen Eintritt ausgesehen hat.

So ist das "Mitte"-Buch der Verbrecherei auch nur eine Ansammlung weinerlicher Erinnerungen an Dinge und Orte, die für die breite Mehrheit kaum eine Relevanz hatten, aber nun zu überproportionaler Wichtigkeit aufgeblasen werden weil Angehörige der Szene-Aristokratie irgenwie dabei waren.

Was man da liest hat auch nichts mit den zügellosen Parties von 1992 zu tun, nichts von Nächten auf Droge und Sex mit Unbekannten auf einer Mülltonne im Hinterhof. Da geht es hübsch gesittet zu und man möchte doch lieber den Zeitgeist einfangen wie es sich gehört.

Man redet lieber darüber, daß der Jochen von Blumfeld bei einem Popkomm-Auftritt in Latzhose auf die Bühne kam und was das wohl zu bedeuten hätte. Der weiß nämlich um die tieferen Momente und subtilere Töne, meint man.

Diese ganzen Pop-Intellektuellen, die jetzt streng wissenschaftlich ihrer verpassten wilden Zeit nachspüren, haben etwas groteskes und ihre Bezugspunkte sind teilweise mehr als lächerlich. Wer hat auf welcher Popkomm mit diesem und jenem Sänger einer Popgruppe mal drei Worte gewechselt.

Wen interessiert das? Punk war darüber längst hinweg und Techno hat dieses devote Hochgucken zu den Stars auch nicht wirklich rausgekehrt. Und weil das so ist, gab es in den 90ern eben mal keine Jugendbewegung und das war ja auch ganz gut so. (Ihr hättet aber natürlich bei der APPD einsteigen können!) Man kam sich wieder näher und konnte scheißen auf den Quatsch.

Der neue Kick kam aus dem Osten und ohne die kompromißlose Durchsetzungskraft gewisser Ossis und diverser Hausbesetzer hätte es das schöne Paradies in Mitte sowieso nicht gegeben. Letztendlich lief da ja auch sehr viel politische Praxis in kürzester Zeit, aber das hat nur eine Minderheit bewegt, die vor 1989 politisiert worden ist. Danach war ja alles so schön einfach und die Strukturen liefen wie geschmiert.

Wer sich dann ab 1995, als den relevanten illegalen Clubs die Übergangsverträge ausliefen, ins gemachte Netz gesetzt hat und bei Milchkaffee, Flokati-Deko und Cocktail einen neuen "Style" gefeiert hat, darf inzwischen getrost als Kriegsgewinnler gelten. Viele sehen das natürlich anders und schreiben deshalb ihre eigenen Geschichten.

Dieser neumodische Berlin-Roman der Abteilung "Pop-Literatur" ist längst ein Klischee für sich und zeichnet dem Menschen des 23.Jahrhunderts ein merkwürdiges Bild dieser Zeit und dieser Stadt. Massen von ambitionierten Mitgliedern der sogenannten "Pop-Intelligenz" zieht es trotzdem weiter in die Hauptstadt um mit gespitztem Bleistift in Straßencafes zu hocken. Heerscharen sitzen da auf der Stange und schreiben Romane über ihre Ex und wie wild es mal wieder am Prenzlauer Berg zugegangen ist.

Den kalten Krieg haben neuerdings ja auch die Amis durch ihren toll kompromißlosen Druck während dieser Zeit gewonnen. In Wirklichkeit war immer alles doch ganz anders, aber die Geschichtsschreibung interessiert sich nur für Popstars, Zahlen, Schlachten und wer mit wem im Bett war.

Und so werden die artigen Rotznasen, die Benjamin von Stuckenborstel 1.) für eine tollen Schriftsteller und 2.) für einen interessanten Prominenten halten, irgendwann den hinteren Teil der Chroniken des 20.Jahrhundert mit allerlei halbgarem Zeug vollschreiben. "Stuckie" wird dann der neue Karasek und erzählt jeden Sonntag neu wie er mal mit Oasis irgendwo gekokst hat und daß das total lustig war (dieser Film zum Buch vom Benjamin der Deutschen Literatur soll ja übrigens grottigster Mist sein!)

Bei der Linken will aber trotzdem niemand mehr so richtig mitmachen, aber dafür bieten die Kirchen jetzt reichlich Event-Kultur. Mit Nena und Hannes Wader gegen den Krieg. Auch nicht schlecht, aber gewissermaßen ein Rückschritt in eine Zeit als man es nicht besser wusste und noch nicht so viel politische Praxis hatte.

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Boogie mit dem Barkeeper

Ich bin nicht Tony Sanchez, soviel ist klar. Mein Leben findet auf dem Microlevel dessen statt, was die geneigte StammleserInnenschaft in Zeiten der Muße im Buche "Up and Down with the Rolling Stones" nachlesen mag. Bill Wyman Wiebusch tauschte das Buch gegen eine Remittenden-Ausgabe von "Fight Club", die mir Susanne geschenkt hat. Man soll Bücher nicht weiterverschenken, aber es ist eine ebay-Gesellschaft after all... And I'm a bookcrooser! Das führt dazu, daß meine alltäglichen Probleme wieder auf den Basis-Level reduziert worden. Rezession, here we come, here we come, Saprize, wir beißen Dich in den Arsch. Was für ein Tag in dieser ereignisreichen Woche, die von Mord und Todschlag bestimmt wird.

Ich stehe auf und schabe den letzten Rest Kaffee zusammen um mich selbst in einen glaubwürdigen Zustand zurück zu verwandeln. Anti-Manifesto blasting from the speakers. "Consider this critic a cretin....So full of shit..."

Was bin ich alt geworden. All das was war und vor allem das was niemals geklappt hat. Ich sehe raus aus dem Fenster. Im Hinterhof ist eine neue Nachbarin eingezogen. Ist das die kleine Putze, die ich sowieso schon so toll finde? Oben im dritten gafft der besoffene Russe im Feingerippten aus dem Fenster. Der verrückte Alte sortiert unten die falsch aussortierten Flaschen während ein paar gestörte ABM-Ich mach irgendwas-Fuzzis im Vorderhaus mit ihrer Band eine schauerliche Darbietung zeitgenössischer Rockkultur zu Gehör tragen. Frühstück mit den Irren da draußen vor dem Fenster. Ich winke ihnen zu um sie in ihrem Tun zu animieren. They make my day, fuck.

Rein in's Internet. Guten morgen, guten morgen, ich bin auch schon da, den Geruch von Bier und Nikotin im Haar, ein neuer Tag, ein neuer Tag. In den Logs der Welt fröhnt man wieder mal dem Hedonismus und jammert.Die GEJEND RUND UMS ALTE BERLIN-TOKYO SOLL VERSTEIGERT WERDEN.

Hilfeschreie in den Äther der Rezession. Ich rufe meine Freunde an. Kann nicht arbeiten. Hulk muß weg von Monitor.

Raus auf die Straße und dann wieder eine dieser großen Entscheidungen. Die zwei Dollar gleich für Essen verprassen oder ein Ticket nach Norden bezahlen um Schulden einzutreiben. Die Kontrollettis haben sich vermehrt und das Kopfgeld wurde auf 40$ angeschraubt. Keine Pfandflaschen mehr. Ich zähle die Münzen. Nur noch 2-Cent-Münzen als Reserve. Schöne Aussichten für den Rest des Jahres. "Guten Tag, es geht mir gut." Berühmte Rockstars kreuzen meinen Weg. Sie wohnen in der Nachbarschaft und man trifft sich beim lokalen Plus an der Kasse. Auch der Rockstar trägt seine Plastikflaschen durch die Gegend und schimpft über die Dummheit der Getränke-Industrie. Ich schnorre eine Kippe und fahre doch nach Norden. Plus-Elend mit Rockstar-Pfandgeld-Gelaber am Arsch ist mir zuviel. Ich bin der böse Bruder von Ton Sanchez. "I was given the wrong type of backstage pass, however, and in the midst of a wrangle with a security man I suddenly realized it was all over."

Runter in die U-Bahn. Kottbusser Tor, der Automat, die volle Packung. Die Maschine nimmt keine 2-cent-Stücke. Wechseln oder schwarfahren. Eine alte Frau türkischer Herkunft will mir eine gestempelte Tageskarte für drei Euro verkaufen. Ich habe nur zwei Euro und ein paar cents. Ein abgerissener Fahrradkurier schenkt mir einen 10er. Ich überlege doch noch schwarz zu fahren. hey, 2 Euro 10!

Leo sitzt in seinem Büro, was für ein Projekt angeheuert wurde, was dann doch eher stiefmütterlich von der Förderung behandelt wurde. Wir reden über Dean Reed und machen Geschäfte. Big bad Tony sammelt für den Frieden.

Im Büro gibt es einen Drucker und ich bin begeistert. Drucken ist teuer. Als Autor muss man sich Menschen mit Laserdrucker-Zugang warm halten.

Im Untergeschoß sitzen reiche Rotznasen und vermarkten irgendwas mit Bildrechten für das Internetz. Wie lächerlich! Pappelallee. Roots and Reggae, Dub and HipHop, the kids are alright. Einige der besten Plattenläden der Republik machen Sound für die Straße. Der Frühling ist fast schon irgendwie in Sicht. Ich besuche Nora, die sich irgendwas im Knöchel gebrochen hat und mit gewaltiger Cyborg-Manschette danieder liegt. Klassischer Pogo-Unfall. Sie sieht trotzdem toll aus und schon bald kommen weitere Heinzelmännchen um die Diva zu bekochen. Wir reden über die Dinge. Ein gewisser Herr Schreck.treibt weiter sein Unwesen und man wird im Internetz plötzlich von Leuten denunziert, die man ansatzweise im gleichen Boot wähnte.

Nee, Ihr passt auf, Ihr scheiß Nazis! Wir machen keine Gefangenen!

"You can rearrange my face, but you can't rearrange my mind."

Wir sind so gut weil die anderen so schlecht sind, wie es Mario Mentrupp mal formulierte. Fucking Invisibles, eh?

"Personally, I believe that if you can feel sympathy for a ridiculous superhero and not for an ordinary, lonely man tending a sick animal then there's something desperately wrong with your emotions and your priorities."

Grant Morrison:

Ich sah The Enemies den anderen Tag in der Köpi mit der Hausband, die sich "the Real Enemies" nannten (supergeil!). Nach reichlich Lorbeeren für die Enemies mußte man auch eh gehen. Immerhin sind diese ja auch Mitglied der mächtigen B.O.B.-Familie und überhaupt. Ein Erweckungserlebnis. Punker, kommst Du nach Berlin...

Martha und Baschar waren am Wochenende zu Besuch. Wir sind ganz schön groß geworden und die anderen sind so doof. Gerede über die kleinen Geheimnisse und die essentiellen Dinge. Baschar will sich unbedingt noch prügeln, aber im Franken wird das schwierig. Später will ich auch, aber es passiert nichts mehr.

Drunk as fuck. Zurück zum Keeper und den letzten Dollar versaufen. "Dies ist erst der Anfang." "Gibt es ein Morgen?" "Ich weiß nicht, gibt's du mir noch eins?"

Zurück an die Werkbank. Weg mit dem Kater. The most important thing is work.

Schon bald werde ich meine Bude mit einem Mitbewohner teilen, der eigentlich nur auf der Durchreise ist. Der erste April wird ein echter Spaß werden.

Ich checke immer wieder meine Statistik und ich kann Euch sehen. Ihr seid ca. 57 tägliche Bookmarks plus ein paar Suchmaschinen-Gäste und Ihr seid nicht allein.

Es weht ein Wind....

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MUTANTENWELT:

Ham sie was zum stecken?

Weblog-Klischee-Alarm: Wie oft müßen wir noch vom Gang zum Tabakwarenladen hören?

Ich habe ja neuerdings mit dem verrauchen von Singlepacks begonnen. Bisher nervte bei den bisherigen Versuchen, die Kippensteuer zu unterlaufen, immer die doppelte Papierschicht. Jetzt ist "stecken, schmecken, sparen" aber rezessionsmäßig trendy wiederentdeckt worden und West hat so'n Vorderlader-Gadget rausgehauen. Damit schiebt man den Tabak in die Hülse und zieht dabei die Allhülle raus. Funktioniert okay, aber irgendwie sind die Kippen etwas kürzer und insgesamt hat man wahrscheinlich am Tabak gespart. Is' aber bei 2,20$ für 30 Stück fast noch eine freundliche Form von Räuberei. Schlimmer ist nur, daß man jetzt in Tabakläden geht und obszöne Gesten mit den Händen machen muß um zu erhalten, wonach es einem verlangt... Ich demonstrierte heute einer älteren Kiosk-Besitzerin, die mit der Bestellung der "Singlepacks von West" nicht anfangen konnte, was ich mit den kleinen Scheißern zu tun gedachte. Diese war schockiert und erwiderte, daß sie nur Zigaretten verkaufen würde. Mein Stammdealer weiß inzwischen, worum es mir geht.

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ID - Stefan Ernsting - I have two books out, I work on cool movies and I've been blogging for 8334 days.

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FILMS I WORKED ON


Chew the Fat (2008)

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The Science of Horror (2008)


The Red Elvis (2007)

BÜCHER

DER PHANTASTISCHE REBELL ALEXANDER MORITZ FREY oder Hitler schießt dramatisch in die Luft
(Atrium Verlag, Februar 2007)

Info & Pressestimmen (PDF)

Vorabdruck bei Perlentaucher

A.M. Frey auf MySpace!

DER ROTE ELVIS oder Das kuriose Leben eines US-Rockstars in der DDR
(Aufbau Verlag/Gustav Kiepenheuer)

Der rote Elvis

Taschenbuch (7,95 € / 14,80 Sfr /3-7466-2261-1)

(Hardcover, 314 Seiten, 34 Abbildungen, 22,50 €)

Info & Pressestimmen (PDF)

English Info

Übersetzung:
David Wojnarowicz
Closes to the Knives

(Mox und Maritz Verlag)

"Von Stefan Ernsting hervorragend übersetzt." (Bayrischer Rundfunk))

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