Haut dem Hoeness mal einer auf's Maul, oder was? Nachdem der geheime Vertrag mit Leo Kirch nun aufgeflogen ist, gibt sich der FC Bayern arroganter denn je. Eigentlich sind nur die anderen Schuld, die solche Verträge für Millionensummen irgendwie unlauter finden. Obersturmbannführer Beckenbauer zischte zum Vorwurf der Korruption nur kurz mal "Schmarn" in den Äther und damit scheint für die Oberen des Vereins die Sasche wohl erledigt. Unklar ist, wer nun für die Bestrafung zuständig ist und so dürfen sich Hoeneß, Beckenbauer, Rummenigge und ihre Amicos freuen. "So a Hund," entfährt es dem gemeinen Bayern voll Bewunderung für das Kartell der Abzocker. Wer durchkommt, ist ein Held im Bayernland, wo Korruption und Bestechung längst gemeiner Alltag zu sein scheinen. Und in Frankreich haben Clubs wie Olympique Marseilles, Paris St.Germain, Lyon, Bordeaux oder der AS Monaco schließlich auch ähnliche Geheimverträge in Sachen Einzelvermarktung mit Canal Plus abgeschlossen. Auch dort fand die Öffentlichkeit die Machenschaften unsportlich, aber passiert ist im Prinzip so gut wie nichts.

Da kann der Herr Andracht von der Harald Schmidt-Show ruhig frohlocken, daß man dem FC Bayern die Punkte der letzten Jahre samt Meistertitel entzieht und der FC Köln rückwirkend wieder in der 1.Liga spielen darf. Ohne Bayern keine Bundesliga, heißt es ja jetzt schon allerorts.

Gegen die monströsen Abfindungen, die im Falle Mannesmann an die Spitzen der Deutschen Wirtschaft gezahlt wurden, muß man da eh zwei Augen zudrücken. Immerhin sind nicht irgendwelche Trottel aus der zweiten Reihe angeklagt und so darf man sich nicht wundern, daß die Staatsanwaltschaft den Beschuldigten schon mal ein wenig entgegen kommt. Munter werden da Details aus der Anklageschrift an die Presse getragen um sicher zu gehen, daß die Angeklagten sich später schön auf Vorverurteilung berufen können. Ist nämlich eigentlich verboten, vor der Hauptverhandlung mit Ermittlungsergebnissen an die Öffentlichkeit zu treten. Wenn's nicht klappt, kann man immerhin noch sagen, man hätte irgendwem sein Ehrenwort gegeben und dann wird es auch schon irgendwie gehen. So können sich Klaus Esser und Co schon mal die Hände reiben und die rund 57 Millionen schön behalten. Scheinbar hat man Angst, daß die Wirtschaft ohne diese Herren irgendwie zusammenbricht.

"Wer das Geld hat, hat die Macht und wer die Macht, hat das Recht." (Ton, Steine, Scherben)

Korruption, Schwarzgeld, Unterschlagung und Betrug werden gesellschaftsfähig gemacht und gelten jetzt als Rettungsanker für eine lahmende Wirtschaft. Mit großem Tam-Tam sollen Schwarzgelder zurück in's Land geholt werden und die Öffentlichekit findet nicht mal was dabei. Mafia, die Du Deine schmutzigen Gelder waschen willst, Deutschland hat ein Angebot zu machen.