"Der Verkauf war nötig, um die Belastungen wegzubringen und die KPÖ auf neue finanzielle Grundlagen zu stellen." KP-Chef Walter Baier hat diese Woche das besetzte Ernst-Kirchweger-Haus (EKH) verkauft." (Standard)

Die Kommunisten sind pleite und das letzte bisschen Subkultur der Stadt muss dran glauben???!!! Sofern das EKH demnächst geräumt wird, wäre das einigermaßen dramatisch, für Bewohner wie für die Gäste... Seit der Besetzung im Jahre 1990 fanden im Untergeschoss des EKH zahllose selbstveranstaltete Konzerte, Feste, Theateraufführungen etc. statt. Es gibt einen antifaschistischen Infoladen und Wohnraum für Leute, die sich sonst nichts leisten können... Das Gebäude wurde in den zwanziger Jahren von tschechoslowakischen ArbeiterInnen als Schule erbaut. Seit 1945 ist das Objekt in Besitz der KPÖ. Vor der Besetzung stand der riesige Kasten jahrelang leer.

Wenn eine Punk/HC-Band in den 90ern durch Europa tourte, war das EKH fast immer DER Auftrittsort in der österreichischen Hauptstadt! Ein absoluter Höhepunkt der Geschichte des EKH war allerdings auch die selbstinszenierte Fassung der "Dreigroschenoper", von den Hausbesetzern und Obdachlosen mit großem Erfolg auf die Bühne des alten Kinosaales gebracht. Einen würdigeren Rahmen für dieses Stück gab es wohl in kaum einem anderen Theater... Man möchte feuchte Augen bekommen, wenn man daran denkt!

Die Räumung drohte in der wechselhaften Geschichte des Hauses schon öfter. Davon zeugten auch die eindrucksvollen Barrikaden im Treppenhaus. Ob sich die Bewohner und Konzertgruppen noch einmal gegen einen neuen Besitzer wehren können, ist allerdings fraglich. Mehr Infos zur Geschichte (leider wenig zum aktuellen Stand der Dinge) unter "EKH bleibt!"