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Friday, 23. September 2005
FILM:
Frühling für Hitler "The Producers" (1968, Oscar für das Drehbuch) lag in Deutschland über 25 Jahre auf Eis und wurde erst Mitte der 90er unter dem Titel "Frühling für Hitler" vom ZDF auf die Mattscheibe gebracht. Zu diesem Zeitpunkt war der erste Film von Mel Brooks längst Vorlage für ein Broadway-Musical, welches inzwischen sämtliche Rekorde gebrochen hat, die ein Musical so brechen kann. Wer den genialen Zero Mostel in der Rolle des alternden Schwerenöter Max Bialystock gesehen hat, wird zustimmen, dass wir es hier mit einem der komischsten Filme aller Zeiten zu tun haben. "The Producers" (Trailer des Originals) ist nahezu perfekt. Ob das Remake mit Uma Thurman statt Estelle Winwood als treudoofe Tippse Hold me, Touch me auch nur ansatzweise den Level des Originals halten kann, darf ernsthaft bezweifelt werden. Mel Brooks, der sich vor allem mit Genre-Parodien einen Namen machte, hatte sich 1983 selbst an einem Remake von "Sein oder Nichtsein" (1942) versucht. Damit war er grandios auf die Schnauze gefallen. Ernst Lubitsch war mit der Komödie, basierend auf der Story des Ungarn Melchior Lengyel, einer der besten Filme aller Zeiten und neben Chaplins "Great Dictator" der anti-faschistische Klassiker schlechthin gelungen. Das Remake in Farbe atmete dagegen einfach nicht den Geist von 1942 und verkam auf eben jenem Klamottenniveau, was Lubitsch so meisterhaft vermieden hatte. Mel Brooks schien dabei aber zumindest das Anliegen gehabt zu haben, die Nazis zu veralbern. Bei einem Remake von "The Producers" geht es dagegen nur um das Geld, was man mit einer Filmversion des erfolgreichsten Broadwaystückes aller Zeiten verdienen kann. Darin liegt eine gewisse Ironie, wenn man den Film kennt. Und wenn man den Film noch nicht kennt, sollte man das gefälligst schnellstens ändern! Ich meine, hätten sie gewusst, dass Hitler ein derartig guter Tänzer war?
by tommyblank, 14:45h
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