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Sunday, 20. October 2002
PERSONEN:
Helge Schneider - Genie "Lachen sie nur!" "Wir haben nicht durch irgendeinen Trend Erfolg. Wir, oder ich, machen den Trend. Und ich hab schon immer denselben Erfolg gehabt, aber wir sind besser geworden. Und jetzt kommen halt immer mehr Leute, die vorher nicht kommen konnten, weil, die kannten einen ja noch nicht. Und das heißt, wir machen den Trend und es geht hier nicht um ‚Deutschland muß wieder lachen" oder so’n Quatsch." (Helge Schneider ) Dumme Menschen posaunten in diesem Lande lange rum, was so richtig scheiße wäre, sei "schon wieder gut" und das beste Beispiel sei jawohl der Helge Schneider. "Spaß haben" wurde als Imperativ ganz groß geschrieben und wer nicht mitmachen wollte, war ein Spielverderber. In dieser Zeit wand sich Jazzgröße Helge Schneider von den Menschen ab. Die Kunst seiner musikalischen und verbalen Improvisation auf der Bühne wurde von zahnlosen Medien als krachlederner Schenkelklopfer verarbeitet, als Comedy zunächst bejubelt und später als Signal allgemeiner Infantilität beschimpft. Bei Humor hört der Spaß meist auf. Mit neuer Band "Firefuckers" und Reinhold Messmer-Look tauchte der Helge Schneider 1999 bei Metal-Festivals und "Rock gegen Rechts" auf. 2000 folgte "Jazz", eine phantastische Platte ohne Worte von ernsthafter Größe. Hampelmänner wie Ingo Appelt, Container Alex und Wigald Boning wieder weg vom Fenster, niemand kennt Karina aus Gera, die Big Brother 3 gewonnen hat und Stefan Raab recyclet nur noch sich selbst. Das kulturlose Gesindel hat sein Pulver verschossen und ihre Pop-Aktien sind nichts mehr wert. Ganz ohne Talent, Können oder einen Hauch von Kunst geht es dann wohl doch nicht! Ein idealer Zeitpunkt für Helge Schneider um wieder auf Tour zu gehen. "Plautze voll" heißt das neue Programm und natürlich ist die kleine Band "Harcore", bestehend aus Buddy Casino an der Orgel und Peter Thoms am Schlagzeug, wieder mit von der Partie um Helge adequat zu begleiten. Als Auftakt der letzten Tour lud Helge Schneider zum Currywurst-Essen vor den Berliner Reichstag und auch die wachhabenden Mitglieder der Polizei waren darüber sichtlich erfreut. Im strömenden Regen balgten sich die Beamten mit der Presse um die besten Plätze um ein vernünftiges Foto, ein Autogramm oder Antworten auf Interviewfragen zu bekommen. "Das mit den Currywürsten war natürlich nur so ein Trick um euch alle her zu locken" gestand der Musiker sehr schnell. "Und da ist meinem Agenten eben nicht anderes eingefallen. Irgendwie muß man ja auf sich aufmerksam machen oder die Leute sagen, ach, dich gibt es immer noch?" "Ich bin aber sowieso kein Wurstverkäufer und mag auch keine Wurst. Früher habe ich die mal gemocht, aber davon kriegt man Pickel oder Curry-Allergie. Ich mache mir höchstens mal ein Spiegelei." Da hakt die Pressemeute nach und drängelt noch ein wenig mehr. "Dann verraten sie uns doch bitte ihr Rezept für Spiegeleier." Helge Schneider grinst und weicht Fernseh-Kameras aus. Er ist auffällig unrasiert und das Wasser läuft ihm in kleinen Bächen den Hut runter. "Also, man muss Butter erhitzen, das Ei aufschlagen und das Innere in die Pfanne fallen lassen." Und womit schlägt sich der Meister sonst die Plautze voll? "Brombeeren" lautet die knappe Antwort Die kleine Band "Hardcore" soll übrigens weitere Mitglieder bekommen. "Wir haben einen neuen Schlagzeuger aus Amerika, Johnny Cola" diktiert Herr Schneider bevor er plötzlich einfach verschwunden ist "Ich habe es nicht nötig im Fernsehen aufzutreten" verkündete der Maestro kürzlich auch bei Schlachter Raab. Jeder kann als Saalkanidat im Fernsehen auftreten, Geld bei einem Quiz gewinnen oder sich zum Opfer der Schadenfreude von "TV Total" machen lassen. Jeden Abend live auf der Bühne stehen, einen Song wie "Sunny" am Klavier verwurschteln, Elvis und Westernhagen in perfekter Stimmlage imitieren, "Katzenklo" präzise rückwärts spielen: das kann nur Helge Schneider, das Universaltalent, ein Mann, der weit über 100 Instrumente beherrscht und musikalische Gags aus dem Ärmel schüttelt als sollte man einen Song prinzipiell niemals zwei mal auf die gleiche Art und Weise spielen. Das weiß sogar die Berliner Polizei! Wo andere "ficken" brüllen und irgendwer daraus am besten gleich einen Börsengang machen will, bleibt Helge Schneider vor allem ein brillianter Musiker. Und man muß schon sehr viel von den Tönen verstehen um damit umzugehen wie das Trio Schneider, Thoms, Casino. Man muß auch bei anderen sehr genau hinhören um Texte wie den von der "Katzenoma" aufzuschreiben und daraus einen 12minütigen Sprechgesang zu machen. "Hefte raus - Klassenarbeit", die letzte CD (Roof Music), aufgenommen in Stuttgart im Jahr 2000, ist das Beste, was man offiziell von Helge Schneider kaufen kann. Live und in Höchstform wird die gesamte Palette und ein idealer Vorgeschmack zur Tour geliefert. Wer aufpaßt, bekommt noch die limitierte Version mit einer 20minütigen Bonus-CD. Aber eigentlich muß man den Ausnahme-Entertainer live sehen. Man muß ihn sehen, nicht nur hören, vor allem weil es zwischen "Spaß muß sein" und "da hört der Spaß aber auf" sonst nicht mehr viel zu lachen gibt
by tommyblank, 19:34h
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