Michael Moore prangert das System amerikanischer Krankenversicherungen an und der erfolgreichste Dokumentarfilmer aller Zeiten muss sich mit "Sicko" nicht wieder jener Form von Polemik bedienen, die in "Fahrenheit 911" unangenehm rechts verrutschte.

Am rechten Rand arbeiten inzwischen reihenweise Leute mit ähnlich vereinfachenden Methoden und die Form wird von den Menschen oftmals immer noch mit dem Inhalt verwechselt. Die zahlreichen 911-Filme jeglicher Couleur mögen als Beispiel dienen...

Michael Moore kann auch eher trockene Themen durchaus unterhaltsam auf die Leinwand bringen, aber wer nicht selbst Ami ist, schweift bei seinem neuen Film trotzdem gedanklich auch mal ab. "Sicko" hat weniger vom Rabaukentum älterer Film- und TV-Produktionen aus dem Hause Moore, die Kontroverse in den USA kocht trotzdem. Man erregt sich aber nicht über die Schweinereien der Pharmaindustrie, nein, das Ende des Filmes soll dem Filmemacher gefälligst zum Verhängnis werden:
Moore war mit einer Reihe von beklagenswerten 9/11-Helfern nach Kuba gefahren, wo die "Helden vom 11. September" endlich gesundheitlich versorgt wurden. Durfte man natürlich nicht und die Bushies sind schwer empört. Unamerikanisch und so....

Fetter Homerun für den Babe Ruth des Dokumentarfilms. Seine Landsleute sollten ihm für diesen Film dankbar sein.