Eine handvoll der besten Computer-Experten der Welt ist mit Motorbooten und Hubschraubern unterwegs. Sechs Meilen östlich vom englischen Industriehafen Felixtowe ragen zwei gewaltige Betonsäulen aus dem Meer, die in 21 Meter Höhe eine rostige Stahlplatte tragen. „Welcome to Sealand“ steht auf der 13 mal 47 Meter großen Plattform geschrieben.

Die kleine Festung in der Nordsee ist eine Mikro-Nation mit bewegter Geschichte. Ursprünglich unter dem Namen „Rough Towers“ als Stützpunkt zur Flugzeugabwehr im 2. Weltkrieg gebaut, hatte man die Plattform nach dem Krieg sich selbst überlassen bis der englische Kriegsveteran Roy Bates die Türme 1967 besetzte und das Königreich Sealand ausrief. Bates zog mit Frau und Sohn auf die Plattform und installierte einen Piratensender. Abgesehen von etwas Ärger mit der englischen Marine passierte auf Sealand nicht besonders viel. Die Königsfamilie zog zurück aufs Festland und überließ ihr Reich wieder der Nordsee bis 1997 der Unternehmer Sean Hastings auf den Plan trat.

Hastings mietete sich mit seiner Firma HavenCo in Sealand ein und richtete im Inneren der Betonsäulen einen sicheren Offshore-Datenhafen mit Hunderten von Internet-Servern ein. Seitdem ist die Plattform rund um die Uhr mit Technikern und Sicherheitsleuten besetzt, die an einem der merkwürdigsten Arbeitsplätze der Welt für einen reibungslosen Datenverkehr sorgen.

Links: www.sealandgov.org www.havenco.com en.wikipedia.org en.wikipedia.org www.xtrasi.co.uk

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