"Nach der 12. Nacht sind die Schlagzeilen plötzlich verschwunden. Offenbar haben die Regierenden nach knapp 2 Wochen tatsächlich begriffen, dass Randale nur Spaß macht, wenn einem dadurch medial generierte Aufmerksamkeit zuteil wird. Da das schnell Trittbrettfahrer auf den Plan ruft, müssen die Medien nach 12 Tagen voller aufregender Schlagzeilen wieder über gähnend Langweiliges berichten. Stories über die Merkels und Stoibers, über irgendwelche bekloppten Länderspiele und Firmenpleiten. Nichts, was dem Medienkosumenten auch nur einen kleinen Hauch Spaß, Action oder prickelnde Gänsehaut verspricht.

Man muss den Arsch sehr weit aus dem Fenster hängen, in dieser unserer Zeit, will man das Interesse einer Öffentlichkeit, die rund um die Uhr mit Infotainment zugeschissen wird, eine Zeit lang aufrecht erhalten.

Erinnern wir uns an Nick Berg - die Welt war entsetzt, als ein paar Irakis dem armen Schwein die Rübe abschnitten. Die darauf folgenden Filmchen der nächsten Opfer lockten - abgesehen von ein paar Goreheads, die die Japaner um hochgradig kranke Abendserien wie "Guinea Pig" beneiden - keine Sau mehr aus der zelebrierten Lethargie. Und mal im Ernst: hat's irgendwen in Angst und Schrecken versetzt, als in London die paar Knallkörper hochgingen? Selbst Spanien war nach dem New Yorker Event bestenfalls ein B-Film.

Frankreich aber ist überall - morgen mehr als heute. Und wir wissen nun, wieviel Spaß manchen Zeitgenossen die bis zum Erbrechen erwähnte Perspektivlosigkeit machen kann!"

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