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Thursday, 28. July 2005

ORTE:

Der große Space Park Schwindel

Bremen hat immer wieder versucht mit abenteuerlichen Projekten irgendeine größere Rolle in der Tourismus-Branche zu spielen. Bisheriger Höhepunkt war diese Klitsche, der Space Park, eine Ruine mit Geschichte. Die örtlichen Special Forces der ruhmreichen taz haben die Chronik eines mehrfachen Scheiterns hinreichend dokumentiert. Wie ging das alles bitte nochmals los? Zitieren wir mal: "In den Jahren 1994 bis 1996 wurde unter 'Space Park' ein touristisches Besucherzentrum (ohne Einkaufspark) verstanden. Zu den Attraktionen des Space Park sollte ein Space Camp (Astronautentraining) und ein Kuppelkino gehören. Im Dezember 1994 war als Eröffnungstermin 'Anfang 1998' geplant. Die Freizeit-Marketingfachleute von Wenzel&Partner prognostizierten 1,3 Millionen Besucher pro Jahr, das Space Camp sollte 20.000 pro Jahr haben. Geplante Investitionssumme: 122 Millionen Mark, Kosten für die öffentliche Hand: circa 100 Millionen Mark (nach einer Schätzung des Ressorts aus dem Juni 1995). Neue Arbeitsplätze: Space Park-Tourismus 980, Einzelhandel 126, Gastronomie 500, zusammen 1606. Das Projekt soll nur verwirklicht werden, wenn sich private Investoren und Betreiber finden." Naja, die Rechnung ging dann nicht so richtig auf. Jedenfalls gab es vor dem Bau des Space Parks schon diese Geschichten hinter vorgehaltener Hand. Das Gelände war ökologisch übelst belastet und man brauchte einen Dummen, hieß es aus dem Umfeld eines Senatoren, der es zu wissen hatte. Man suchte einen privaten Investor, machte allerhand Gezeter und irgendwann stand dieser merkwürdige Bau da an der Weser rum. Bremen hatte eine Menge Geld versenkt und alle wussten das. Warum aber hatte sich die doofe kleine Hansestadt bloß auf diesen Deal eingelassen?

Der Space Park eröffnete und hielt für die selbe Attraktion sofort zwei Rekorde: den der größten Indoor-Achterbahn und den der kleinsten Achterbahn aller Zeiten. Kurz darauf war zappenduster und heute ist davon nur noch ein düsteres Multiplex-Kino an der Weser geblieben. Das Autohaus wollte nicht einziehen, Saturn Hansa wollte nicht und überhaupt wollte am Anfang ja auch niemand ein Einkaufszentrum bauen oder wie war das zu verstehen gewesen? The shit hit the fan! Niemand hat den Space Park als Konzept je ernst genommen, aber trotzdem haben sie ihn gebaut. Und dann haben sie das Teil ganz schnell wieder dicht gemacht. Und es gibt irgendwie überhaupt keine Fotos von diesem tollen Techno-Park im Netz... Irgendwie alles komisch, oder? Aber wenn man mal einen Architekten von Flugzeug-Hangars vorbeischickt, der sich mit sowas auskennt, wird die ganze Geschichte verständlicher. Der Bau, die Statik, die entsprechenden Elemente, die einen späteren Umbau zum Kinderspiel machen.... Das Ding sah für mich irgendwie nie nach einem prima Entertainment-Park aus.

Der Space Park Bremen ist eine schlecht getarnte Halle für den Bau von Flugzeugen und man sollte sich nicht wundern, wenn die örtliche Flugzeugbauschwerindustrie die Ruine bald für einen Groschen übernimmt. Könnte man sicher schön Kriegsgerät drin schrauben und Bremen hätte wieder 40 Arbeitsplätze mehr. Das wäre doch für alle Beteiligten sicher das Beste!


ID - Stefan Ernsting - I have two books out, I work on cool movies and I've been blogging for 8179 days.

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Übersetzung:
David Wojnarowicz
Closes to the Knives

(Mox und Maritz Verlag)

"Von Stefan Ernsting hervorragend übersetzt." (Bayrischer Rundfunk))

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