Was soll man zur 5. Staffel noch sagen, womit ich meinem Freundekreis nicht sowieso schon lange in den Ohren liege...? Jenseits perfekter Unterhaltung für eine gediegene "ich bin krank"-Auszeit überrascht der direkte Angriff des Handlungsfadens. Man möchte ja nicht zuviel verraten, aber der schwarze Präsident David Palmer, den wir alle so lieb gewonnen hatten, wird in den ersten Minuten der ersten Folge ermordet. Sein Nachfolger, Präsident Logan, hat sich schon in der 4. Staffel als Weichei erwiesen und dementsprechend macht die "Homeland Security" der wackeren Anti-Terror-Einheit CTU das Leben zur bürokratischen Hölle. Aus diesem Basis-Szenario gewinnt die Staffel sofort an Tempo und lässt die eher schwache Staffel 4 schnell vergessen.

Die 5. Staffel ist das reinste Blutvergießen, aber Fans der Serie wird keine Zeit zur Trauer gelassen. "This time it's personal!" Bekennende Fans wie Herr Wickert oder Frau Jelinek werden erahnen, dass dies für die Bösen nichts Gutes bedeutet. Jack Bauer, seines Zeichens Repräsentant des irgendwie sympathischen amerikanischen Machertums, ist wirklich "pissed" und immer wieder raunzt er sein legendäres "I want you to..." ins Handy und am Ende jeder Episode öffnet sich eine neue Falltür im großen, großen Skandal, der sich langsam aber sicher entfaltet.

Politisch eindeutig geht unser Freund Jack Bauer zur Sache und die Serie hält die Spannung tatächlich bis zur allerletzten Minute. Was'n Ende! Hier wurde tatsächlich Fernsehgeschichte geschrieben und "24" wird den politischen Unterton dieser Staffel nur sehr schwer toppen können.

Das Ende gerät dabei zur perfekten Überleitung zum geplanten "24"-Kinofilm, der vermutlich als pures Action-Vehikel mit den beliebten Figuren aus dem Fernsehen wenig überzeugen wird. Trotzdem die Daumen hoch in Sachen bestes Drama der vergangenen Saison!

YES, I LOVE CHLOE!