"Du kannst einen Film mit 200 weißen Leuten machen, und keiner findet etwas daran. Aber wenn du auf ein schwarzes Team bestehst, ist ganz plötzlich etwas falsch daran." Richard Pryor (Quelle: IMDB)

Sammy Davis jr. bereitete den Weg. Der Jude mit dem Glasauge konnte sich als erster Schwarzer in einer Welt der Weißen selbstbewußt behaupten und war neben Harry Belafonte der große Wegbereiter der schwarzen Entertainmentkultur.

Richard Pryor stand dagegen nicht mit dem Paten Frank Sinatra auf einer Bühne und er wollte auch nicht bei den Bleichgesichtern mitmachen. Dazu konnte man seiner Zunge keine Fesseln anlegen und Richard Pryor belegte all die Themenfelder, von denen man im spießigen Amerika sonst nur hinter vorgehaltener Hand spricht. Sex, Drogen und Titel wie "That Nigger's Crazy" machten Pryor zum Hoffnungsträger der schwarzen 70er. Ohne ihn hätte es keinen Eddie Murphy oder Dave Chappelle gegeben. All das wird man heute in zahlreichen Nachrufen lesen können. In Deutschland kennt man ihn meist nur aus Filmen wie "Zum Teufel mit den Kohlen" oder "Superman III", aber Pryor war vor allem ein unverschämten Schandmaul mit rasiermesserscharfem Witz und der Geschwindigkeit eines Maschinengewehrs.

Er war aber nicht einfach nur die 70er-Version von Samy Davis jr. und schwarzer Aushängeclown. Richard Pryor hat den amerikanischen Humor geprägt wie wenig andere Comedians. Er brach Tabus und entwickelte Gags, von denen heute noch Heerscharen von Gagscheibern profitieren. Auch weiße Witzbolde wie Conan, Jay Leno oder Robin Williams verdanken ihm unendlich viel.

Am Samstag ist Richard Pryor nach langer Krankheit mit 65 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Er war einer der ganz ganz Großen. In den Tiefen unseres Archivs fanden sich zwei Comedy-Aufnahmen, die nicht unbedingt seine besten Nummern, aber sehr typisch für seinen Witz sind.

Richard Pryor Live (MP3s)

-Prison' -Chinese Food

Torrent: BICENTENNIAL NIGGER (1976)